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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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auch sagen. Aber so können wir ihn nicht brauchen. Aber ich sollte ...«
    »Nein, solltest du nicht«, sagte Big Aus schnell. »Die Scheiße aus ihm rauszutreten hilft auch nicht.«
    »Mir hilft es.«
    »Das habe ich nicht gehört«, sagte Big Aus entschieden.
    »Ich sagte, es hilft mir!«
    »Können wir uns beim Schreien bitte etwas zurückhalten?«, fragte ich. »Mein Gerät hält uns unsichtbar und unhörbar, aber nur solange ihr es nicht übertreibt. Kein Grund zur Panik, lasst ihn einfach hier. Meine Sicht ist gut genug, um uns reinzubringen.«
    Der Tanzende Narr sah mich misstrauisch an. »Und das hast du uns nicht früher gesagt, weil ...?«
    »Weil wir Sargnagel Jobe hatten«, antwortete ich. »Und ihr wisst, dass ich es nicht mag, meine Geheimnisse preiszugeben, bis es unbedingt sein muss.«
    Big Aus sah auf den bewusstlosen Sargnagel Jobe herunter. »Ich bin nicht sicher, ob ich die Idee mag, ihn einfach hier zu lassen.«
    »Wir können ihn ja auf dem Rückweg wieder auflesen«, meinte ich. »Und außerdem, was kann ihm schon passieren? Dass ihn jemand umbringt? Ich denke, daran hat er sich mittlerweile gewöhnt. Also, gehen wir jetzt oder nicht?«
    »Wir gehen rein«, sagte Big Aus. »Wir geben auf keinen Fall auf. Nicht, wenn wir so nah dran sind. Zeig uns den Weg, Shaman.«
    Ich führte sie zum Verrätertor und zeigte ihnen die Steinplatten, die sie nicht betreten durften. Wir mussten das Tor auf eine langsame und indirekte Weise erreichen und dabei die Schutzzauber vermeiden, die unsichtbar in der Luft hingen. Ich ließ die anderen auf einem Bein hüpfen, auf dem Boden kriechen und wieder aufstehen und sogar rückwärts gehen. Meistens zu meinem eigenen Vergnügen, aber hin und wieder, weil wirklich Fallen auf dem Weg lauerten, die wir vermeiden mussten. Sargnagel Jobe wäre nie in der Lage gewesen, uns reinzubringen. Es gab Schutzmechanismen, die sein Gehirn gegrillt hätten, nur wenn er sie ansah, und andere Stellen, bei denen uns nur das richtige Passwort am Leben hielt.
    Aber wir kamen wirklich bis zum Verrätertor, und ich führte die anderen durch die gähnende Öffnung, die den einzigen Eingang in die Festung darstellte. Ein Portal in Schrecken, Tod und Schlimmeres als den Tod für viel zu viele Leute. Ich konzentrierte mich auf mein Gesicht, sodass ich nichts sah, was ich nicht wollte, aber auch so hatte ich die ganze Zeit Gänsehaut. Es ist nicht leicht, durch einen Ort zu gehen, von dem man weiß, dass er einen auf hundert verschiedene Arten töten kann, wenn man seine Konzentration auch nur eine Sekunde schleifen lässt.
    Ich konnte die Schreie immer noch fühlen, wenn ich sie auch nicht mehr hörte.
    Nachdem wir durch das Tor und in den von Mauern umschlossenen und mit Kopfstein gepflasterten Hof getreten waren, war alles ruhig und still. Die Gespenster waren draußen, die Patrouillen der Yeomen Warders konnten uns nicht sehen oder hören. Alles, was jetzt zwischen uns und den Raben stand, war die abgeschlossene Tür des Rabenhauses. Ich erstarrte, als ich Schritte hörte, und deutete den anderen an, stehen zu bleiben und den Mund zu halten. Ein halbes Dutzend Yeomen Warders kamen leise schwatzend aus den Schatten. Ich verfluchte sie im Stillen. Mit den Geistern fertig zu werden hatte länger gedauert als ich dachte, und die Patrouille kam jetzt wieder hier vorbei. Die leuchtend rotgoldenen Uniformen sahen auf wunderliche Weise altmodisch aus, die Männer darin dagegen durchaus hart, kompetent und erfahren. Einer von ihnen trug einen Raben auf der Schulter und fütterte ihn mit Trauben, die sehr nach Augäpfeln aussahen.
    »Das ist ein Rabe?«, fragte die Seltsame Chloe leise. »Das ist es? Ich dachte, wir hätten es mit etwas Besonderem zu tun. Nicht einfach nur mit überdimensionalen Krähen!«
    »Du solltest deine Ignoranz nicht so zur Schau stellen«, sagte ich entschieden. »Ein Rabe ist der Rolls-Royce in der Familie der Krähen.«
    »Bist du sicher, dass sie uns nicht hören können?«, fragte der Tanzende Narr und trat dabei von einem Fuß auf den anderen.
    »Laufen sie auf uns zu, schreien schreckliche Flüche und schießen mit ihren riesigen Schießgewehren auf uns?«, fragte ich zurück. »Wenn nicht, dann können sie uns nicht sehen oder hören.«
    »Lasst die Wachen das Rabenhaus für uns öffnen«, schlug Big Aus vor. »Und dann bringen wir sie alle um.«
    »Die Raben oder die Wachen?«, fragte der Tanzende Narr.
    »Nur die Raben«, sagte ich schnell. »Wenn wir hier in der

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