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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Festung menschliches Blut vergießen, lösen wir jeden einzelnen Alarm aus, den sie haben.«
    »Nein«, erklärte Big Aus rundheraus. »Wir töten sie alle, Raben, Männer und jeden anderen, der sich uns in den Weg stellt.«
    Ich entschied, dass das jetzt weit genug gegangen war. Ich hätte mich gerne noch um meine Freunde gekümmert, bevor ich Big Aus ausschaltete, aber das Geheimnis eines aktiven Agenten ist es, flexibel zu sein. Also zog ich meinen Tarnzauber zurück in meinen Torques und ließ die anderen plötzlich im Hof erscheinen. Die Yeomen Warders reagierten sofort. Auf einmal hatten sie wie aus dem Nichts wirklich große Waffen in der Hand und riefen uns zu, wir sollten uns ergeben. Der Tanzende Narr neben mir heulte einen uralten schottischen Kampfschrei und griff die Wachen an. Dabei bewegte er sich so schnell, dass ich ihm kaum folgen konnte. Er war im selben Moment neben und zwischen ihnen, aber nie da, wohin ihre Waffen zielten. Mit seinem Déjà Fu konnte er wirklich den Kugeln ausweichen. Ich hatte gesehen, dass er das konnte.
    Im Nahkampf hatten die Yeomen Warders keine Chance. Sie konnten trotz ihres eigenen Könnens keine Hand an den Tanzenden Narren legen. Er wusste, was sie tun würden, bevor der Gedanke ihr Gehirn überhaupt erreicht hatte. Er selbst bewegte sich wie der trainierte Tänzer, der er war, jede Bewegung war kalkuliert und graziös, schnell und brutal. Aber die Kampfgeräusche lockten mehr Yeomen Warders an, die jetzt in den Hof rannten und sich drängten, in den Kampf einzugreifen.
    Der Tanzende Narr war tatsächlich einer der besten Kämpfer, die ich je gesehen hatte, aber am Ende hatte er keine Chance. Umzingelt und mit den Gegnern in der Überzahl, sah er schließlich nur noch eine Zukunft: eine, in der die Yeomen Warders unvermeidlich die Scheiße aus ihm rausprügelten. Er ging kämpfend zu Boden, aber er ging zu Boden und stand auch nicht wieder auf. Abgekämpft, schwer atmend und mit blauen Flecken übersät, standen die Yeomen Warders um den Bewusstlosen herum.
    Die Seltsame Chloe hätte ihn fast gerettet. Sie war wütend geworden und hätte mit einem einzigen Blick, der über die versammelten Wachen gestrichen wäre, alle wie mit einem Maschinengewehr niedermähen können. Aber natürlich konnte ich das nicht erlauben. Also glitt ich schnell hinter sie, als ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Kampf gerichtet war, und schaltete sie mit dem gleichen Nervengriff aus, den ich auch bei Sargnagel Jobe angewandt hatte. Die Seltsame Chloe seufzte einmal, dann ging sie in die Knie. Ich fing sie auf und legte sie vorsichtig auf das Kopfsteinpflaster. Ich wollte nicht, dass sie sich wehtat. Ich straffte mich und war sehr zufrieden mit mir. Alle drei meiner Kollegen waren sicher aus dem Spiel und keiner von ihnen hatte gemerkt, dass ich daran schuld war.
    Vielleicht hätte ich den Tanzenden Narr auch noch ausschalten können, bevor er sich mit den Yeomen Warders angelegt hätte, aber ich hatte ihn nie sonderlich gemocht.
    Erst dann sah ich mich nach Big Aus um. Das Lächeln gefror auf meinen Lippen, als ich entdeckte, dass ich ihn nicht entdecken konnte. Ich raste zum Rabenhaus hinüber, aber die Tür war immer noch fest verschlossen. Die Raben waren sicher. Aber Big Aus war nicht da. Natürlich war er nicht da, er war nie wirklich an den Raben interessiert gewesen. Alles, was er gesagt und getan hatte, hatte etwas anderes getarnt.
    Sein eigenes Jahrhundertverbrechen.
    Ich sah mich schnell um und schnappte gerade noch den Schatten einer düsteren Gestalt auf, die unauffällig in einen Durchgang aus Stein schlüpfte, der zum Whitechapel Tower führte. Sofort rannte ich hinter ihm her, denn jetzt wusste ich, was er beabsichtigte. Und ich hatte das möglich gemacht, durch meine Einmischung. Ich hatte uns hierher gebracht, an den Geistern und Fallen vorbei. Ich hatte den Tanzenden Narren den Yeomen Warders überlassen und so ihre Aufmerksamkeit abgelenkt. Aber selbst so - ich konnte mir nicht vorstellen, dass Big Aus glaubte, er käme damit davon.
    Ich sprach meine aktivierenden und im nächsten Augenblick glitt die goldene Rüstung, die sich
    in meinem Torques verbarg, über meinen gesamten Körper. Für die Yeoman Warders musste es so aussehen, als wäre ich aus dem Nichts erschienen, denn gleichzeitig ließ ich auch den Tarnschirm fallen. Die goldene Statue eines Mannes, glatt und nahtlos. Sie glühte im schattigen Hof, als ich schneller durch den Durchgang raste als menschenmöglich

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