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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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nachdem sie so viele Jahre stillgelegt waren. Sowjetische Technologie war zum größten Teil nie so effizient oder verlässlich. Wenn die Stadtplaner ernsthaft Geld darauf verwendet haben, erstklassige Maschinen zu bauen - dann war die Arbeit der Wissenschaftler hier sehr wichtig.«
    »Die psychische Energiequelle ist ganz sicher in den oberen Stockwerken«, sagte ich. »Sie ist so stark, dass sie förmlich aus dem Dach bricht. Also, es geht nach oben, Leute, und lasst uns mal schauen, ob wir nicht ein paar Geister aufscheuchen können.«
    »Man weiß wirklich nie, wann er Witze macht«, murmelte Peter.
 
    Wir fanden das Labor auf dem obersten Stockwerk. Es war ziemlich leicht, es zu finden, indem wir an den schweren elektrischen Kabelsträngen an der Wand entlanggingen. Später waren weitere Kabel hinzugefügt worden, und das etwas ungeschickt, als wäre es sehr eilig geschehen. Der ganze Ort schien seltsam sauber zu sein. Kein Staub, keine Spinnweben, nichts, was die Vernachlässigung so vieler Jahre anzeigte. Das Labor selbst schien ein großer, offener Raum zu sein, der von einem riesigen Einwegspiegel in zwei Hälften geteilt wurde, als ob damit jemand die Wissenschaftler habe beobachten wollen, ohne selbst gesehen zu werden. Das Ganze war ein Inbegriff des sowjetischen Denkens während des Kalten Krieges: Sie spionierten sogar sich selbst aus. Wir blieben im Beobachtungsraum und sahen uns die Halle durch den Spiegel an. Ich hatte ein wirklich schlechtes Gefühl, was den anderen Raum anging und die anderen waren jetzt so zittrig, dass sie froh darüber waren, dass wir hier blieben.
    Das Labor war mit sperrigen, altmodischen Computern ausgestattet, auf brutale Weise effizient. Alte und neuere Modelle standen auf engem Raum beieinander und waren manchmal sogar miteinander verbunden. Ein einziges Deckenfenster ließ gedämpftes Dämmerlicht von außen herein. Und direkt unter diesem natürlichen Spotlicht stand etwas, das ganz so aussah wie ein Behandlungsstuhl beim Zahnarzt. Kalter Stahl und schwarzes Leder, komplett mit schweren Arm- und Beingurten. Der Stuhl war auf dem Boden verschraubt. Es sah nicht gerade wie die Art Stuhl aus, in die man sich freiwillig setzt.
    Der Raum, in dem wir uns befanden, war zum größten Teil mit Aufzeichnungsgerätschaften angefüllt. Altmodische Tonbandgeräte, sperrige VHS-Recorder und ein einziger großer Fernseher, um sich die Videos anzusehen. Alles sah sehr ordentlich und organisiert aus, als ob nichts das alles seit Jahren gestört hätte. Und wieder war nirgendwo ein Staubkorn zu sehen. Irgendjemand, oder irgendetwas, hielt diesen Raum in dem Zustand, in dem er sich befunden hatte, bevor ... das passiert war, was auch immer hier geschehen war. Honey beugte sich über einen Stapel VHS-Cassetten, ihre Lippen bewegten sich langsam, als sie sich durch die handgeschriebenen kyrillischen Aufschriften arbeitete.
    »Irgendwas?«, fragte ich und bemühte mich angestrengt, ruhig und beiläufig zu klingen.
    »Meist nur Namen und Daten. Nichts, was daraufhinweisen würde, was sie hier getrieben haben.«
    »Das flößt nicht gerade Vertrauen ein«, sagte Peter. »Was haben sie in diesem Raum getrieben - dass sie einen kugelsicheren Einwegspiegel brauchten, der die Beobachtenden von den Beobachteten trennte?«
    Wir sahen ihn alle an. »Wie konnten Sie wissen, dass es sich um kugelsicheres Glas handelt, Peter?«, fragte Walker.
    »Ich ... ich hatte es einfach im Gefühl«, erwiderte Peter mit gerunzelter Stirn. »Seit ich hier hereingekommen bin, hatte ich das Gefühl, als erinnere ich mich an die Erinnerungen von jemand anderem. Unheimlich ...«
    Am Ende nahmen wir einfach eines der Videos aus dem Stapel heraus und steckten es in den nächsten Recorder. Der alte Fernseher brauchte ein wenig um anzugehen, und als wir endlich ein Bild hatten, war es nur schwarz-weiß. Die Aufnahme zeigte genau, was die Wissenschaftler im anderen Raum getan hatten. Sie hatten an widerwilligen menschlichen Objekten herumexperimentiert und sie dabei zerstört. Wir sahen zu, wie diese Personen schrien, kreischten und Obszönitäten herausbrüllten. Wie sie sich heftig gegen die schweren Gurte wehrten, während Männer und Frauen mit leeren Gesichtern in schmuddeligen Laborkitteln sie mit Nadeln traktierten oder Strahlung aussetzten oder sie aufschnitten, um zu sehen, was sich in ihnen befände.
    Es war in Schwarz-Weiß schlimm genug. In Farbe wäre es unerträglich gewesen.
    Wir sahen die Bänder schnell

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