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Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Titel: Der Sommer der Lady Jane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Noble
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Ihre Verletzung«, betonte Jason.
    »Ach, alles halb so schlimm«, wehrte Victoria ab. Ihre Augen glänzten vor Aufregung, als sie sich an den Arzt wandte. »Das stimmt doch, Doktor Berridge, oder?«
    Victoria sah Dr. Berridge an, in ihren Augen funkelte die Aufregung. Jason beobachtete Dr. Berridge. Und Dr. Berridge musste unverhofft eine Entscheidung fällen.
    Kurz darauf verabschiedete Jason sich, stieg auf sein Pferd und ritt davon.
    Wenige Minuten später verließ auch Dr. Berridge das Haus der Wiltons. Und nachdem er Lady Wilton und Mrs Brandon begegnet war, die sich auf dem Weg zum Haus befanden, trat er mit aller gegebenen Entschlossenheit gegen den unglücklichen Zaunpfahl, der ihm am nächsten stand, als er Victoria ausrufen hörte: »Mutter! Ich habe unglaubliche Neuigkeiten! Ich bin gebeten worden, bei den Vorbereitungen für einen Ball zu helfen!«

19
    Jason war der Meinung, dass er vollkommen zu Recht geradezu lächerlich stolz darauf sein konnte, so erfinderisch gewesen zu sein. Nicht allein, dass er eine Aufpasserin für Jane organisiert hatte; er hatte zudem eine Beschäftigung gefunden, die den Eifer seiner Schwester auf ungeahnte Weise entfacht hatte. Sie würde in den kommenden Tagen so viel zu tun haben, dass sie sich nicht mehr mit Worth würde herumtreiben können.
    Anfangs, nachdem Jane erfahren hatte, dass sie einen Ball organisieren sollte, war sie entsetzt gewesen. Sie erfuhr die Neuigkeit von Victoria, die am Vormittag nach dem Gespräch mit Jason im Cottage vorsprach. Sie hatte ihre Notizen dabei, die genau Auskunft darüber gaben, wer einzuladen sei und wie die persönlichen Vorlieben der Gäste aussahen. Ergänzt wurden sie durch eine Auswahl an Dekorationsvorschlägen. Zusammen mit ihrer Mutter war Victoria bis spät in die Nacht aufgeblieben und hatte Ideen gesammelt. Jane entschuldigte sich bei Victoria und zerrte Jason in die Bibliothek, wo die beiden Verwalter darauf warteten, dass er ihnen seine Aufmerksamkeit schenkte.
    Nach einem einzigen Blick von Jane zogen sie sich hastig zurück.
    »Wir geben einen Ball?«, fragte sie ungläubig.
    »Nun, ja«, Jason gab sich alle Mühe, seine Stimme rein und unschuldig klingen zu lassen, »es war doch deine Idee.«
    »Wie kann das meine Idee gewesen sein?«, brachte Jane hervor, nachdem sie einige Mal wütend geschnaubt hatte.
    »Du hast doch mehrmals geäußert, im Dorf würde man erwarten, dass wir fortführen, was unsere Eltern begonnen haben«, behauptete Jason. »Du hast dafür gesorgt, dass ich den Schmied Big Jim anheuere, du hast diese überflüssige rote Tinte bei Mr Davies gekauft …«
    »Und?«
    »Und … am Ende eines jeden Sommers hat Mutter einen Ball gegeben. Die Leute aus dem Dorf haben sich immer sehr darauf gefreut«, erläuterte er. Das entsprach sogar der Wahrheit, wohingegen das, was er als Nächstes sagte, der Illusion näher als den Tatsachen war. »Und ich habe ein paar Leute aus dem Dorf darüber reden hören, dass möglicherweise ein Ball stattfinden könnte … ich hatte das Gefühl, dass ich sie nicht enttäuschen sollte.«
    Während Jane seine Erklärung noch zu verdauen schien, konnte Jason nicht umhin, ein leicht schlechtes Gewissen zu haben. Immerhin spielte er schamlos mit den Erwartungen, die seine Schwester an sich selbst stellte, und mit den Erinnerungen an ihre Mutter. Aber es war notwendig. Wenn es sie nur beschäftigt hielt …
    »Ich kann keinen Ball geben!«, stammelte Jane. »Jason, denk doch nur an das letzte Mal …«
    Jason dachte an die verheerende Dinnerparty zurück, die unmittelbar vor dem Debüt seiner Schwester stattgefunden hatte. Er unterdrückte einen Schauder. »Natürlich können wir Miss Victoria sagen, dass alles nur ein Missverständnis war und dass es keinen Ball geben wird«, bot er an, wohl wissend, dass Victoria mit ihren erwartungsvoll leuchtenden Augen und ihrem bandagierten Fuß zu bemitleidenswert war, als dass Jane es übers Herz gebracht hätte, deren Erwartungen zu enttäuschen.
    »Nein«, seufzte Jane. »Wenn sie ihrer Mutter schon Bescheid gesagt hat, und ich vermute, dass es sich so verhält, dann wäre das gesamte Dorf traurig über solch ein Missverständnis. Du hast recht. Wir sollten einen Ball geben. Aber wie um alles in der Welt soll ich ein solches Fest in nur zwei Wochen auf die Beine stellen?«
    »Ehrlich gesagt, in nur einer«, erwiderte Jason.
    »In einer ?!«, rief Jane entsetzt und schlug ihren Bruder auf den Arm.
    »In zehn Tagen, genauer gesagt …

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