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Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Titel: Der Sommer der Lady Jane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Noble
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Erntezeit. Aber beinahe …« Sie brach ab, als sie Janes Desinteresse bemerkte. »Und was ist mit dem Wasser-Thema?«, versuchte sie es fröhlich.
    »Wasser?«, erwiderte Jane verständnislos.
    »Ja!«, rief Victoria und zog einen weiteren sorgfältig ausgeführten Entwurf hervor. »Wasserfälle und äh, Wassernixen …«
    »Warum brauchen wir überhaupt ein Motto?« Jane stand auf und marschierte hin und her. »Schließlich sind wir hier nicht in London, Victoria. Sondern in Reston. Und ein Ball sollte an sich schon ausreichen, um diesen Landleuten vor Staunen den Mund offen stehen zu lassen.«
    Schweigen breitete sich aus. Sofort bedauerte Jane ihre Worte. Verständnisvoll legte Victoria die Entwürfe beiseite.
    »Du hast natürlich recht. Du weißt viel mehr über Bälle als ich«, sagte sie ruhig. »Es ist nur so, dass die Bälle in all diesen Romanen immer ein Motto haben.«
    Falls Jane eine Peitsche zur Hand gehabt hätte, hätte sie sich zur Strafe selbst einen Hieb damit verpasst. »Victoria, es tut mir leid. Ich hätte nicht so …«
    »Nein, nein, du hast vollkommen recht. Vielleicht ist es sogar besser …« Aber Jane schnitt ihr das Wort ab.
    »Ich … mir … es ist nur, weil mir so elend zumute ist.«
    »Elend?«, fragte Victoria verwirrt.
    »Besorgt«, korrigierte Jane.
    »Wegen des Balls?«, hakte Victoria nach, und Jane ließ sie in diesem Glauben. »Aber es gibt nichts, worüber du dir Sorgen machen müsstest!«, rief sie mit einem entschlossenen Lächeln. »Mag sein, dass ich mich mit solchen Dingen nicht auskenne. Aber mein Gefühl sagt mir, dass jeder zu dem Ball kommen wird, der in der Grafschaft Rang und Namen hat. Nun ja, gewiss, es gibt immer noch den Straßenräuber, mit dem wir fertig werden müssen, aber ich glaube nicht, dass sich die Leute von ihm abschrecken lassen werden.«
    Der Straßenräuber.
    »Ja«, Janes Gedanken überstürzten sich, »an den Straßenräuber habe ich schon die ganze Zeit gedacht, weil … weil Mr Worth und ich vorhatten, heute Nachmittag diese Informationen auszuwerten, die du für uns abgeschrieben hast!«
    »Oh du liebe Güte! Wie denn?«, wollte Victoria wissen.
    »Äh …«, Bevor Jane ins Detail gehen konnte, ersparten Charles und Nevill ihr dies. Die beiden erschienen, noch immer übernächtigt, im Salon – nachdem sie ihr spätes Frühstück am frühen Mittagstisch eingenommen hatten. Und langweilten sich bereits jetzt schon wieder zu Tode.
    »Lady Jane«, sagte Nevill und verbeugte sich gähnend, »und Miss, äh …«
    »Wilton. Victoria Wilton«, half die Lady nach und knickste.
    Charles und Nevill nickten zum Gruß, bevor Nevill sich wieder an Jane wandte. »Haben Sie vielleicht ein Bowling-Spiel? Oder irgendwas zum Angeln? Oder überhaupt irgendwas zu tun?«
    »Miss Victoria und ich planen gerade den Ball, den ich geben soll. Reicht das?«, erwiderte Jane gereizt.
    »Kommt drauf an.« Nevill riss die Brauen hoch. »Findet er schon bald statt?«
    »In zehn Tagen«, mischte Victoria sich ein.
    »Da bleibt nicht mehr viel Zeit.« Eine Falte zeigte sich auf Charles’ Stirn. »Haben Sie die Musik schon bestellt? Falls nicht, Nevill und ich kennen ein großartiges Oktett. Auf unserem Weg hierher haben wir es in York spielen gehört …«
    »Sie müssen die Zierleisten im Ballsaal neu streichen lassen«, sagte Nevill und griff nach Victorias Aufzeichnungen. »Das sollten Sie auf Ihrer Liste noch notieren.«
    Jane musterte ihn aus schmalen Augen. »Nevill, darf ich fragen, ob Sie schon jemals ein solches Ereignis geplant haben?«
    »Nein«, erwiderte Nevill, »aber Charles und ich haben doch oft genug gesehen, wie unsere Mutter sich immer damit herumgeplagt hat. Für jede unserer sieben älteren Schwestern hat sie zu deren erster Saison einen Ball veranstaltet.«
    »Sogar mit verbundenen Augen könnten wir einen Ball planen«, mischte Charles sich ein und grinste.
    »Und uns dabei noch einen Whisky einschenken.«
    »Könnten Sie uns helfen?«, fragte Victoria, bevor Jane das Wort ergreifen konnte. »Ich bin fast am Verzweifeln, und Jane …«
    »Ich bin auch verzweifelt«, fügte Jane hinzu und kassierte einen erstaunten Blick von Charles.
    »Lady Jane, ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass Sie wegen irgendeiner Sache verzweifeln«, sagte er und bediente sich grinsend am Teegebäck, das für Victoria und Jane serviert worden war.
    »Stimmt genau«, bekräftigte Nevill. »Aber falls Sie uns brauchen, um Tischtücher auszuwählen, ich glaube, das

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