Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
Vom Netzwerk:
müsste eine Fläche von ungefähr acht Millionen Quadratkilometern aufweisen. Wenn es kreisförmig war, würde es einen Durchmesser von rund dreitausend Kilometern haben ...
    Seinen Schub gewann es aus dem Lichtdruck also ... Blaine ließ sich vom Computer den Abbremswert des fremden Schiffes geben, verglich diese negative Beschleunigung mit dem gesamten reflektierten Licht, dividierte und ... ah: Segel und Schiffskörper zusammen konnten eine Masse von höchstens 450 000 Kilogramm haben.
    Das klang nicht mehr so gefährlich.
    Genaugenommen klang es überhaupt nicht nach einem funktionstüchtigen Raumschiff, einem, das fünfunddreißig Lichtjahre im Normalraum überwinden konnte. Die fremde Besatzung musste bei so wenig Platz wahnsinnig werden — falls die Wesen nicht winzig waren, oder geringe Bewegungsfreiheit gern hatten, oder die letzten paar hundert Jahre in einer Art Ballon mit extrem dünnen Wänden verbracht hatten ... nein. Man wusste einfach noch zu wenig, um irgendwelche Theorien aufzustellen. Andererseits gab es im Augenblick nichts Besseres zu tun. Rod strich nachdenklich über den Buckel an seiner Nase.
    Er wollte eben den Schirm abschalten, als ihm etwas auffiel. Er stellte auf stärkere Vergrößerung ein und starrte das Ergebnis lange Zeit an. Dann fluchte er leise.
    Das fremde Schiff fiel geradewegs auf die Sonne zu.
    Die MacArthur bremste sich mit fast drei Grav direkt in die Umlaufbahn um Brigit ein; dann sank sie langsam hinunter in das schützende Langston-Feld des Stützpunkts auf dem kleinen Mond — eine schmale schwarze Nadel, die ein grellweißer Lichtfaden mit einem ungeheuren schwarzen Polster verband. Der Faden wurde immer kürzer. Hätte das Feld nicht die Schubenergie absorbiert, wären durch die Hitze riesige Krater in den Schneeballmond geschmolzen worden.
    Die Besatzung der Auftankstation stürzte an ihre Aufgaben. Flüssiger Wasserstoff, elektrolytisch aus dem weichen Eis Brigits gewonnen und nach der Verflüssigung destilliert, begann in die Tanks der MacArthur zu strömen. Zur selben Zeit trieb Sinclair seine Leute nach draußen. Der kurze Landaufenthalt und die geringe Schwere mussten ausgenutzt werden. Überall krochen geschäftige Gestalten über den Rumpf.
    Bootsmänner brüllten mit Lagerverwaltern herum, und jedes brauchbare Ersatzteil auf Brigit wurde mit Beschlag belegt.
    »Commander Frenzi bittet, an Bord kommen zu dürfen, Sir«, meldete der wachhabende Offizier.
    Rod verzog das Gesicht. »Schicken Sie ihn herauf.« Er wandte sich wieder an Sally Fowler, die schüchtern in dem Konturensitz saß, der für den diensthabenden Kadetten bestimmt war. »Verstehen Sie denn nicht, wir werden die ganze Zeit stark beschleunigen müssen, um den Abfangpunkt rechtzeitig zu erreichen. Wie man sich bei hohen Ge fühlt, wissen Sie ja jetzt! Außerdem ist der Auftrag nicht ungefährlich!«
    »Pah. Sie haben Befehl bekommen, mich nach Neuschottland zu bringen«, schmollte sie. »Es wurde nichts davon gesagt, daß Sie mich auf einem schmutzigen Schneeball aussetzen sollten.«
    »Das war nur eine ganz allgemein gehaltene Order. Hätte Cziller gewusst, daß uns möglicherweise ein Kampf bevorsteht, dann hätte er Sie nie an Bord gelassen. Die Entscheidung liegt jetzt bei mir als Kapitän dieses Schiffes, und ich habe nicht die Absicht, Senator Fowlers Nichte zu einer möglichen Kampfhandlung mitzunehmen.«
    »Oh.« Sie überlegte einen Augenblick lang. Die direkte Methode hatte nicht funktioniert.
    »Rod. Bitte — hören Sie mich an. Für Sie ist das doch ein fantastisches Abenteuer, nicht wahr? Was glauben Sie, was ich dabei empfinde? Ob es nun wirklich fremde Wesen sind oder Menschen von einer vergessenen Kolonie, die das Imperium wiederfinden wollen — es geht um mein Fachgebiet. Dafür wurde ich ausgebildet, und ich bin der einzige Anthropologe an Bord. Sie brauchen mich.«
    »Nicht unbedingt. Es wäre zu gefährlich.«
    »Sie erlauben doch auch Mr. Bury, an Bord zu bleiben.«
    »Nicht erlauben Ich habe ausdrücklichen Befehl von der Admiralität, ihn nicht vom Schiff zu lassen. Was ihn betrifft, habe ich keine Wahl, aber bei Ihnen und Ihren Dienstboten ...«
    »Wenn Sie sich wegen Adam und Annie Sorgen machen, dann lassenwir sie hier. Sie würden die Beschleunigung ohnedies nicht vertragen. Aber ich vertrage alles, was Sie vertragen, Kapitän Lord Roderick Blaine! Ich hab' Sie nach einem Hyperraumsprung gesehen, benommen vor sich hinstarrend, verwirrt, unentschlossen — und ich

Weitere Kostenlose Bücher