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Der Sohn des Verräters - 21

Der Sohn des Verräters - 21

Titel: Der Sohn des Verräters - 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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aus Armida hinauswerfen. So hatten sie seit Jahren nicht mehr gestritten, und er vermisste es. Stattdessen hatten sie sich zähneknirschend zurückgenommen, gefaucht und geflüstert, fast als fürchteten sie sich, ihre Furien ans Licht kommen zu lassen.
    Der Einfall ließ ihn tatsächlich kichern, und Marguerida musterte ihn streng. Die riesigen Matrizen in der Decke des Raumes verhinderten jede Art telepathischer Kommunikation, deshalb konnte sie seinen Gedanken nicht auffangen. „Sagst du mir, was so komisch ist, Mik?“ Ihre sonst so wohlklingende Stimme war vor Anspannung heiser.
    „Natürlich, Caria. Ich habe nur gerade gedacht, wenn wir nicht so beherrscht wären, sondern mehr wie meine Mutter, könnten wir uns wundervoll amüsieren, indem wir ständig in der Gegend herumbrüllten.“ Zu Mikhails Freude lockerte ein kleines Lächeln ihren starren Gesichtsausdruck. „Ich würde mich zwar niemals in dieser Weise erniedrigen, aber ich gebe zu, die Versuchung ist sehr stark. Für einen netten kleinen hysterischen Anfall oder einen Tobsuchtsanfall würde ich jetzt viel geben. Alanna hat’s gut, die kann das!“ Er hörte, wie die Anspannung in ihrer Stimme nachließ, und wusste, dass es ihm gelungen war, ihre Laune beträchtlich zu verbessern.
    „Allerdings. Das ist einfach nicht gerecht.“ „Ich wünschte fast, ich wäre wieder in Arilinn, in meinem winzigen Häuschen, und hätte nichts Wichtigeres zu tun, als auf meiner Harfe zu spielen und mir den Bauch voll zu schlagen. Oder ich könnte auf Dyania sitzen und immer weiterreiten. Wenn ich gewusst hätte, wie schwer es ist, mich meinem Alter entsprechend zu benehmen, hätte ich es mit zwanzig aufgegeben.“ „Wenn man bedenkt, wie sehr du Arilinn verabscheut hast …“ „Ich sprach von meinem Häuschen, nicht vom Turm!“ „Stimmt. In zwei Tagen reiten wir zur Rhu Fead, falls wir die Ratssitzung ohne Blutvergießen überstehen, dann geht zumindest dein Wunsch in Erfüllung, auf einem Pferd zu sitzen.“ „Du glaubst doch nicht, dass …“ „Ich glaube, meine Mutter wird sich mir nach Kräften widersetzen, und Dom Damon wird sich irgendwo zwischen schwierig und unmöglich benehmen – aber ich nehme tatsächlich nicht an, dass irgendwer das Messer zücken wird …
    Kommt es mir nur so vor, oder wird bald ein Gewitter losbrechen?“ Er war in diesem Augenblick froh, dass sie wegen der Dämpfer seine Gedanken nicht lesen konnte. Es war Mikhail nämlich durch den Kopf gegangen, dass Dom Francisco Ridenow tatsächlich zum Messer greifen könnte, und auch wenn er wusste, dass ihm Donal Alar und sein Bruder Rafael sofort zu Hilfe eilen würden, wollte er auf keinen Fall, dass jemand zu Schaden kam.
    „Ich habe mich auch schon ein paarmal dabei ertappt, wie ich aus dem Fenster schaute und enttäuscht war, dass es nur leicht bewölkt ist. Es kommt also nicht nur dir so vor. Wenigstens hat der Regen endlich aufgehört – ich vermute, der hat alle noch gereizter gemacht. Im Moment wünschte ich, wir könnten ein paar Stunden in die Zukunft reisen und die Ratssitzung komplett überspringen.“ „Ein glänzender Einfall! Schade, dass wir das nicht fertig bringen. Wenn ich es könnte, würde es Mutter allerdings als einen weiteren Beweis dafür anführen, dass ich ungeeignet bin, Darkover zu regieren.“ „Ich hatte gehofft, die Nachricht vom geplanten Abzug der Föderation würde sie freuen und vergessen lassen, wie sehr sie dir misstraut”, entgegnete Marguerida und seufzte schwer. „Ich fürchte, sie wäre nur dann wirklich zufrieden, wenn sie jemand anderen als mich auf Regis’ Platz sähe. Sie hat den armen Dani schon halb in den Wahnsinn getrieben mit ihren Andeutungen, er soll es sich noch einmal überlegen und die Elhalyn-Krone gegen die Domäne Hastur eintauschen. Dabei hat der Cortes die Angelegenheit schon vor Jahren geregelt.
    Aber wenn sich meine Mutter etwas in den Kopf gesetzt hat, kann sie allenfalls ein Blitzschlag wieder davon abbringen.
    Dani ist kurz davor, sie zu erwürgen, und die arme Lady Linnea sieht jedes Mal aus, als würde sie sich am liebsten auf dem Dachboden verstecken, wenn sie ihr begegnet. Außerdem sucht Javanne eindeut ig gute Kontakte zu dem kleinen Gareth aufzubauen, was weder für ihn noch für sonst jemanden gut ist.“ Donal räusperte sich leise, um anzuzeigen, dass weitere Personen den Raum betraten. Mikhail blickte über die Schulter und sah Dom Damon Aldaran mit seine m Sohn Robert durch die Tür kommen. Hinter

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