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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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hier, um herauszufinden, was mit dieser Stadt, X25, passiert ist. Allerdings denke ich im Großen und Ganzen, dass ich meinen Willi lieber in eine Steckdose stecken würde, als das zu tun.«
    »Sie haben immer noch nicht richtig erklärt, was das Problem mit dieser Stadt ist«, sagte Walker. »Warum wurde sie hier draußen gebaut, mitten im Nirgendwo? Ich dachte, die Sowjets haben Sibirien nur für ihre Zwangsarbeitslager gebraucht. Was ist hier passiert, Eddie? Wo sind alle?«
    »Naja«, sagte ich widerwillig. »X25 war eine aus einer ganzen Reihe von geheimen Wissenschaftsstädten, die alle keinen offiziellen Namen trugen, nur eine Bezeichnung. Keine von ihnen existierte offiziell, höchstens auf sehr geheimen Karten in sehr geheimen Büros. Das Bauprogramm begann in den Fünfzigern, auf der Höhe des Kalten Krieges. Wissenschaftler auf beiden Seiten waren damals Soldaten, ihre Entdeckungen Munition für den Krieg. Die Wissenschaftsstädte wurden mithilfe der Zwangsarbeit der Lagerinsassen gebaut, absichtlich meilenweit von jeder Zivilisation entfernt. Teilweise aus Sicherheitsgründen, teilweise, weil einige der Experimente so extrem waren, dass nicht einmal die sowjetische Bevölkerung davon hätte erfahren dürfen; aber hauptsächlich aus dem Grund, den Schaden einzudämmen, falls einmal etwas so richtig schiefgehen sollte. Besonders, wenn man die ganze Stadt schließen oder zu Staub zerblasen musste, um unter dem Deckel zu halten, was passiert war. Das ist mehr als einmal vorgekommen, wie ich sicher weiß.«
    »Also lebten hier nur Wissenschaftler?«, fragte Peter.
    »Wissenschaftler und ihre Familien und genug Leute und Infrastruktur, um ihnen das Leben zu ermöglichen«, sagte ich. »Und natürlich Militär, um alle zu überwachen. Die meisten Leute, die hier lebten, wussten wahrscheinlich nicht einmal, welche Schrecken in den streng abgeschiedenen Laboren stattfanden. Neugier war in Sowjetrussland keine geförderte Tugend.«
    »Über welche Art von ... Experimenten reden wir hier genau?«, fragte Walker.
    »Richtig fiese, wenn man den paar Dossiers glauben darf, die ich gelesen habe«, sagte Honey. »Frühe Organtransplantationen, die an Kriminellen und Dissidenten vorgenommen wurde. Ich habe einmal den verstörenden Schwarz-Weiß-Film eines Mannes gesehen, der zwei Köpfe hatte. Beide waren sehr lebendig und bei Bewusstsein. Andere Subjekte wurden Strahlung in verschiedenen Dosierungen ausgesetzt, nur um zu sehen, was dann passierte. Damals war man noch weit von jeglicher Heilung oder Schutz entfernt. Sie brauchten Informationen, um daran zu arbeiten.«
    »Dann gab es die chemische Kriegführung«, sagte ich, »sowie die biologische, psychische und übernatürliche: All die verbotenen Waffen des Krieges. Bis hierher reicht die Genfer Konvention nicht. Aber ... die Jahre verstrichen und der Druck des Kalten Krieges verstärkte sich, und deshalb nahm die Forschung in diesen komplett verleugneten Städten seltsamere und gefährlichere Formen an. Stadt X17 beispielsweise bekam den Auftrag, Portale in andere Dimensionen zu öffnen. Irgendwie müssen sie dabei Erfolg gehabt haben, denn die Stadt verschwand 1966 plötzlich. Nur ein Krater blieb zurück. X35 spezialisierte sich darauf, aus gewöhnlichen Menschen Supermenschen zu machen. Dabei verwendete man Drogen, Strahlung, Gewebeverpflanzungen und implantierte außerirdische Technologie. Was bei der ganzen Mühe herauskam, war eine Serie von sehr teuren Monstern. Die am Ende ausbrachen. 1985 machte das Militär die ganze Gegend mit einer Thermonuklearbombe platt. Keiner entkam.
    X48 produzierte geklonte Duplikate von wichtigen Personen, denen Bomben in den Bauch implantiert waren. Die ultimativen Bomben und die besten unverdächtigen Killer. Mein Onkel James hat das Programm damals, 1973, mit großem Abscheu terminiert.
    Aber X25 war ... bei Weitem die Schlimmste.«
    »Hat deine Familie die Stadt geschlossen?«, fragte Honey plötzlich. »Wart ihr das?«
    »Nein«, sagte ich. »Die Sowjets haben hier sehr erfolgreich versteckt, was sie taten, bis es zu spät war. Als wir endlich Gerüchte über das hörten, was sie hier zu erreichen versuchten, war es ihnen bereits um die Ohren geflogen. Alles, was wir noch tun konnten, war, ein paar Agenten zu schicken, die aus sicherer Entfernung alles beobachteten und Gewehr bei Fuß standen, um im Eventualfall alles auszulöschen. Es war nicht nötig, X25 fraß sich selbst.«
    »Was zum Teufel haben sie hier gemacht, das so

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