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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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er Jocks Loyalität für immer verlieren; vielleicht hätte es sogar Charlie so schockiert, daß sie den Verstand verlor. Verflucht! Vermittler identifizierten sich mit den Meistern. Kindern gegenüber hegten sie die gleichen Empfindungen wie Meister.
    Obwohl von jungen Jahren an steril, war Ivan doch nicht gegen diese Empfindungen gefeit. Er wusste jedoch — diese Kinder hätte es nie geben dürfen.

51. Wenn die Feste zu Ende sind
    »Hat keinen Sinn, noch hier rumzusitzen«, stellte Renner fest.
    »Nein.« Rod ging voran in die Amtsraume der Kommission. Sally folgte stumm.
    »Kelley, bringen Sie uns doch noch eine Runde Drinks«, sagte Rod, als sie sich um den Konferenztisch niedergelassen hatten. »Für mich einen doppelten.«
    »Aye, aye, Mylord.« Kelley streifte Rod mit einem besorgten Blick. Machte ihm Lady Sally schon Kummer? Wo sie noch nicht einmal verheiratet waren?
    »Fünfundzwanzig Jahre!« brach Sally los. Bitterer Zorn lag in ihrer Stimme. Sie sagte es noch einmal, zu Kaplan Hardy: »Fünfundzwanzig Jahre?« Sie erwartete von ihm eine Erklärung, wie es soviel Ungerechtigkeit im Universum geben könne. »Vielleicht ist das der Preis, den sie für ihre den Menschen überlegene Intelligenz bezahlen«, meinte Renner. »Ein hoher Preis.«
    »Es gibt Entschädigungen dafür«, sagte Hardy nachdenklich. »Ihre Intelligenz. Ihre Liebe zum Leben. Sie sprechen so schnell, vermutlich denken sie ebenso schnell. Ich glaube, daß die Splits ihre wenigen Jahre gut ausfüllen.«
    Wieder setzte Schweigen ein. Kelley kam mit einem Tablett zurück. Er stellte die Glaser ab und ging, mit verwirrter und etwas missbilligender Miene.
    Renner warf Rod einen Blick zu, der die klassische Denker-Position eingenommen hatte: Ellbogen aufgestützt, Kinn auf der geschlossenen Faust, versonnener Gesichtsausdruck. Kevin hob sein Glas. »Auf die Lebensfreude also.«
    Niemand beachtete seinen Trinkspruch. Rod ließ seinen Drink unberührt stehen. Ein Mensch konnte in einem Vierteljahrhundert ein gutes, nützliches Leben gehabt haben, dachte er. Hatten nicht die Leute in den präatomaren Zeitaltern ungefähr so lange gelebt? Aber erfüllt konnte es nicht sein. Ich bin jetzt fünfundzwanzig, und ich habe noch keine Familie gegründet, nicht mit einer Frau zusammengelebt, die ich liebe, meine politische Karriere noch nicht einmal begonnen ... Er sah, wie Sally aufstand und unruhig umherwanderte. Was will sie nur? Denkt sie, sie könnte den Splits irgendwie helfen? Wenn sie selber mit dem Problem nicht fertig werden, wie könnten wir es?
    »Das führt zu nichts«, sagte Renner. Er hob wieder sein Glas. »Schaut, wenn es die Vermittler nicht bekümmert, daß sie kurzlebig und unfruchtbar sind, warum sollte es uns dann...« Er verstummte mitten im Satz. »Unfruchtbar? Moment mal! Dann müssen die jungen Vermittler auf dem Kontaktschiff — das müssen die Sprösslinge von den zwei Braunen und dem nicht in Erscheinung getretenen Weißen gewesen sein.«
    Alle schauten ihn an. Sally gab ihr Herumwandern auf und setzte sich. Es waren vier Junge da, als wir nach Alpha zurückkehrten«, sagte sie. »Nicht wahr?«
    »Tatsächlich«, sagte Hardy. Er ließ den Brandy in seinem Glas kreisen. »Das ist eine recht hohe Geburtenrate.«
    »Aber sie haben doch nur so wenig Zeit«, protestierte Sally.
    »Eins wäre eine hohe Geburtenrate in so einem Schiff. Bei so einem Auftrag.« Renner sprach mit Überzeugung. »Wie beurteilen Sie die ethische Seite der Situation, Kaplan?
    Sie wollen Kontakt aufnehmen zu einer fremden und wehrfähigen Rasse. Sie sitzen in einem zerbrechlichen Spielzeug von unbewaffnetem Schiff. Also setzen Sie als erstes eine Menge Kinder in die Welt...«
    »Ich verstehe, was Sie meinen«, sagte David Hardy. »Aber darüber muss ich noch nachdenken. Vielleicht...«
    Er wurde durch zwei Fäuste unterbrochen, die auf den Tisch knallten. Sallys Fäuste.
    »Herrgott!« Sie griff nach dem Lichtstift und kritzelte Symbole auf den Schirm ihres Computers. Das Gerät begann zu summen und zu blinken. »Wir warteten auf das Transferschiff. Ich wusste, daß ich sie nicht missverstanden hatte. Ich konnte sie nicht missverstehen.«
    Hardy warf einen verwirrten Blick auf Sally. Renner sah Rod fragend an. Rod zuckte die Achseln und beobachtete seine Verlobte. »Ihr Split hat ihr nie gesagt, daß sie unfruchtbar sind«, erklärte er den anderen.
    Der Computer summte wieder. Sally nickte und tippte einige Anweisungen ein. Ein Bildschirm an der Rückwand

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