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Der Sommer der Frauen

Der Sommer der Frauen

Titel: Der Sommer der Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mia March
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zurück, um die Stunde zu beenden.» Er ging auf die Veranda zu.
    «Ich kann ja auf die Mädchen aufpassen – und du kümmerst dich um den Schäferhund. Keine Sorge.»
    Er sah Isabel an. «Sicher? Ich möchte nicht –»
    «Ganz sicher. Gar kein Problem.» Isabel freute sich auf die Gelegenheit, ein bisschen Zeit mit den Dean-Töchtern allein verbringen zu können, sie ein bisschen besser kennenzulernen. Eine Stunde lang Mama zu spielen.
    Er drückte ihre Hand. «Das ist toll, danke!» Er ging zu Alexa auf die Terrasse, schob ihr die Sonnenbrille auf die Stirn und erklärte ihr, dass er in einer knappen Stunde wiederkäme und Isabel sich bis dahin um sie beide kümmern würde. Isabel beobachtete, wie Alexa ihr einen Blick zuwarf, bevor sie die Sonnenbrille wieder senkte. Griffin sagte Emmy Bescheid, gab ihr einen Kuss und eilte im Laufschritt zum Garten hinaus.
    «Wie wär’s mit selbstgemachter Limonade und ein paar Keksen?», fragte Isabel ein bisschen zu fröhlich – zumindest für einen Teenager.
    Emmy klatschte in die Hände. «Au ja!»
    «Oh, ich habe eine noch bessere Idee», sagte Isabel. «Ich hole jetzt einen Krug Wasser, Eis, Zitronen und Zucker, und dann machen wir uns unsere eigene Limonade. Du könntest hier einen Limonadenstand aufmachen und unsere Gäste damit bewirten.»
    «Ja!», sagte Emmy noch einmal.
    «Welche Cookies magst du am liebsten, Alexa? Kat hat heute Vormittag alle möglichen Sorten gemacht.»
    Alexa beäugte sie. «Gibt es auch Erdnussbutter-Chocolate-Chip?»
    Isabel grinste. «Na klar. Das ist ihre Lieblingssorte. Ich bin gleich wieder da. Behältst du Emmy im Auge?»
    Alexa nickte und senkte die Nase wieder in ihre Zeitschrift. Aufgeregt eilte Isabel in die Küche. Sie hatte Verantwortung für die Dean-Töchter! Sie nahm ein großes, stabiles Tablett und stellte es auf den Tisch. Sie füllte einen Krug mit Wasser, holte einen Eimer Eis, die Zuckerdose und ein paar Zitronen, dazu noch einen Teller mit drei Sorten Keksen, Erdnussbutter-Chocolate-Chips inklusive. Dann nahm sie das schwere Tablett und ging zurück nach draußen. Alexa lag nicht mehr im Liegestuhl. Isabels Blick flog zum Sandkasten. Keine Emmy.
    Okay. Sehr witzig, Alexa.
Verstecken spielen, um ihr Angst zu machen? «Alexa?», rief sie und suchte mit den Augen die Büsche am Rande des Gartens ab. Keine Spur von den Mädchen. «Alexa! Emmy! Wo seid ihr? Ich habe alles, was wir für unseren Limonadenstand brauchen.»
    Keine Antwort.
    Isabels Herz fing an zu rasen, sie rannte kreuz und quer durch den Garten, schaute hinter sämtliche Bäume, Büsche und Hecken, sah zu beiden Seiten des Hauses nach und lief dann hinein. Sie sah im Badezimmer nach – leer. Sie sah in der Alleinekammer und in sämtlichen Gemeinschaftsräumen der Pension nach, in allen Winkeln und Nischen. Mit jedem Zimmer steigerte sich ihre Panik. Sie rannte zur Haustür hinaus auf die Straße. Vor dem Haus goss Pearl gerade die Rosen.
    «Pearl, hast du Alexa und Emmy gesehen? Du weißt schon, Griffin Deans Töchter? Ein Teenager und eine Dreijährige.»
    «Die größere habe ich vor ein paar Minuten gesehen. Sie ist in Richtung Hafen gelaufen, praktisch gerannt. Sie hat telefoniert und dabei gelacht.»
    Isabel holte tief Luft. «Okay. Und die Kleine?»
    «Nein. Sie war allein.»
    Aber wo war Emmy?
    Eilig erzählte Isabel Pearl, was passiert war, und rannte wieder nach hinten in den Garten, sah noch einmal überall nach und rief nach Emmy. Wieder und wieder und wieder. Nichts.
    Alexas Handy! Isabel hatte keine Nummer. Sie würde Griffin anrufen müssen. Ihm erklären, dass Alexa abgehauen war. Und dass sie Emmy nirgends finden konnte.
    O Gott!
    Sie rief immer wieder nach Emmy, während sie Griffins Nummer wählte. Er ging beim ersten Klingeln ran. «Isabel? Ist alles in Ordnung?»
    Mit hysterisch überkippender Stimme erklärte sie, was los war. Sie stand mutterseelenallein im Garten, sah sich panisch um, rannte immer wieder hinter Bäume und Büsche und dann wieder in den Vorgarten, in der Hoffnung, Emmy zu finden. Vielleicht war sie einem Eichhörnchen nachgelaufen. Nichts. Alles leer.
Emmy, wo bist du?
    «Und Pearl ist ganz sicher, dass Emmy nicht bei Alexa war?»
    «Ganz sicher. Sie sagte, Alexa wäre allein an ihr vorbeigerannt, sie hat telefoniert und gelacht. Ich habe ihre Nummer nicht. O Gott, o Gott! Griffin, es tut mir so leid!»
    «Vielleicht hat Pearl Emmy einfach nicht gesehen, weil sie vor Alexa war.» Isabel hörte die Sorge in seiner Stimme.

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