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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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mit dem fertig werden, was in X25 herumlief.
    Fünfhundert schwerbewaffnete Männer gingen rein, neunzehn kamen wieder raus. Gebrochen, hysterisch und traumatisiert. Schrien irgendwas von Monstern. Der Kreml traf Anstalten, die Stadt mit einer Atombombe zu sprengen, aber in dem Moment bekamen wir Wind von der Sache und schritten ein, um sie aufzuhalten. Tschernobyl war noch gar nicht so lange her, und es gab keine Möglichkeit, dass die Welt eine zweite tödliche radioaktive Wolke toleriert hätte. Der Dritte Weltkrieg war in diesen Tagen näher, als die meisten Leute ahnten. Wir rissen uns den Arsch auf, traten Buschfeuer aus und brachten die Leute wieder dazu, fair zu bleiben. Wie auch immer, wir schickten zwei unserer Agenten vor Ort hin, um die Stadt aus sicherer Entfernung zu beobachten, aber X25 war ihre Größe und ihren Zweck betreffend ziemlich tot. Also erklärten wir die Region einfach für jeden zum Sperrgebiet, auf das Risiko hin, sie alle echt wütend auf uns zu machen, aber dafür schlafende Hunde nicht zu wecken.
    Und wir sind jetzt hier und brechen nahezu jede Regel, die es gibt, einfach indem wir hier sind. Wenn wir auch nur ein wenig Verstand hätten, dann sollten wir verdammt noch mal abhauen, solange wir noch können.«
    »Und wohin gehen«?«, fragte Honey. »Es gibt hier kein Anderswo.«
    »Die Teleportarmbänder werden uns nicht wegbringen, bis wir das Rätsel gelöst haben«, sagte Peter.
    »Ich mag diese Stadt nicht«, erklärte Walker. »Ich finde sie verstörend.«
    Wir alle sahen ihn an. »Ach, kommen Sie«, sagte ich. »Sie sind die Polizei der Nightside! Einer der gefährlichsten und beunruhigendsten Orte in diesem oder jedem anderen Universum. Und Sie sind verstört?«
    »Etwas Schlechtes ist hier passiert«, sagte Walker. »Ich kann das spüren. Ich fühle mich ... verletzlich. Nichts, was ich gewöhnt bin zu fühlen. Es ist irgendwie erfrischend, denke ich. Ja. Es ist lange her, dass ich mich einer echten Herausforderung gegenübersah, ohne Verstärkung, ohne meine Stimme, nur - ich. Das Schicksal der ganzen Welt könnte auf unseren Schultern liegen und davon abhängen, was wir als Nächstes tun. Ist das nicht wundervoll?«
    »Sie sind echt schräg«, sagte Peter.
    »Nein«, sagte Honey sofort. »Eddie ist schräg.«
    »Ich bin nicht schräg!«, protestierte ich. »Ich bin bloß auf andere Weise normal.«
    Keiner hatte danach noch viel zu sagen, also gingen wir weiter, tiefer in die Stadt hinein. Wie die meisten Designerstädte der Sowjets folgten die Straßen einem einfachen Muster, und jede Straße war gerade breit genug, um einen Panzer hindurchzulassen, sollte es einen Aufstand geben. Kein Lebenszeichen irgendwo, weder ein vergangenes noch ein gegenwärtiges. Aber nach einer Weile konnten wir Anzeichen von Kämpfen sehen, von einer bewaffneten Auseinandersetzung und von Massakern. Aus- oder eingetretene Türen. Fenster mit wenig oder gar keinem Glas mehr darin. Brandschäden, rußschwarze Wände, ausgebrannte Häuser. Ganze Gebäude waren in die Luft gejagt worden, reduziert auf einzelne Wände und Trümmerhaufen. Einige ließen vermuten, dass sie von innen gesprengt worden waren. Und massenweise Einschusslöcher.
    »Hier gab es einen intensiven Schusswechsel«, sagte Walker. »Eine Menge Schusswaffen, alle möglichen Kaliber. Granaten und auch Brandbomben. Warum also sehen wir keine Leichen?«
    »Die paar Soldaten, die hier raustaumelten, haben von Monstern geredet«, meinte ich. »Jedenfalls die, die nicht so traumatisiert waren, dass sie nie wieder sprachen. Also, wen oder was haben sie beschossen? Irgendwo muss es Leichen geben, Soldaten und Zivilisten. Wer hat sie also weggeräumt?«
    Keiner von uns hatte eine Antwort darauf, also gingen wir einfach weiter. Wir kamen an einem Gebäude vorbei, dass nur noch so schwach und unsicher stand, dass unsere Schritte ausreichten, es endgültig zu Fall zu bringen. Es sackte langsam in sich zusammen, beinahe entschuldigend, sodass wir Zeit genug hatten, uns in Sicherheit zu bringen. Die Wände falteten sich einfach zusammen und fielen um, und das ganze Ding kippte auf die Straße. Eine große Wolke erhob sich, sowohl von Staub als auch von Rauch, aber der Klang des Zusammenbruchs war seltsam gedämpft, die Echos hallten nicht nach. Die Stille war bald wieder da, als ob sie nicht gern gestört würde.
    Honey hatte ihre schimmernde Kristallwaffe in der Hand und warf böse Blicke um sich, bereit, die Waffe auf jeden loszulassen, aber

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