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Der Spion und der Analytiker

Der Spion und der Analytiker

Titel: Der Spion und der Analytiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liaty Pisani
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hast du heute abend für ein Parfüm?« fragte er und küßte sie zart hinters Ohr.
    »Shalimar«, ihre Stimme klang heiser.
    »Wunderbar«, murmelte er, während er sanft in sie eindrang.
    Danach lagen sie ausgestreckt auf dem Teppich, der die blaue Farbe von holländischem Porzellan hatte, und rauchten schweigend. Als die Zigarette zu Ende war, stand Ogden auf.
    »Es ist spät«, sagte er, »gehen wir schlafen, du bist müde. Morgen brechen wir früh auf.«
    Veronica fuhr hoch und sah ihn erschreckt an.
    »Aufbrechen? Hattest du nicht gesagt, daß dieses Haus sicher sei?«
    Ogden strich ihr übers Haar.
    »Du hättest sagen sollen: ›Warum, kommen deine Freunde nach Wien zurück?‹« sagte er mit einem müden Lächeln. »Und ich hätte dir antworten sollen: ›Ja, sie kommen früher zurück als erwartet.‹« Ogden blickte sie an, als müßte er sie gleich im nächsten Augenblick verlassen. »Veronica, bis morgen früh hast du noch Zeit, mir zu sagen, wovor du fliehst. Wenn du es mir nicht sagst, kann ich dir auch nicht helfen, verstehst du?«
    Veronica hielt seinem Blick lange stand, dann ergriff sie ihr Kleid, stand auf und ging zur Tür.
    Er rief ihr nach. Veronica blieb stehen, ohne sich umzudrehen.
    »Morgen sagst du mir den Namen deines Mannes, deines zweiten Mannes …«
    Sie erwiderte nichts. Sie lief die Treppe zum Schlafzimmer hinauf, trat ein und schloß die Tür zu. Dann stemmte sie sich gegen das Holz und drückte mit aller Kraft dagegen. Sie blieb lange bewegungslos stehen und horchte auf Schritte von der Treppe. Aber das einzige, was sie hörte, war der Audi, der startete und abfuhr. Erst dann ließ sie sich stöhnend zu Boden gleiten.
     
     
    Casparius war von einer dumpfen Unruhe erfüllt, die ihn nervte. Schließlich rief er Stuart herein. Als der Agent dann das Zimmer betrat, sah er nur flüchtig auf, er hatte es nie geschafft, seine Nummer zwei sympathisch zu finden.
    »Nun?« fragte er, während er zum Fenster hinaussah.
    »Er ist in das Haus zurückgekehrt und hat mit dem Mädchen zu Abend gegessen. Er hat den Sicherheitscode geändert, ohne uns das mitzuteilen; auch wenn wir wollten, könnten wir die Villa nicht betreten.«
    Ein befriedigtes Lächeln verzerrte die schmalen Lippen des Alten.
    »Wir haben ja auch gar nicht die Absicht, sie zu betreten.«
    »Es wäre jedenfalls nützlich gewesen«, sagte Stuart aggressiv, »wenn wir erfahren hätten, was das Mädchen erzählt hat.«
    »Gewiß«, erwiderte Casparius mit einer Grimasse, »damit wir uns dann lächerlich machen mit unseren ausgeklügelten Geräten. Ogden weiß doch ganz genau, wo er sie findet und wie er sie außer Betrieb setzen kann, hast du das vielleicht vergessen? Das Mädchen wird natürlich Lügen erzählt haben. Was hast du denn erwartet, vielleicht, daß sie ihm gesteht, Alma Lasko zu sein? Veronica Mantero wird so lange mit dieser Identität leben, bis sie gezwungen wird, sie zu ändern. Und das kommt uns ja auch sehr gelegen. Morgen wird Ogden sie aus diesem Haus weg bringen.«
    »Wenn sie aber lieber dableiben will?«
    »Nach deinem Besuch bei Guthrie wird er keine Zeit verlieren und das Mädchen so weit wie möglich außer Reichweite bringen.«
    »Wir setzen unseren besten Agenten aufs Spiel …«
    Casparius sah ihn mit kaum verhohlenem Ärger an.
    »Das müßte dich doch freuen, du wartest ja schon seit Jahren auf diesen Augenblick.«
    Stuart versuchte sich zu wehren, aber Casparius gebot ihm mit einer Handbewegung zu schweigen.
    »Du brauchst mich nicht an die unerfreulichen Seiten unseres Gewerbes zu erinnern. Wir haben keine andere Wahl, es wäre Wahnsinn, diesen außergewöhnlichen Zufall nicht zu nutzen.«
    »Was geschieht, wenn er erkennt, daß Veronica Mantero und Alma Lasko ein- und dieselbe Person sind?«
    »Schwierig, seine Reaktion vorauszusehen, nicht einmal der Computer schafft das. Jedenfalls wird er, wenn er Veronica Mantero liebt, auch Alma Lasko lieben, meinst du nicht? Wir müssen der Dame dankbar sein, daß sie uns unsere Aufgabe dadurch erleichtert hat, Ogden wiedergetroffen zu haben, bevor wir die Begegnung einfädelten. Merkwürdiger Zufall, findest du nicht?«
    Stuart zog eine Grimasse.
    »Ich halte nichts von Zufällen.«
    »Da hast du recht«, räumte Casparius mit einem verständnisvollen Lächeln ein. »Aber du wirst dich daran gewöhnen müssen. Die Kunst besteht darin, Überraschungen, ob sie nun angenehm sind oder unangenehm, in Vorteile zu verwandeln. Und das haben wir getan.«
    »Ich

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