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Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Der Sommer der Lady Jane (German Edition)

Titel: Der Sommer der Lady Jane (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Noble
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Miene, die er zur Schau trug, als er jetzt neben der Kutsche herritt.
    Auf dem Weg ins Exil.
    Jane ließ den Vorhang zurückfallen, lehnte sich in das plüschige Samtpolster zurück und überließ sich dem sanften Schaukeln der gut gefederten Kutsche. Ihr Vater saß entspannt neben ihr. Sie und die neu engagierte Krankenschwester hatten es ihm für die lange Reise zum Lake District so bequem wie möglich gemacht – Decken für den Fall, dass er fror, einen Flakon mit Wasser für den Fall, dass ihm heiß wurde. Und auf dem Sitz dem Duke gegenüber stand eine Arzttasche, gefüllt mit Beruhigungsmitteln und Riechsalz.
    Der Duke hatte einen guten Tag. Seine Miene hatte sich sofort aufgehellt, als man ihm gesagt hatte, dass Jason nach Hause gekommen war. Und als er erfuhr, dass sie in den Lake District reisen würden, hatte er sich hocherfreut gezeigt. Das Cottage gehörte zu einem seiner Lieblingsorte.
    »Mit eurer Mutter habe ich immer darüber gescherzt, dass ich zumindest darüber nachgedacht hätte, sie zu heiraten, wenn sie die böse Fee aus dem Märchen gewesen wäre … wenn in dem Fall auch nur wegen des Häuschens«, erzählte der Duke, als die Kutsche die Straße entlangrumpelte.
    Ja, der Duke befand sich in wirklich sehr guter Verfassung. Sein Verstand war klar, und das schon seit einigen Tagen. Jane musste die dumme Hoffnung auf Besserung unterdrücken, die immer in ihr hochstieg, wenn ihr Vater sich eine Zeit lang gut fühlte. Kein Doktor hatte jemals die andauernde Besserung seines Zustandes in Aussicht gestellt.
    »Wie hättest du sie je für eine böse Fee halten können, Vater?« Jane gähnte verstohlen und gab ihm die Vorlage für den Witz, den sie schon Hunderte Male gehört hatte. »Wegen ihres irischen Aussehens?«
    »Nein. Weil sie keine einzige Note singen konnte.« Ihr Vater lachte laut, was seine vor Kurzem eingestellte Krankenschwester Nancy Newton (im Londoner Haushalt hatte man ihr der Kürze halber das Akronym DNS – Die Neue Schwester – verpasst) aus dem Schlaf riss.
    »Oh, es tut mir so leid, Mylady!«, entschuldigte sich die Krankenschwester erschrocken und legte die Hand auf ihre gestärkte weiße Schürze. Nancy gehörte zu den Leuten, für die die Kleidung eines Menschen sich nach dem Rang oder der Rolle bestimmte, die er im Leben einnahm. Eine Lady trug ihre feinen Kleider, ein Dieb seine Lumpen und eine Krankenschwester, war sie nun auf Reisen oder nicht, ihre gestärkte und am Kleid festgesteckte Schürze.
    Schwester Nancy Newton war kein Neuling in ihrem Beruf. Sie war von mittlerem Alter und in ihr sorgsam geflochtenes und hochgestecktes Haar mischte sich das erste Grau. Sie hatte Jane mit ihrer Referenzliste beeindruckt, auf der lediglich zwei Namen gestanden hatten. Beide Männer waren jedoch von stolzer und vornehmer Abkunft, und jeder von ihnen war länger als ein Jahrzehnt ihr Patient gewesen.
    »Und davor habe ich im Findelhaus gearbeitet, Eure Ladyschaft«, hatte Nancy auf ihre freimütige Art gesagt, die Jane inzwischen gut vertraut war, »aber ich habe festgestellt, dass ich älteren Patienten mehr geben kann als Säuglingen.«
    Nancy war klug und pragmatisch und begegnete dem Duke mit ausgesprochener Freundlichkeit. Sie besaß so viel Erfahrung im Umgang mit Adligen, dass sie nicht in Ehrfurcht vor ihnen erstarrte, sondern ihnen helfen konnte, ihr Menschsein zu bewahren. Die beiden Hilfskrankenschwestern, die zu ihrer Unterstützung eingestellt worden waren, leitete sie mit der Resolutheit eines Feldwebels an. Kurz gesagt, sie war perfekt.
    Außer dass … sie schnarchte.
    Was sie auch jetzt tat, als sie wieder eingeschlummert war – nachdem sie sich zuvor mit einem Blick auf den Duke von dessen Wohlergehen überzeugt hatte.
    Der Duke betrachtete die schlafende Krankenschwester aufmerksam. Als ihm schien, dass sie tief und fest schlief, ergriff er die Hand seiner Tochter.
    »Ich möchte, dass du eines weißt«, begann er, und seine Stimme bebte von Gefühl. »Ich bin glücklich darüber, an den See zurückzukehren. Ich möchte nicht, dass du dir deshalb Sorgen machst.« Er schaute Jane unverwandt an, und in seinen nussbraunen Augen sah sie die Klugheit, die sie immer darin erkannt hatte. »Ich habe den See vermisst. Und ich bin froh, dass ich ihn noch einmal sehen darf … ein letztes Mal.«
    Als der Duke es sich wieder in seinem Sitz bequem gemacht hatte und, Nancys Beispiel folgend, zu schnarchen anfing, machte Jane der Gedanke zu schaffen, wie klar ihr Vater seine

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