Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Splitter Im Auge Gottes

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven & Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
euch, heute Abend an einem Empfang teilzunehmen. Für den Provinzadel und einige Parlamentsabgeordnete.«
    Die Splits begannen zu zwitschern. Ivan antwortete. »Es wird uns eine Ehre sein«, sagte Jock förmlich. Ihre Stimme war völlig ausdruckslos.
    »Gut. Nun stehen wir wieder vor denselben Problemen, über die wir schon gesprochen haben. Ob ihr eine Gefahr für das Imperium darstellt und welche Auswirkungen eure Technologie auf unsere Wirtschaft haben würde.«
    »Sonderbarerweise«, sagte Jock, »beschäftigen uns dieselben Probleme. In umgekehrter Richtung natürlich.«
    »Aber wir kommen nie zu etwas«, beklagte sich Sally.
    »Wie sollten wir?« fragte Hardy ruhig. »Lassen wir einmal zunächst das mit der Gefahr außer acht. Bis wir erfahren, was unsere Freunde verkaufen wollen, können die Ökonomen nicht vorhersagen, welche Auswirkungen es haben wird – und die Splits stehen vor der gleichen Schwierigkeit.«
    »Sie machen sich deshalb aber nicht soviel Gedanken wie wir«, sagte Renner ungeduldig. »Ich bin Sallys Ansicht. Wir reden viel, erreichen jedoch nichts.«
    »Wir werden überhaupt nichts erreichen, wenn wir nicht endlich anfangen.« Rod blickte auf die Daten auf seinem Computer. »Der erste Punkt wären die Supraleiter. Die Physiker sind begeistert, aber die Wirtschaftsabteilung hätte gerne eine bessere Kostenabschätzung. Ich soll euch folgendes fragen …« Er berührte eine Taste, um die Fragen über den winzigen Schirm ablaufen zu lassen.
    »Seid ihr unfruchtbar?« platzte Sally heraus.
    Schweigen. Hardys Augen verengten sich ein wenig, ansonsten zeigte er keine Reaktion. Renner hob die linke Augenbraue. Alle starrten erst Sally, dann die Splits an.
    »Du meinst, die Vermittler«, sagte Jock zögernd. »Ja. Natürlich.«
    Wieder herrschte einige Augenblicke lang Stille. »Alle von euch?« fragte Renner.
    »Gewiss. Wir sind eine Kreuzung. Die Antwort scheint euch zu missfallen. Sally, was hast du? Die Vermittler sind erst ziemlich spät in der Evolution aufgetreten, und Evolution ist nicht eine Sache des Individuums, sondern betrifft Stämme oder Rassen – das gilt doch auch für Menschen, nicht?«
    Hardy nickte. »Nicht nur für uns. Für die meisten fremden Lebensformen, die wir gefunden haben, ebenso«
    »Danke. Wir müssen annehmen, dass Stämme mit Vermittlern besser überlebten als solche ohne. Wir haben nie von einem fruchtbaren Vermittler gehört, aber wenn es je einen gab, dann muss sie mehr im Interesse ihrer Kinder gehandelt haben als in dem des Stammes.« Das Split machte eine bedauernde Geste. »Das ist natürlich nur Theorie. So weit reicht unsere Geschichtsschreibung nicht zurück. Was mich angeht, so würde ich gerne Kinder haben, aber ich wusste immer, dass das nicht möglich ist …«
    Wieder dieselbe Geste. »Aber es ist schade. Der Geschlechtsakt ist die höchste Erfüllung. Wir wissen das recht gut. Wir empfinden zu sehr wie Meister.«
    Wieder setzte Schweigen ein. Hardy räusperte sich, sagte jedoch nichts. »Sally, da wir schon von Problemen der Splits sprechen, sollst du noch etwas anderes über uns erfahren.«
    Woher kommt nur diese plötzliche bedrückte Stimmung? wunderte sich Rod. Was ist denn so deprimierend daran, wenn …
    »Verglichen mit eurer Spezies ist die unsere sehr kurzlebig. Wir drei wurden aufgrund von Erfahrung und Intelligenz gewählt, nicht um unserer Jugend willen. Wir haben keine zehn. Jahre mehr zu leben.« »Aber … Nein! « Sally war sichtlich erschüttert. »Ihr alle?«
    »Ja. Ich würde ein so trauriges Thema nicht zur Sprache bringen, aber wir halten es für wichtig, euch zu informieren. Eure Paraden, eure formellen Empfänge, all diese Dinge finden wir interessant und verwirrend. Es wird uns viel Vergnügen machen, herauszufinden, warum ihr das tut. Wir müssen aber auch diplomatische Beziehungen anknüpfen und Handelsmöglichkeiten ausarbeiten, und unsere Zeit ist beschränkt …«
    »Ja«, sagte Sally. »Ja, natürlich. Nicht einmal zehn Jahre!«
    Jock zuckte die Achseln. »Vermittler leben insgesamt etwa fünfundzwanzig Jahre. Mehr oder weniger. Aber ihr habt wohl auch eure Probleme.« Eine Spur von grimmiger Belustigung schwang in der fremden Stimme mit. »Etwa die Kriege, die ihr durchmachen müsst, weil ihr keine Vermittler habt!«
    Die Splits schauten sich im Konferenzraum um. Die Menschen schwiegen und starrten vor sich hin. »Ich habe euch alle erschreckt. Das tut mir leid, aber es musste gesagt werden. – Wir wollen unser

Weitere Kostenlose Bücher