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Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition)

Titel: Der Sommer der Vergessenen: Band 1 von 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
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Schritt vorwärts und trat mit aller Kraft gegen den grauen Stein direkt neben Kotze. Der Stein rührte sich nicht, doch Kjeir hüpfte heulend auf einem Bein und hielt sich den Fuß. Socke zog überrascht die Stirn kraus. Driftwood schüttelte den Kopf. Kotze kratze sich mit einem Fuß hinterm Ohr. Augenblicklich erlosch das grüne Leuchten. Als Kjeirs Schmerz verging, kehrte die Wut zurück.
    „ Hört ihr euch doch das Gefasel der alten Krähe an. Jedes Jahr aufs Neue dieselbe Leier. Tut dies, lasst das. Und denkt an die Welt da draußen. Mindere Kreaturen und wertloses Leben überall! Wir sind die Herren dieser Welt! Wir sind die Erstgeborenen! Erst Neunseen, dann das Nachtschattental. Und dann die Welt!“ Er rannte über die Anhöhe und verschwand mit einem Sprung in der Dunkelheit.
     
    Die Alben warteten einige Augenblicke, ob es ruhig blieb. „Was war das denn für ein Trottel?“, bemerkte Driftwood und begann vorsichtig den Abstieg.
    Socke sprang zu Boden. „War das ein Mensch?“, wunderte er sich.
    „ Natürlich war das ein Mensch“, meinte Driftwood. „Wer trampelt denn sonst so durchs Gelände? Als Ortskundiger total ungeeignet. Völlig durchgedreht.“
    „ Aber die Augen, die Haare. Und die drahtige Gestalt. Fast wie ein Elb.“
    Kotze begrüßte Socke mit ausgelassenen Hüpfern. Driftwood schaute skeptisch von einem Ast herab.
    „ Socke, bitte. Er stapft durch die Landschaft wie ein paarungswilliges Grimmsschwein. Er stolpert, er tritt viel zu große Steine und brüllt rum. Ein Elb, na klar. Und warum hat er Kotze nicht gesehen? Ein blinder Elb?“
    „ Zunächst mal“, wandte Socke ein, „besteht auch für Elben die Möglichkeit des Erblindens durch Verletzung oder Krankheit.“
    Driftwood erreichte den Boden und seufzte. „Ja, natürlich. Und weiter?“
    Socke schritt auf und ab, während er sprach. „Abgesehen davon sahen wir ja eindeutig am Verhalten des Wanderers, dass er nicht blind war. Natürlich hätte er Kotze sehen müssen. Daher folgende Theorie: Kotze begann erst zu leuchten, als der Wanderer böse wurde. Das schien Kotze nicht zu mögen. Ich mochte das übrigens auch nicht. Ich glaube, dass Kotze ein Signalfeuer besitzt. Ein freundliches Feuer, nur für freundliche Augen sichtbar.“
    „ Und wie, mein schlauer Freund, soll er an diese Fähigkeit gekommen sein?“
    „ Das liegt doch auf der Pfote. Durch unser Einmischen ist er zu einem Wesen der Magusch geworden. Bei seiner Erweckung haben wir Magusch auf ihn übertragen. Da er weder spricht, noch sonst irgendwas tut, um sie zu steuern, sucht sich die Magusch einen natürlichen Weg nach draußen. Als Kotze bemerkte, dass wir verschwunden sind, und er den Zusammenhang zu dem Wanderer hergestellt hatte, wollte er uns warnen. Als er aber erkannte, dass von diesem Fremden keine Gefahr ausgeht, erlosch das Leuchten wieder. Natürlich war Kotze auch ohne das Leuchten nicht unsichtbar, aber der Wanderer war einfach zu unaufmerksam.“
    „ Nicht schlecht, Socke, nicht schlecht“, nickte Driftwood anerkennend. „Nicht zu vergessen, was der Wanderer redete. Das klang mir schon nach Welteroberungsplänen. Und da, bei aller Bescheidenheit, bin ich Spezialist. Große Ziele für einen, der sich im Gebüsch verheddert.“
    „ Das Gebüsch! Das Cape!“ Socke rannte zum Rand des Plateaus. Das Cape lag immer noch im feuchten Matsch.
    „ Socke, pfui, lass das liegen. Ich kauf dir ein Neues.“ „Drift, verstehst du denn nicht. Das ist unser Schlüssel zur Stadt. Wenn der junge Wanderer aus der Stadt kommt, darf er auch wieder rein.“ Socke hielt das Cape prüfend vor sich. „Für uns beide wird es zu knapp. Und für einen ist es zu groß.“
    „ Brrr“, machte Kotze.
    „ Das könnte gehen“, murmelte Driftwood.
    „ Nein!“ entschied Socke prompt, „vergiss es! Ich weiß genau, was du vorhast. Ich werde dich nicht allein mit Kotze in die Stadt gehen lassen!“ Socke verbarg das Cape hinter seinem Rücken. „Und was soll ich tun? Hier im Dunkeln sitzen und hoffen, dass du nicht erwischt wirst? Und was mach ich, wenn du nicht wiederkommst?“ Er schaute betreten zu Boden.
    Driftwood legte ihm eine Pfote auf die Schulter. „Möchtest du mit Kotze gehen?“, fragte er.
    Kotze schaute auf, als er seinen Namen hörte.
    „ Nein“, sagte Socke, „möchte ich nicht. Obwohl ich könnte“, fügte er schnell hinzu.
    „ Natürlich könntest du das, Freund Socke. Natürlich könntest du. Lass uns das Ganze in Gedanken durchspielen. Wir

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