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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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vielleicht war es das für sie nicht. So weit fort vom Feuer gewöhnten sich meine Augen an die Finsternis, aber nicht sehr gut. Ich konnte die Bäume mindestens genauso gut fühlen wie sehen und schaffte es so, den meisten auszuweichen. Sobald wir außerhalb der Hörweite der anderen waren, hielt Honey an und sah mich an. Ich war nicht überrascht. Sie hätte auch mit einem Lautsprecher nicht deutlicher sagen können, dass sie mit mir allein sprechen wollte. Sie klickte mit ihrem CIA-Feuerzeug und eine ungefähr 15 Zentimeter hoch wabernde Flamme schoss hervor, die ausreichte, um unsere Gesichter anzuleuchten.
    »Danke, dass du den Hinweis verstanden hast«, sagte sie, die Stimme professionell gesenkt. »Ich wollte dir nur dafür danken, dass du am Loch Ness mein Leben gerettet hast. Ich dachte echt, für mich wäre das Spiel vorbei, als meine Systeme zusammenbrachen und das Wasser eindrang. Und ich hätte es wirklich gehasst, in diesem gelben Sarg sterben zu müssen. Viel zu kitschig.«
    »Kein Problem«, sagte ich. »Das tun wir Droods eben.«
    Selbst in dem flackernden Licht sah ich, wie sich eine ihrer Augenbrauen hob. »Das tun nicht alle Droods. Ihr wart nie mit unseresgleichen einverstanden.«
    Ich zuckte mit den Achseln. »Du hättest das auch für mich getan.«
    Sie lächelte kurz. »Nein, vielleicht nicht. Das hier soll ein Wettkampf sein, schon vergessen? Ich bin hier, um zu gewinnen, was auch immer das kostet.«
    »Na klar«, sagte ich. »Du bist CIA.«
    Wir lächelten einander an. Wenn man die meiste Zeit im Spionage-Geschäft ist und den ganzen Tag von Gott und der Welt angelogen wird, sind die gelegentlichen Momente, in denen zwischen Verbündeten oder Feinden wirkliche Ehrlichkeit herrscht, etwas Kostbares. Und man kann nicht oft freiheraus mit jemandem sprechen, der das versteht. Molly, die Süße, versucht es, aber sie war niemals eine Agentin. Sie ist ein Freigeist, eine freie Kämpferin und eine geistige Anarchistin, ja, aber keine Agentin. Sie verfügt nicht über die Erfahrung, wirklich die Ethik und die zweifelhaften Deals zu verstehen, die selbst ein Droodscher Feldagent einzugehen hat, um den Job erledigen zu können. Wir schützen die Menschheit, aber das Beste für sie war, dass sie niemals erfuhr, wie wir das taten. Sie wäre mit einigen unserer Methoden nicht einverstanden.
    Gott weiß, dass ich selbst das manchmal nicht bin. Ich versuche, ein anständiger Kerl zu bleiben, aber ab und an erlaubt einem der Job das einfach nicht.
    »Diese Rüstung von dir war sogar beeindruckender, als ich mir vorgestellt hatte«, sagte Honey jetzt. »Gibt es etwas, was sie nicht kann?«
    »Als ob ich dir das sagen würde«, sagte ich heiter.
    Honey sah mich nachdenklich an. »Es ist eine Schande, was der armen Katt passiert ist.«
    »Ja«, erwiderte ich. »Das war eine Schande. So ein unglücklicher Unfall.«
    »Ja«, sagte Honey. »Hast du sie getötet, Eddie?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich war mit dem Ungeheuer beschäftigt, erinnerst du dich? Ich nehme mal an, du glaubst nicht, dass das ein Unfall war?«
    Honey schnaubte laut. »Wohl kaum. Sechs erfahrene Agenten an einem Ort, die um die größte Belohnung der Welt kämpfen, und einer von ihnen stirbt plötzlich? Sie hätte an einem Herzinfarkt sterben und gleichzeitig von einem Meteor getroffen werden können, und ich würde vermuten, dass die Sache stinkt. Ich hatte mir schon vorgenommen, sie selbst umzubringen. Ich war überzeugt, sie habe mein Tauchboot sabotiert. Aber jetzt bin ich nicht mehr so sicher. Und sie so früh innerhalb des Wettkampfs umbringen, wenn wir ihre Talente noch gut hätten nutzen können? Das ist eiskalt. Einer in dieser Gruppe kämpft mit harten Bandagen, und ausnahmsweise bin das nicht ich. Verstehst du, warum ich sofort dachte, du seist es?«
    »Natürlich«, sagte ich. »Ich bin ein Drood. Aber trotzdem, ich glaube, das ist fast ein Kompliment, wenn man bedenkt, dass du bei der CIA bist. Wie bist du überhaupt bei der Spionage gelandet?«
    »Ach, ich bin schon in der dritten Generation dabei«, sagte sie leichthin. »Meine beiden Großväter haben während des Krieges für den OSS 1 gearbeitet und die meisten meiner Onkel sind ebenfalls bei der CIA gelandet. Auch ein paar Tanten. Meine Familie hat seit Generationen Aufruhr in Ländern verursacht und die bösen Jungs hingerichtet. Und immer nebenher etwas Gutes getan, wenn wir konnten.«
    »Also seid ihr wirklich für alles Böse in der Welt verantwortlich, ja?«
    »Nicht

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