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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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Split. »Du bist schon sehr lange auf den Beinen.«
    »Ich hab’ zu viel Angst. Aber ihr werdet rascher müde als wir – du solltest schlafen.«
    »Ich hab auch zu viel Angst.«
    »Oh Bruder, jetzt krieg ich aber wirklich kalte Füße.« Hab ich es eben Bruder genannt?
    Nein, ich hab sie Bruder genannt. Ach, zum Teufel damit. »In eurem Kunstmuseum gab es viele Dinge, die wir nicht verstanden haben, richtig?« »Mhm. Dinge, die wir euch lieber nicht erklären wollten. Etwa das Ärztemassaker. Ein Ereignis, das vor sehr langer Zeit stattfand und fast nur mehr eine Legende ist. So eine Art Kaiser hatte beschlossen, auf der ganzen Welt die gesamte Ärztekaste auszurotten. Ist ihm auch fast gelungen.«
    Das Split reckte sich müde. »Es tut gut, mit dir reden zu können, ohne lügen zu müssen.
    Wir sind nicht zum Lügen geschaffen, Jonathon.«
    »Warum sollten die Ärzte vernichtet werden?«
    »Um die Bevölkerungszunahme zu vermindern, Dummkopf! Natürlich hat es nicht funktioniert. Einige Meister haben eine geheime Zucht retten können, und nach dem nächsten Zusammenbruch waren diese Ärzte …«
    »… ihr Gewicht in Iridium wert.«
    »Man glaubt, dass sie tatsächlich die erste Grundlage für ein Handelssystem wurden.
    Wie Rinder auf Tabletop.«
    Jetzt blieben endlich die Lichter der riesigen Stadt zurück, und das Flugzeug zog über den dunklen Ozean hinaus. Der düsterrötliche Lichtfleck von Murchesons Auge näherte sich dem Horizont, während im Osten unter dem schwarzen Rand des Kohlensacks andere Sterne aufgingen.
    »Wenn sie uns abschießen wollen, wäre es hier am günstigsten«, sagte Staley. »Wo die Trümmer nichts treffen. Weißt du wirklich, wohin wir fliegen?«
    Whitbreads Split zuckte die Achseln. »In König Peters Machtbereich. Wenn wir es schaffen.« Das Split warf einen Blick nach hinten auf Potter. Der Kadett hatte sich in seinem Sitz zusammengerollt und schnarchte mit leicht offenem Mund. Die Beleuchtung in der Kabine war gedämpft, alles war ruhig und friedlich – die einzige Dissonanz war der Raketenwerfer, den Staley im Schoß hielt. »Du solltest auch etwas schlafen.«
    »Ja, vielleicht.« Horst lehnte sich in dem Sitz zurück und schloss die Augen. Seine Finger umklammerten die Waffe so fest wie zuvor. »Er schläft sogar in Habtacht-Haltung«, sagte Whitbread. »Oder versucht’s wenigstens. Ich glaube, Horst hat genauso viel Angst wie wir.«
    »Ich frag’ mich die ganze Zeit, ob das alles überhaupt noch einen Sinn hat«, murmelte das Split. »Wir stehen sowieso verdammt knapp vor einem Zusammenbruch. Ihr habt auch in diesem Zoo einiges übersehen, weißt du. Zum Beispiel das Fleischtier. Eine Split-Abart, fast ohne Arme, unfähig, sich gegen uns zu verteidigen, aber mit einem beträchtlichen Überlebensvermögen. Auch eins unserer Verwandten, in einem schändlichen Zeitalter als Fleischlieferant! gezüchtet, vor langer Zeit …«
    »Mein Gott.« Whitbread holte tief Atem. »Aber ihr würdet so etwas heute nicht tun.«
    »Oh nein.«
    »Warum hast du dann davon gesprochen?«
    »Weil es einen seltsamen statistischen Zusammenhang gibt, den du vielleicht interessant findest. Es gibt keinen Zoo auf dieser Welt, der nicht eine Zucht von Fleischtieren hätte. Und die Herden nehmen jetzt rascher zu …«
    »Herrgott! Müsst ihr denn immer an den nächsten Zusammenbruch denken?«
    »Ja.«
     
    Murchesons Auge war seit langem untergegangen. Jetzt färbte sich der Osten blutrot und kündete einen Sonnenaufgang an, der Whitbread noch immer faszinierte. Rote Sonnenaufgänge sind auf bewohnbaren Welten ziemlich selten.
    Sie überflogen jetzt eine Kette von Inseln. Voraus im Westen wo noch Dunkelheit herrschte, glommen Millionen Lichter. Wieder begann eine Stadt, riesig wie tausend Spartas nebeneinander, ein funkelnder Lichterteppich, Tausende von Quadratkilometern, durchzogen von dunklen Streifen bebauten Landes. Auf einer Menschenwelt wären das Parks gewesen. Hier waren es verbotene Zonen, von tödlichen Dämonen bewacht.
    Whitbread gähnte und schaute das fremde Wesen neben sich an. »Ich glaub’, ich hab’ dich irgendwann gestern Abend Bruder genannt.«
    »Ich weiß. Du hast vielleicht Schwester gemeint. Das Geschlecht ist für uns sehr wichtig. Es entscheidet über Leben und Tod.«
    »Ich glaube nicht, dass ich das gemeint hab’. Ich habe Freund gemeint«, sagte Whitbread verlegen.
    »Fjunch (klick) bezeichnet eine engere Beziehung. Aber ich bin glücklich, dein Freund zu sein«, sagte das

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