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Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me

Titel: Der Spion, der mich jagte - Green, S: Spion, der mich jagte - The Spy Who Haunted Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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gekämpft hatte. Macht korrumpiert, sagte sie immer düster, und deine Familie ist sehr mächtig geworden. Ich denke, dass ich vielleicht deshalb nicht um den Platz als Familienoberhaupt gekämpft habe. Ich mochte nicht, was das aus mir machen würde.
    »Scheint, als hätten wir noch nicht wirklich viel Holz gesammelt«, sagte ich. »Die anderen fragen sich bestimmt schon, was wir hier draußen machen.«
    »Natürlich fragen sie sich das. Sie sind Agenten.«
    Wir sammelten so viel Feuerholz, wie wir tragen konnten, und gingen zurück zum Feuer.
    »Ich glaube, jeder von uns sollte eine Geschichte erzählen«, sagte ich abrupt. »Etwas über sich selbst und die Arbeit, die er macht. Wir müssen einander kennenlernen. Gemeinschaftsübung, wenn ihr so wollt, und noch dazu eine enthüllende. Hauptsächlich, weil es uns dabei helfen wird, als Team zu arbeiten, und dann, weil es uns allen dann etwas schwerer fallen wird, uns gegenseitig umzubringen.«
    »Oh, Eddie!«, sagte Honey. »Immer bereit, das Beste in den Leuten zu sehen. Es ist wirklich ein Wunder, dass du so lange überlebt hast.«
 
    Zurück am Feuer ließen wir unsere Ladung Holz auf den Boden fallen, sodass jeder sie sehen konnte, aber das täuschte niemanden. Sie wussten, dass wir geredet hatten. Also setzte ich mich und sah die Gruppe mit meinem besten Autoritätsblick an.
    »Wir müssen reden«, sagte ich. »Wir alle. Wir sind immer noch Fremde füreinander und Fremde können als Team nicht funktionieren. Ich glaube, jeder hier sollte eine Geschichte erzählen. Etwas Bedeutsames und Wichtiges aus eurem Leben. Könnte euer verrücktestes Abenteuer sein, euer größter Triumph oder euer größtes Versagen. Alles, solange es euch etwas bedeutet. Etwas, das uns hilft, euch kennen zu lernen.«
    »Wie kommst du denn auf so etwas?«, fragte der Blaue Elf. »Ich hasse Gruppentherapie.«
    »Wir reden darüber, wer die arme Katt umgebracht hat«, sagte Honey und machte es sich am Feuer bequem. »Eddie scheint zu glauben, dass er zukünftige Todesfälle verhindern kann, wenn wir alle unsere Seelen voreinander entblößen.«
    »Wie urig«, meinte der Blaue Elf. »Du warst ja schon immer von der sentimentalen Sorte, Eddie.«
    »Agenten haben keine Seele«, meinte Peter. »Das weiß doch jeder.«
    »Hast du einen besseren Vorschlag, wie wir unsere Zeit verbringen sollen, bis der Sasquatch auftaucht?«, fragte ich.
    »Da haben Sie recht«, meinte Walker. »Wenn ich noch eine Tasse dieses minderwertigen Tees trinke, werde ich Tannin urinieren. Also, wer will zuerst?«
    Wir alle sahen uns an und Honey zuckte kurz mit den Achseln. »Ach zum Teufel: Dann fange ich eben an. Wir mögen doch alle eine gute Spukgeschichte am Lagerfeuer, oder?
    Vor ein paar Jahren wurde ich nach Kuba geschickt. Und bitte, keine Witze darüber, ob wir Castros Bart haben ausfallen lassen. Das haben wir aufgegeben. Ich war vor Ort - übrigens ganz inoffiziell -, um ein paar ungesicherten Gerüchten darüber nachzugehen, die in Miami aufgekommen waren. Es ging um eine neue und sehr produktive Fabrik, die man in die Berge von Kuba gesetzt hatte, weitab von jeder Zivilisation. Es ist egal, wie ich auf die Insel gelangt bin, das ist immer noch geheim. Ich könnte es euch erzählen, aber dann müsste ich euch töten und zur Sicherheit die ganze Region abfackeln. Wie auch immer, das Gerücht besagte, dass diese Produktionsstätten so produktiv waren, weil die Manager Zombies als Arbeitskräfte benutzten. Es sprach vieles dafür: Die wiedererweckten Toten könnten 24 Stunden am Tag arbeiten, bis sie verbraucht sind, und man kann immer wieder neue produzieren.
    Wie sich herausstellte, war die Fabrik von allen möglichen Sicherheitsvorrichtungen umgeben, wissenschaftlich wie magisch. Mehr als man von jedem Unternehmen hätte erwarten sollen. Es war ein hässlicher Ort: grobe Steinmauern, elektrische Zäune und mehr herumschwirrende Flüche, als man mit einem Voodoo-Amulett hätte bekämpfen können. Ich konnte aber ziemlich leicht reinschlüpfen und zur Fabrik gelangen. Manchmal denke ich, das ist das Beste an dem Job - in den Schatten rumschleichen, an Orten sein, an denen man nicht sein sollte, und Leute beobachten, die davon nichts wissen. Ich hätte eine Voyeurin werden sollen, wie meine Mama das wollte.
    Die Gerüchte entsprachen größtenteils der Wahrheit. Das ganze Personal war tot, aber sie waren keine Zombies. Es waren Zusammengesetzte, Frankenstein-Kreaturen, einzelne Teile, die man zusammengenäht

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