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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Rettungsbooten? Aber das ist ja Wahnsinn. So etwas würden sie nie …«
    »Doch, doch, sie haben es versucht. Wir haben ihre Flugbahn so weit es ging verfolgt – Kapitän, wir haben Aufzeichnungen. Sie sind in der Atmosphäre verglüht, restlos …«
    »Gottverdammt noch mal! Sie waren schon in Sicherheit!«
    »Es tut uns sehr leid.«
    Kutuzovs Gesicht war eine steinerne Maske. Seine Lippen bildeten lautlos das Wort »Aufzeichnungen!«.
    Rod nickte. Er fühlte sich unendlich müde. »Wir würden gerne diese Aufzeichnungen bekommen«, sagte er zu dem Split. »Seid ihr sicher, dass keiner meiner jungen Offiziere überlebt hat?«
    »Ganz sicher, Kapitän. Wir bedauern das alles sehr. Natürlich hatten wir keine Ahnung, dass sie etwas derartiges versuchen würden, und wir konnten einfach gar nichts tun unter diesen Umständen.«
    »Natürlich nicht. Danke.« Rod schaltete das Vidi ab und wandte sich wieder dem Schauspiel auf den Außenschirmen zu.
    Kutuzov murmelte: »Also keine Leichen, keine Wrackteile. Sehr bequem.« Er berührte eine Taste an der Armstütze seines Kommandositzes und sagte: »Kapitän Michailov, bitte schicken Sie den Kutter auf die Suche nach den Kadetten.« Er wandte sich zu Rod um. »Natürlich wird man nichts finden.«
    »Sie glauben den Splits nicht, Sir, oder?« fragte Rod.
    »Glauben Sie ihnen, Kapitän?«
    »Ich – ich weiß es nicht, Sir. Und ich sehe keine Möglichkeit, ihre Behauptung nachzuprüfen.«
    »Ich auch nicht, Kapitän. Der Kutter wird nach ihnen suchen und nichts finden. Wir wissen nicht, wo sie den Eintritt in die Atmosphäre versucht haben. Der Planet ist groß.
    Selbst wenn sie überlebt haben und frei sind, könnten wir tagelang suchen und sie nicht finden. Und wenn sie gefangen sind – dann wird man niemals eine Spur von ihnen finden.« Er grunzte, aber es klang fast wie ein Seufzer. »Michailov«, sprach er in die Kommandoleitung, »sorgen Sie dafür, dass der Kutter genau sucht. Und setzen Sie jetzt Torpedos ein, um dieses Schiff zu zerstören!«
    »Ja, Sir.« Der Kapitän der Lenin erteilte von seinem Platz auf der anderen Seite des großen Brückenraums aus leise Befehle. Ein Schwärm Torpedos schoss auf die Mac Arthur zu. Durch das Feld konnten sie nicht, die darin aufgestaute Energie hätte sie in Sekundenbruchteilen verdampfen lassen. Sie detonierten jedoch alle zugleich am Rande des Feldes, und eine regenbogenfarbene Welle fegte über die violettglühende Oberfläche. Grellweiße Flecken leuchteten auf und verschwanden wieder.
    »Penetration an fünf Stellen«, meldete der Geschützoffizier.
    »Volle Penetration?« fragte Rod ironisch. Noch lebte sein Schiff, und es wehrte sich tapfer …
    Der Admiral fauchte zornig. Das Schiff lag fünfhundert Meter innerhalb dieser violetten Gluthölle – diese Energieblitze hatten es vermutlich nie erreicht, sonst wäre das Feld zusammengebrochen.
    »Geschütze: Feuer halten. Zweite Torpedosalve!« befahl Kutuzov.
    Wieder strebte eine Wolke schimmernder Geschosse auf das bedrängte Schiff zu.
    Überall an der violetten Oberfläche leuchteten weiße Lichtblitze auf, als sie detonierten.
    Viele weiße Flecken entstanden im Violett, und die Glutoberfläche begann zu wabern.
    Dann aber sah die Mac Arthur wieder genauso aus wie zuvor: ein violetter Feuerballon von einem Kilometer Durchmesser, der von Fäden grünen Lichts festgehalten wurde.
    Ein Messesteward reichte Rod eine Tasse Kaffee. Gedankenverloren nippte er. Er schmeckte grauenhaft. »Feuer!« bellte Kutuzov. Hasserfüllt starrte er auf die Bildschirme. »Feuer!«
    Plötzlich geschah es. Das Feld der Mac Arthur dehnte sich mächtig aus, wurde blau, gelb – und verschwand. Automatische Sensoren gaben Signal, und die Vergrößerung der Bildschirmkameras wurde erhöht. Das Schiff war noch da.
    Der Rumpf glühte rot, und einige Teile waren zusammengeschmolzen. Aber es hätte überhaupt nicht mehr da sein dürfen. Wenn ein Feld zusammenbricht, verdampft alles darin zu Atomen …
    »Die müssen da drinnen gebraten worden sein«, sagte Rod mechanisch.
    »Da. Feuer!«
    Die grünen Lichtspeere flammten auf. Die Mac Arthur veränderte sich langsam, schmolz, verformte sich, gab Dampfwolken von sich. Ein Torpedo schwebte fast langsam auf sie zu. Immer noch feuerten die Laserbatterien, auch als der Torpedo das Schiff traf und explodierte. Als Kutuzov endlich das Feuer einstellen ließ, war nichts mehr übrig als eine Wolke von sehr feinem Staub.
    Rod und der Admiral starrten noch

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