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Der Sommer der lachenden Kühe

Titel: Der Sommer der lachenden Kühe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arto Paasilinna
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hatten, mochten sie Lehrer und Schüler nicht länger Gesellschaft leisten, sondern zogen sich in die Hotelbar zurück.
    Nach einer guten Woche Hotelaufenthalt rief Seppo Sorjonen die Bäuerin Anna Mäkitalo in Kälviä an und erkundigte sich nach ihrem Befinden. Sie erzählte, sie sei sehr erleichtert, dass sie nie wieder Dung schaufeln müsse. Ihr Gesundheitszustand sei ausgezeichnet, sie sei in die Landfrauenorganisation Martta eingetreten und wolle sich im kommenden Winter auch den Weight Watchers von Kälviä anschließen. Ihr Mann hingegen liege nach wie vor auf der Pflegestation des Gesund­ heitszentrums von Lestijärvi mit dem Bein im Streckver­ band. Sie besuche ihn dort fast täglich.
    »Die Zeit wird ihm lang. Er will eure Adresse haben, er sagt, er hat mit Taavetti und mit dir etwas Wichtiges zu besprechen. Ich weiß nichts Näheres, aber vermutlich hat er irgendetwas Verrücktes vor.«
    Sorjonen gab ihr die Adresse und Telefonnummer des Hotels und bat sie, Heikki zu grüßen.
    Einige Tage später überreichte man ihm an der Rezep­ tion einen Brief, der an »Doktor der Medizin Seppo Sor­ jonen« adressiert war.
    Der Brief kam von Heikki Mäkitalo. Er beschimpfte darin seine Katze, weil er ihretwegen auf den Transfor­ mator klettern musste und nun mit einem Gipsbein im Bett lag.
    »Der schöne Sommer ist futsch, verdammt. Wegen des Oberschenkels muss ich hier liegen. Sie haben mir gesagt, mein Bein wird nie wieder so, dass ich Elche jagen kann. Das bedeutet, jemand anderes muss die zehn Tiere da draußen einfangen. Falls sie verwildert sind, muss man sie erschießen. Es wäre nicht gut, sie den Winter über draußen in der Natur zu lassen, und ich kann mich nicht darum kümmern. Willst du nicht mit Taavetti Rytkönen auf Bullenjagd gehen? Das Fleisch kannst du behalten, ihr könnt den ganzen Sommer über davon essen, falls ihr alles wegtragen könnt. Ich würde nicht darum bitten, wenn nicht wegen der verfluchten Katze mein Bein kaputt wäre, das wohl diesen Sommer nicht mehr in Ordnung kommt.«
    Mäkitalo hatte noch einige Anweisungen für das Ein­ fangen der Rinder hinzugefügt. Er hatte die Frequenz notiert, auf der man den am Hals des Leitbullen befes­ tigten Sender empfangen konnte. Es war dieselbe, auf der die Kirchengemeinde Nivala ihre Gottesdienste über­ trug, so konnte man sie sich leicht merken. In Nivala wunderten sich die Leute bereits, warum bei den religiö­ sen Sendungen im Hintergrund merkwürdige Piepstöne zu hören waren. Die frömmsten Gemeindemitglieder hielten diese Töne für eine Warnung, für die göttliche Ankündigung, dass der Weltuntergang nahe. In Lestijär­ vi kam über dieselbe Frequenz nachts dröhnend laute Rockmusik, sodass die Piepstöne der Herde kaum aus­ zumachen waren.
    Auf die Rückseite des Briefes hatte Mäkitalo noch eine vereinfachte Übersichtskarte seines Hofes gezeichnet. In einer besonders gekennzeichneten Ecke befand sich das unversehrt gebliebene Ameisennest, in dem er das Elch­ gewehr und reichlich Munition versteckt hatte. »Ich bitte euch, tut einem alten Mann den Gefallen und kümmert euch um die Tiere, das wünscht sich Heikki Mäkitalo.«
    Seppo Sorjonen rief im Gesundheitszentrum von Le­ stijärvi an und bat, dass man das Telefon zu Heikki Mäkitalo ans Bett bringen möge. Nach einer Weile war der Kontakt hergestellt.
    Sorjonen bedankte sich für den Brief und versprach, sich um die Rinder zu kümmern. Er hatte das Hotelle­ ben ohnehin langsam satt, zumal die größte Abwechs­ lung darin bestand, Taavetti Rytkönen und Georg Sku­ tarin beim Saufen zuzusehen und ihre Gespräche über
    Tangenten mit anzuhören.
    Er fragte, wo die Tiere zurzeit ungefähr weiden moch­ ten. Der Bauer erzählte, seine Leute in Kälviä hätten mit der Herde hin und wieder Funkverbindung aufgenom­ men, und daraus sei zu schließen, dass sie sich in der Gegend am Kotkanneva-Moor aufhalte. Das sei ein weites Moorgebiet südwestlich des Dorfes Sykäräinen. Am besten käme man dorthin, indem man ans nord­ westliche Ende des künstlichen Sees vom Venetjoki fahre und von dort per Funkpeilung zum Zielgebiet rudere.
    »Wir haben hier zwei Ausländer, einen Bosnier und einen Albaner kennen gelernt. Könnten wir die beiden auf die Bullenjagd mitnehmen? Das Fleisch schmeckt ihnen bestimmt gut.«
    Mäkitalo hatte nichts dagegen, dass auch Leute vom Balkan nach seinen Rindern jagten. Zu essen sei genug da für ganze Scharen von Männern.
    Nun musste ein Plan

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