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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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meinte Big Aus. »Ganz mieses Karma, das. Es ist immerhin nicht sein Fehler.«
    Die Seltsame Chloe schnüffelte. »Da fühl ich mich doch gleich besser.«
    Wir versammelten uns wieder um Sargnagel Jobes Leiche und warteten und warteten, aber er wachte nicht wieder auf. Schließlich knieten wir uns neben ihn und fingen an, ihm auf die Wangen zu klopfen und seinen Namen zu rufen, aber es kam keine Antwort. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen, seine offenen Augen starrten ins Nichts. Schließlich sah jeder mich an, weil ich ja immerhin auf alles eine Antwort hatte. Also schob ich äußerst widerwillig meine Sicht voll auf und sah sie. Geister.
    Sie waren überall, hunderte von ihnen, Männer und Frauen, selbst Kinder. Sie gingen auf dem Boden und schwebten in der Luft. Sie stolperten und glitten aus dem Verrätertor. Die meisten trugen noch die Erinnerungen an ihre Todeswunden auf den substanzlosen Körpern. Das schreckliche Trauma ihres gewaltsamen Todes hatte sich auf ihre Vorstellung des eigenen Körpers übertragen. Einige bluteten noch aus Wunden, die nie heilen würden, andere trugen die Folternarben von Streckbank, Feuer und dem Henkersrad. Alle waren sie Verräter, die zu einem langen Leiden nach ihrem Tod verurteilt worden waren.
    Sie kreischten, heulten und schrien auf; geisterhafte Stimmen von weit weg, voller Wut, Verzweiflung und Schrecken über das, was man ihnen angetan hatte. Einige weinten auch; für immer voller Trauer über ihre Verbrechen und Illoyalität. Sie krochen wie Maden aus einer Wunde aus der hohen Steinmauer und krabbelten wie schimmernde Eidechsen mit dem Kopf zuerst den brüchigen grauen Stein herunter.
    Ein halbes Dutzend von ihnen hatte sich Sargnagel Jobes Seele geschnappt und hinderten sie daran, in seinen Körper zurückzukehren. Jobe sah als Geist ganz anders aus: eine schwere, ja muskulöse Gestalt. Der Mann, an den er selbst sich erinnerte, bevor sein Gebrechen ihn heimgesucht hatte. Er kämpfte grimmig gegen die Gespenster an. Seine Seele strahlte hell in der Dämmerung, stärker, als es von Rechts wegen hätte sein sollen. Aber dennoch war er den geisterhaften Verteidigern des Towers von London nicht gewachsen. Sie schienen mehr Monster als Menschen zu sein, denn sie rissen mit Klauenhänden an seiner Seele. Und immer mehr Geister kamen. Sargnagel Jobe sah mich direkt an und schrie um Hilfe. Jetzt sahen die Geister mich auch.
    Ein großer Astralschrei erklang, als die Geister alle in meine Richtung blickten und sahen, wie ich sie anstarrte. Die, die mir am nächsten waren, kamen direkt auf mich zu. Sie stießen alte Flüche aus, auch wenn ihre Stimmen nur wie Echos klangen, aus Kehlen, die meilenweit oder auch Jahre entfernt waren. Ihre Augen brannten mit mehr als menschlichem Hass und Elend, ihre schrecklichen Gestalten strahlten Bedrohung aus. Ich hielt ihnen stand, griff in meine Manteltasche und zog eine Waffe heraus, die der Waffenmeister mir für genau eine solche Situation gegeben hatte. Ich nahm das Jade-Amulett heraus und zeigte es den Geistern. Ein weiterer immenser Schrei ging durch sie hinweg. Sie wussten, was das war.
    Ich sagte mit lauter, weithin hallender Stimme ein aktivierendes Wort, und die Heiterkeitsbombe explodierte in meiner Hand. Rund 15 Meter vor mir war die Welt auf einmal voll glücklicher Gedanken, guter Absichten und positiver Gefühle. Erzwungene Heiterkeit sättigte die Dämmerung. Ich war natürlich dagegen immun, aber es traf die Gespenster wie ein Hurrikan und warf sie zurück. Sie konnten das Glück nicht aushalten. Sie flohen und kreischten furchtbar dabei. Einige weinten. Selbst die, die Sargnagel Jobe festgehalten hatten, flohen zurück in die Sicherheit des Towers. Er sah mich an, lächelte kurz und fiel dann wieder in seinen Körper. Ich fuhr meine Sicht wieder herunter und warf alle mentalen Barrieren wieder an ihren Platz. Für diesen Morgen hatte ich genug gesehen.
    Ich beugte mich über Jobe, als er wieder zu atmen begann, und schaltete ihn mit einem Nervengriff aus. Jetzt würde er für eine gute Stunde oder noch länger schlafen. Ich lächelte in mich hinein. Einer war ausgeschaltet, mehr oder weniger unverletzt. Nur noch drei übrig. Ich schaltete die Heiterkeitsbombe ab und ließ sie wieder in die Manteltasche gleiten.
    »Naja, wenigstens atmet er wieder«, sagte der Tanzende Narr ein wenig zweifelnd. »Ich glaube, das ist eine Verbesserung.«
    »Was, im Vergleich zu ganz tot?«, sagte die Seltsame Chloe. »Das würde ich

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