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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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hatte die Herrschaft über ein riesiges Gebiet geerbt. Die Mutter dieses Meisters hatte ihre Ärzte und Vermittler überredet, ein Hormon zu schaffen, das etwas ähnliches wie eure Antibabypillen gewesen sein muss.
    Es täuschte im weiblichen Stadium dem Körper des Meisters eine Schwangerschaft vor.
    Eine massive Dosis führte den Übergang ins männliche Stadium herbei. Und Sterilität.
    Als die Mutter starb, ließen die Vermittler den Kaiser mit dem Hormon behandeln.«
    »Aber dann habt ihr ja Empfängnisverhütungsmittel!« rief Whitbread. »Damit könnt ihr das Bevölkerungswachstum einschränken …«
    »Das glaubte auch dieser Große Narr. Nun, jedenfalls wurde das Hormon ungefähr drei Generationen lang in diesem Kaiserreich angewandt. Die Bevölkerung blieb stabil, das schon. Es gab nicht zu viele Meister. Alles war friedlich. Inzwischen natürlich hatte auf den übrigen Kontinenten die Bevölkerungsexplosion ihren Lauf genommen.(Die übrigen Meister vereinigten sich und fielen in die Domäne des Kaisers ein. Sie hatten jede Menge Krie-8er – und genügend Meister, um sie zu führen. Das war das Ende des Kaiserreichs. Dieser Zeitmaschinenkonstrukteur glaubte, er könnte es so einrichten, dass das Kaiserreich den ganzen Planeten umfasste.« Whitbreads Split schnaufte ärgerlich.
    »Es hätte nie funktioniert. Wie bringt man sämtliche Meister dazu, sich freiwillig unfruchtbar machen zu lassen? Irgendwann geschieht das sowieso, aber wer möchte das schon, bevor er Kinder gehabt hat? Und nur dann wirkt das Hormon.« »Oh.«
    »Ja. Selbst wenn also der Kaiser den ganzen Planeten in seine Macht bekommen und das Bevölkerungswachstum eingeschränkt hätte – und bedenke, Jonathon, das wäre nur möglich, wenn alle Machthaber ganz darauf verzichtet hätten, jemals Kinder zu bekommen, wodurch die Führung nur auf andere Unterarten übergegangen wäre – selbst wenn sie dazu bereit gewesen wären, hätten die Asteroidenzivilisationen sie eines Tages überrannt.«
    »Aber Mensch, es ist wenigstens ein Beginn! « rief Whitbread. »Es muss doch eine Möglichkeiten geben …«
    »Ich bin kein Mensch, und es muss nicht eine Möglichkeit geben. Das ist ein weiterer Grund, warum ich keine Beziehung zwischen deiner und meiner Spezies erleben möchte. Ihr seid alle Große Narren. Ihr seid überzeugt, dass jedes Problem eine Lösung hat.«
    »Alle menschlichen Probleme haben letzten Endes eine Lösung«, sagte Gavin Potter leise vom Sitz hinter ihnen.
    »Menschliche vielleicht«, sagte das Split. »Aber haben Splits eine Seele?«
    »Wie könnt’ ich das sagen?« antwortete Potter. Er rutschte ein wenig verlegen auf seinem Sitz hin und her. »Der Herrgott hat mich nicht ins Vertrauen gezogen.«
    »Euer Kaplan kann das genauso wenig sagen. Wie könnt ihr erwarten, das herauszufinden? Dazu wäre wohl eine, – eine göttliche Erleuchtung oder so was erforderlich, oder? Ich bezweifle, dass ihr eine bekommt.«
    »Habt ihr denn gar keine Religion?« fragte Potter ungläubig.
    »Wir haben schon Tausende gehabt, Gavin. Die der Braunen und anderer halbintelligenter Kasten ändert sich kaum, aber jede neue Zivilisation von Meistern schafft sich eine eigene. Meistens ist es eine Art Seelenwanderungsglaube, der das Weiterleben in den Nachkommen betont. Ihr werdet verstehen, weshalb.«
    »Du hast Vermittler nicht erwähnt«, sagte Whitbread.
    »Ich hab’ euch doch gesagt – wir haben keine Kinder. Es gibt Vermittler, die die Seelenwanderungsidee akzeptieren. Wiedergeburt als Meister zum Beispiel. Was von den menschlichen Religionen noch am ehesten den unseren entspricht, ist der Buddhismus des Kleinen Fahrzeugs. Ich habe mit Kaplan Hardy darüber gesprochen. Er sagt, die Buddhisten glauben, sie könnten sich einst von etwas befreien, das sie Rad des Lebens nennen. Das klingt ziemlich nach den Zyklen. Aber – ich weiß nicht, Jonathon. Ich dachte immer, ich glaubte an Wiedergeburt, doch – wissen können wir so etwas nie, oder?«
    »Und ihr habt nichts, das dem Christentum gleicht?« erkundigte sich Potter.
    »Nein. Es hat Prophezeiungen von einem Erlöser gegeben, der die Zyklen beenden würde. Aber – alles hat es in unserer Geschichte schon gegeben, nur keinen Erlöser.
    Das ist verdammt sicher, Gavin.«
    Unten glitt das uferlose Lichtermeer der Stadt vorbei. Nach einer Weile sank Potter in seinem Sitz zurück und begann leise zu schnarchen. Whitbread warf ihm einen staunenden Blick zu.
    »Du solltest auch schlafen«, sagte sein

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