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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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wollte die Splits sehen.
    Rod ergriff Sallys Hand, als sie miteinander durch die verlassenen Palastkorridore wanderten. Hinter ihnen verklang ein uralter Walzer.
    »Sie haben nur so kurz zu leben, und wir vergeuden ihre Zeit mit — mit so was«, murmelte Sally. »Rod, das ist nicht anständig!«
    »Das gehört mit zu ihrer Aufgabe, Liebste. Was hätten sie davon, wenn wir ihnen alle möglichen Abkommen zusagten, aber den Provinzadel nicht bei der Stange halten könnten? Trotz der Unterstützung der Krone ist es besser, das ganze diplomatische Theater mitzuspielen. Für sie wie für uns.«
    »Wird wohl so sein.« Sie hielt ihn vor einem Fenster an und lehnte sich gegen seine Schulter. Der Kapuzenmann war jetzt ganz aufgegangen, ein schwarzer Schatten vor den Sternen, und beobachtete sie durch das hohe Bogenfenster. Im Hof unten tanzte ein Springbrunnen. Lange Zeit standen sie so in dem- verlassenen Korridor.
    »Ich liebe dich«, flüsterte sie. »Wie kannst du es nur mit mir aushalten?« »Das ist nicht schwer.« Er beugte sich hinunter, um sie zu küssen, ließ sie jedoch frei, als sie nicht reagierte.
    »Rod, ich schäme mich ... wie kann ich mich je bei Kevin entschuldigen?«
    »Bei Kevin? Du machst Witze. Hast du je erlebt, daß Renner sich bei jemandem entschuldigt hätte? Vergiss das. Benimm dich so, als wäre nie etwas gewesen, wenn du ihn das nächste mal triffst.«
    »Aber er hatte recht — du wusstest es, nicht? Du hast es schon damals gewusst!«
    Er zog sie weiter. Ihre Schritte hallten dumpf durch die Gänge. Selbst bei der schwachen Beleuchtung glommen irisierende Farben im Stein der Wände auf, wenn sie sich bewegten. Dann war die Fensterfront zu Ende, der glutrote Blick des Kapuzenmanns fiel nicht mehr herein, und sie hatten die Treppe erreicht.
    »Ich habe es vermutet. Nur nach den Berichten und der kurzen Beziehung, die ich zu meinem Split hatte. Als du heute Nachmittag gingst, habe ich noch einiges nachgeprüft.
    Sie haben dich tatsächlich angelogen.«
    »Aber warum, Rod? Ich verstehe das einfach nicht...« Schweigend stiegen sie noch eine Treppe höher.
    »Die Antwort wird dir nicht gefallen«, sagte Rod schließlich, als sie ihr Stockwerk erreichten. »Sie war ein Vermittler. Vermittler vertreten Meister. Er hat ihr befohlen, dich anzulügen.«
    »Aber weshalb? Was für einen erdenklichen Grund können sie haben, ihre Unfruchtbarkeit zu verschweigen?«
    »Ich wünschte, ich wüsste es.« Besser, ich wüsste es nicht, dachte er. Aber es hatte keinen Sinn, mit Sally darüber zu sprechen, bis er nicht sicher war. »Nimm es nicht so schwer, Liebste. Wir haben sie auch angelogen.« Sie erreichten seine Tür, und er legte seine Hand auf die Ident-Platte. Die Tür schwang auf und gab den Blick auf Kelley frei, der mit geöffnetem Rock in einem Polstersessel hing. Der Infanterist sprang sofort auf, als er sie bemerkte.
    »Himmel noch mal, Kelley. Ich hab' Ihnen doch gesagt, Sie sollten nicht auf mich warten. Geh'n Sie ins Bett.«
    »Wichtige Nachricht, Mylord. Senator Fowler will später noch herkommen. Er ersucht Sie, auf ihn zu warten. Wollte sichergehen, daß Sie die Nachricht erhalten, Mylord.«
    »Hm.« Rod zog ein saures Gesicht. »In Ordnung, ich hab' verstanden. Danke.«
    »Ich bleibe hier, um Sie zu bedienen.«
    »Nein, das tun Sie nicht. Ist doch Unsinn, daß alle die ganze Nacht aufbleiben. Schauen Sie, daß Sie ins Bett kommen.« Rod sah dem alten Soldaten nach. Als er fort war, kicherte Sally los. »Ich wüsste nicht, was da so verdammt komisch war«, knurrte Rod.
    »Er wollte meinen Ruf schützen«, lachte Sally. »Wenn du diese Nachricht nicht erhalten hättest, und Onkel Ben wäre hier hereingestürmt und wir beide ...«
    »Hm. Möchtest du noch was zu trinken?«
    »Wo Onkel Ben jede Minute kommen kann? Wäre eine Verschwendung. Ich geh schlafen.« Sie lächelte ihn sanft an. »Bleib nicht zu lange auf.«
    »Biest!« Er nahm sie bei den Schultern und küsste sie. Und noch einmal. »Ich könnte die Tür so einstellen, daß er nicht herein kann ...«
    »Gute Nacht, Rod.«
    Er sah ihr nach, bis sie in ihrer eigenen Suite gegenüber der seinen verschwunden war.
    Dann ging er wieder hinein und trat an die Bar. Es war ein sehr eintöniger Abend gewesen, und nur die Aussicht, bald gehen zu können, hatte ihm die Gesellschaft erträglich gemacht. »Verdammt!« sagte er laut. Er goss ein volles Glas New Aberdeen Highland Cream hinunter. »Gottverdammt noch mal!«
    Senator Fowler und ein in

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