Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Spinnenkrieg

Der Spinnenkrieg

Titel: Der Spinnenkrieg
Autoren: Wolfgang Hohlbein
Vom Netzwerk:
hielt.« »Für Sie?« »Auch«, gestand Stone mit erstaunlicher Offenheit. »Aber hauptsächlich für den Rest der Menschheit. Sich mit Gewalt gegen die Invasoren von Moron stellen zu wollen, war völliger Wahnsinn!« »Dafür waren wir gar nicht schlecht«, sagte Skudder spöttisch. Stone schnaubte. »Bist du so dumm oder tust du nur so, Häuptling? Bildest du dir wirklich ein, daß ihr die Shait geschlagen habt?« Er sah Skudder an. Auf dem Gesicht des Hopi spiegelte sich Zorn – aber auch eine Betroffenheit, die Charity überraschte. »Es waren die Jared«, fuhr Stone fort. »Und es war nichts als ein geradezu phantastischer Zufall, daß der Sprung genau in diesem Moment stattgefunden hat. Du und deine sogenannten Rebellenfreunde …« Er gab sich nicht einmal die Mühe zu verhehlen, für wie lächerlich er dieses Wort hielt. »… wart niemals mehr als ein kleines Ärgernis für die Herren der Schwarzen Festung. Und dasselbe gilt auch für Sie, Captain Laird, auch wenn Sie das vielleicht nicht gern hören.« Er atmete seufzend aus und sah Skudder und Charity fast erwartungsvoll an. Als er keine Antwort bekam, lachte er gezwungen. »Das mußte einmal gesagt werden.« »Gut«, sagte Charity. »Nun haben Sie es ja gesagt. Und was jetzt? Sollen wir uns bei Ihren neuen Freunden bedanken, daß sie uns am Leben gelassen haben?« »Das wäre überflüssig«, antwortete Stone ernst. »Ich habe in den letzten Tagen sehr viel mit Kias geredet, Captain Laird. Ich glaube, er sagt die Wahrheit. Ich weiß so wenig wie Sie, was diese Jared wirklich sind. Ich glaube, niemand kann diese Wesen verstehen, der nicht zu ihnen gehört. Aber ich glaube auch, daß sie ehrlich sind. Sie stehen auf unserer Seite. Solange es noch Moroni auf diesem Planeten gibt, sind wir Verbündete, ob es uns gefällt oder nicht.« »Und welche Rolle haben Sie uns dabei zugedacht?« fragte Charity. »Eine sehr wichtige«, antwortete Stone. »Ich hatte gehofft, daß Sie das schon von selbst begriffen hätten.« »Ich habe bisher nur begriffen, daß Sie ein paar Dummköpfe suchen, die für Sie die Kastanien aus dem Feuer holen«, sagte Charity. »Auch das.« Stone lächelte. »Obwohl ich die Wahl Ihrer Worte für etwas übertrieben halte. Aber Sie haben recht – es gibt ein paar Dinge, die die Jared nicht tun können. Aber das ist im Grunde nebensächlich.« Er beugte sich leicht im Sessel vor. »Ihre wirkliche Aufgabe, Charity, ist ungleich wichtiger. Vielleicht die wichtigste  Aufgabe, die die Jared einem menschlichen Wesen auf diesem Planeten im Moment überhaupt übertragen können.« »So?« fragte Charity. Ein unangenehmes Gefühl begann sich in ihr auszubreiten. »Und welche?« »Geben Sie ihnen Hoffnung«, sagte Stone. »Das ist es, was die Menschen dort oben im Moment am dringendsten brauchen.« »Ich?« Charity versuchte zu lachen, aber es gelang ihr nicht. »Sie«, bestätigte Stone ernst. »Ich wüßte niemanden, der besser dazu geeignet wäre. Sie sind sich vielleicht selbst nicht darüber im klaren, oder vielleicht wollen Sie es auch nur nicht wahrhaben, aber Sie sind in den wenigen Monaten seit Ihrem Auftauchen bereits so etwas wie eine Legende geworden.« »Unsinn!« sagte Charity heftig. »Es ist die Wahrheit«, versicherte Stone. »Sie und Ihre paar Freunde waren die ersten, die sich wirklich gegen die Invasoren zur Wehr gesetzt haben. Sie haben sich gewehrt, und Sie haben all diesen Menschen dort draußen gezeigt, daß man sich gegen sie wehren kann. Das allein ist wichtig!« Charity war verwirrt. Stone hatte mit sehr eindringlicher, ernster Stimme gesprochen, und irgendwie glaubte sie zu spüren, daß seine Worte mehr Wahrheit enthielten, als sie ihnen im ersten Augenblick zuzubilligen bereit war. Trotzdem sagte sie: »Das … ist doch Unsinn, Stone. Wofür halten Sie mich? Für eine Art neuen Messias?« »Es spielt keine Rolle, wofür ich Sie halte. Wichtig ist allein, was all diese Menschen dort draußen in Ihnen sehen. Auch wenn es nicht die Wahrheit ist – aber sie verbinden den Sieg über die Moroni mit Ihnen, Captain Laird, nicht mit den Jared. Ich verlange nicht, daß Ihnen der Gedanke gefällt, aber ich verlange, daß Sie Ihre Pflicht Ihrem Volk gegenüber erfüllen!« »Indem ich es belüge?« »Und wenn schon!« Stone machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ganze Weltreiche sind auf einer Lüge aufgebaut worden! Helfen Sie uns, Charity. Helfen Sie den Menschen, indem Sie ihnen das geben, was sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher