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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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heraus. Sein knochiger Finger stieß gegen erdnussgroße, grünliche Knoten im Unterleib. »Hier. Und hier. Das müssten die Testikel sein. Die anderen Split-Abarten haben auch innenliegende Testikel.«
    »Ja …«, stimmte Sally zu.
    »So klein?« fragte Horowitz verächtlich.
    »Das wissen wir nicht.« Sallys Stimme war sehr ernst und sachlich. »Die Statuetten enthielten keine Fortpflanzungsorgane, und die einzigen Splits, die die Expedition sezieren konnte, waren ein Braunes und ein paar Minis. Das Braune war weiblich.«
    »Ich habe die Miniatur-Exemplare gesehen«, erklärte Horowitz überheblich.
    »Nun – ja«, räumte Sally ein. »Die Testikel der männlichen Minis waren groß genug, dass man sie sehen …«
    »Aber im Verhältnis viel größer als diese. Egal. Diese Keimdrüsen hatten kein Sperma produzieren können. Ich habe den Beweis dafür. Dieser Pilot war steril!« Horowitz klatschte mit einer Faust gegen die Handfläche. »Ein unfruchtbarer Bastard! Irgendeine Kreuzung!«
    Sally musterte das zerlegte Split. Sie ist wirklich durcheinander, dachte Rod.
    »Die Splits haben zuerst ein männliches Stadium, dann werden sie weiblich«, murmelte Sally kaum vernehmbar. »Hätte dieses da nicht einfach unreif gewesen sein können?«
    »Ein Pilot?«
    »Ja, natürlich …« Sie seufzte. »Sie haben wohl recht. Es war so groß wie ein erwachsener Vermittler. Ob es eine Missgeburt war?«
    »Hah! Sie haben mich ausgelacht, weil ich vermutete, dass es eine Mutation sein könnte!
    Nun, es ist keine. Während sie Ihren Ausflug machten, haben wir hier etliche Arbeit geleistet. Ich habe die Chromosomen und die Gencodierung identifiziert, die für die geschlechtliche Entwicklung verantwortlich sind. Dieses Wesen war einsteriler Mischling zweier anderer Formen, die selbst fruchtbar sind.« Sein Triumph.
    »Das passt«, sagte Rod. »Die Splits erzählten Renner, die Vermittler seien eine Kreuzung …«
    »Passen Sie auf«, befahl Horowitz. Er aktivierte einen Wandbildschirm und tippte Codebezeichnungen ein. Seltsame Formen wurden sichtbar. Split-Chromosomen sahen aus wie dicht nebeneinander liegende Scheibchen, die von dünnen Streben zusammengehalten wurden. Auf den Scheiben waren Bänder und Streifen zu erkennen – und Sally und Horowitz begannen eine Unterhaltung in einer Sprache, die Rod nicht verstand. Geistesabwesend hörte er eine Weile zu, dann entdeckte er eine Laborgehilfin, die Kaffee machte. Das Mädchen bot ihm mitfühlend eine Tasse an, ein zweiter Assistent kam dazu, und Rod wurde bald um Informationen über die Splits bestürmt. Wieder einmal.
    Eine halbe Stunde später verließen sie die Universität. Was immer Horowitz gesagt hatte, Sally war überzeugt.
    »Warum bist du so verstört, Liebste?« fragte er. »Horowitz hat recht. Es ist ganz sinnvoll, wenn Vermittler steril sind.« Rod verzog bei dem Gedanken das Gesicht.
    Horowitz hatte anzüglich festgestellt, dass die Vermittler unter diesen Umständen sich nicht von Nepotismus beeinflussen lassen würden.
    »Aber mein Fjunch(klick) hätte mir das gesagt. Ich bin sicher, dass sie’s getan hätte. Wir haben über Sex und Fortpflanzung gesprochen, und sie sagte …«
    »Was?«
    »Ich weiß es nicht mehr genau.« Sally holte ihren Taschencomputer hervor und kritzelte Symbole zum Abruf von Informationen auf den Schirm. Das Gerät summte, wechselte dann die Tonhöhe, um anzuzeigen, dass es das Funksystem des Flugwagens benutzte, um Verbindung mit den Datenbanken des Palastes aufzunehmen. »Und ich erinnere mich nicht mehr, wann genau sie es sagte …« Sie schrieb noch etwas. »Ich hätte wirklich ein besseres System von Querverweisen anwenden sollen, als ich das Band eingab.«
    »Du wirst es schon finden. Da ist der Palast – nach dem Mittagessen haben wir eine Besprechung mit den Splits. Warum fragst du sie nicht danach?«
    Sie grinste.
    »Du wirst ja rot.«
    Sally kicherte. »Erinnerst du dich, als die kleinen Splits sich damals paarten? Das war der erste Hinweis auf Geschlechtsänderungen in erwachsenen Splits, und ich bin in die Messe gesaust – Dr. Horvath hält mich wohl immer noch für ein sexbesessenes Weib.«
    »Soll ich fragen?«
    »Wenn ich’s nicht wage. Aber, Rod, mein Fjunch(klick) hätte mich nie angelogen. Nein, bestimmt nicht.«
     
    Sie aßen wieder im Speisesaal für Regierungsbeamte, und Rod bestellte auch diesmal Kaffee mit Brandy. Als er an seiner Tasse nippte, sagte er nachdenklich: »Das hier war von einer Nachricht begleitet

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