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Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
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…«
    »Oh? Hast du mit Mr. Bury gesprochen?«
    »Nur, um ihm zu danken. Er ist noch immer … äh … Gast der Admiralität. Nein, die Botschaft war das Geschenk selbst. Er sagte mir, dass er die Möglichkeit hatte, Nachrichten abzuschicken, noch bevor die Lenin in der Umlaufbahn war.«
    Sie blickte erschrocken auf. »Du hast recht – warum haben wir das nicht …«
    »Zu viel zu tun. Als es mir endlich einfiel, fand ich es nicht wichtig genug für eine Meldung, deshalb habe ich nichts unternommen. Die Frage ist aber, Sally: welche anderen Botschaften hat er abgeschickt, und warum wollte er, dass ich erfahre, dass er es konnte?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich würde lieber die Beweggründe fremder Wesen zu ergründen versuchen als die von Mr. Bury. Er ist ein sehr seltsamer Mann.«
    »Stimmt. Aber kein dummer.« Er erhob sich und half Sally auf. »Zeit für die Konferenz.«
    Man traf sich in der Splitunterkunft im Palast. Es sollte eine Arbeitsbesprechung werden, und Senator Fowler ging anderweitig seinen politischen Geschäften nach, so dass Rod und Sally nach Belieben Fragen stellen konnten.
    »Ich bin froh, dass du Mr. Renner für den beratenden Stab vorgeschlagen hast«, meinte Sally zu Rod, als sie den Lift verließen. »Er hat eine … nun, eine so ganz andere Anschauung über die Splits.«
    »Anders dürfte das richtige Wort sein.« Rod hatte noch weitere Teilnehmer der Expedition ernannt: Kaplan Hardy, Sinclair und etliche Wissenschaftler. Bis Senator Fowler über Dr. Horvaths Ansuchen um Aufnahme in die Kommission entschieden hatte, konnte man ihn nicht hinzuziehen; der Wissenschaftsminister weigerte sich vielleicht, sich den Kommissionsräten unterzuordnen.
    Die Infanterieposten vor den Räumen der Splits nahmen Haltung an und salutierten, als Rod und Sally erschienen. »Siehst du, du machst dir zuviel Sorgen«, sagte Rod und grüßte zurück. »Die Splits haben sich über die Wachen nicht beschwert.«
    »Beschwert? Jock sagte mir, der Botschafter freut sich, Wachen bekommen zu haben«, sagte Sally. »Ich glaube, er fürchtet sich ein wenig vor uns.«
    Rod zuckte die Achseln. »Sie sehen sich ziemlich viel 3-D an. Weiß Gott, was sie jetzt von der menschlichen Rasse halten.« Sie traten ein und gerieten in eine angeregte Unterhaltung.
    » Natürlich habe ich keine direkten Beweise erwartet«, betonte Kaplan Hardy. »Aber obwohl ich keine erwartete, wäre es doch eine angenehme Überraschung gewesen, irgend etwas Konkretes zu finden: heilige Schriften, eine Religion ähnlich wie die unsere, derartige Dinge. Aber erwartet – nein, erwartet habe ich es nicht.«
    »Ich frage mich immer noch, was du eigentlich zu finden hofftest«, sagte Charlie. »Ware es meine Aufgabe zu beweisen, dass die Menschen Seelen haben, so wüsste ich nicht, wo beginnen.«
    Hardy zuckte die Achseln. »Ich weiß es auch nicht. Aber beginnen wir mit euren religiösen Anschauungen – ihr glaubt, ihr besitzt etwas wie eine unsterbliche Seele.«
    »Manche glauben es, manche nicht«, sagte Charlie. »Der Großteil der Meister glaubt es. Wie die Menschen mochten auch die Splits nicht glauben müssen, ihr Leben sei sinnlos. Oder dass sie für alle Ewigkeit ausgelöscht werden könnten. Hallo, Sally, Rod.
    Bitte setzt euch doch.«
    »Danke.« Rod nickte Jock und Ivan grüßend zu. Der Botschafter erinnerte an eine surrealistische Darstellung einer großen, weißen Angorakatze, wie er da ausgestreckt auf einer Couch ruhte. Der Meister winkte mit der unteren rechten Hand, eine Geste, die, wie Rod gelernt hatte, etwas wie ›ich sehe dich‹ bedeutete. Es gab offensichtlich noch andere Grußformen, aber die waren für Meister, für Ebenbürtige reserviert, nicht für Wesen, die mit Vermittlern Besprechungen abhielten.
    Rod schaltete seinen Taschencomputer ein, um die Notizen für die heutige Besprechung abzurufen. Die Information war so codiert, dass er an die offiziellen Punkte der Tagesordnung ebenso erinnert würde wie an die Fragen, die Senator Fowler beantwortet haben wollte, ohne dass die Splits merkten, dass sie überhaupt gestellt worden waren; Fragen wie zum Beispiel die, warum sich die Splits nie nach dem Schicksal der Narren-Sonde erkundigt hatten. Daran brauchte Rod nicht erinnert zu werden; es war ihm genauso rätselhaft wie dem Senator. Andererseits hätte er das Thema nur ungern zur Sprache gebracht, da er dann wohl berichten musste, was er der Sonde angetan hatte.
    »Bevor wir beginnen«, sagte Rod. »Das Außenamt ersucht

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