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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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in Rods Verhalten gefiel ihr nicht, und sie musterte ihn besorgt. »Warum interessiert sich Onkel Ben auf einmal so für Split-Geschichte? Was ist gestern abend passiert?«
    »Du wirst es gleich erfahren. Der Senator scheint beginnen zu wollen.« Ich hoffe, daß sich noch alles zum Besten wendet, mein Liebling, aber ich bezweifle es. Wie wird sich das alles auf uns auswirken? Rodversuchte grimmig, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren. Ich frage mich, was mein Fjunch(klick) jetzt macht? Es wäre schön, irgendeinen Vertreter zu diesen Verhandlungen schicken zu können und selbst...
    »Fangen wir an«, sagte Senator Fowler schroff. »Diese Sitzung der Lords Sonderkommissionsräte und Vertreter Seiner Kaiserlichen Majestät gegenüber den Einwohnern des Systems Splitter ist hiermit eröffnet. Bitte geben Sie Ihre Namen und die Organisationen zu Protokoll, die Sie vertreten.« Das sekundenlange Schweigen wurde nur durch das vielfache Summen der Computerverbindungen gestört.
    »Wir haben viel zu besprechen«, fuhr der Senator fort. »Gestern abend wurde uns klar, daß die Splits uns in bezug auf bestimmte wichtige Dinge belügen ...«
    »Nicht mehr, als wir sie belegen haben«, warf Dr. Horvath ein. Verdammt! Ich muss mich besser beherrschen. Sicher, das musste gesagt werden, aber wenn der Senator ernstlich wütend wurde ...
    »Es geht uns weniger um die Tatsache, daß sie lügen, sondern worüber sie lügen, Doktor«, sagte Fowler unbeeindruckt. Er schwieg einen Moment lang, und auf einmal schien ihn eine Aura der Macht zu umgeben. Der dickliche alte Mann in den ausgebeulten Kleidern war verschwunden. Jetzt sprach der Premierminister. »Hören Sie, ich möchte die Sache lieber formlos halten. Wenn jemand was zu sagen hat, dann raus damit. Aber lassen Sie mich zuvor meine Satze beenden.« Er bedachte die Anwesenden mit einem dünnen, kühlen Lächeln. »Alle anderen können Sie unterbrechen, wenn Sie weit genug oben sitzen. — Nun, Dr. Horvath, was verschweigen uns die Splits?«
    Anthony Horvath strich sich mit den schlanken Fingern durch sein schütter werdendes Haar. »Ich brauche mehr Zeit, Senator. Bis heute morgen war mir gar nicht bewusst, daß die Splits uns überhaupt etwasverbergen.« Er warf Kaplan Hardy einen unruhigen Blick zu, doch der Priester sagte nichts.
    »Es hat uns alle überrascht«, versicherte Fowler. »Wir haben jedoch Beweise dafür, daß die Splits sich ganz fantastisch schnell vermehren. Die Frage ist nun, können wir sie dazu zwingen, ihre Zahl in Grenzen zu halten, wenn sie es nicht wollen? Rod, können die Splits Waffen vor uns versteckt haben?«
    Rod zuckte die Achseln. »In einem ganzen System? Ben, sie hätten alles verstecken können, was ihnen einfiel.«
    »Aber sie sind in keiner Weise kriegerisch«, protestierte Horvath. »Senator, ich bin um die Sicherheit des Imperiums genauso besorgt wie jeder andere in diesem Raum. Ich versichere Ihnen, daß ich meine Pflichten als Sektorminister sehr ernst nehme.«
    Das versicherst du nicht uns, sondern fürs Protokoll, dachte Kelley. Käptn Blaine merkt das auch. Was hat der Chef nur? Er sieht drein wie vor einer Schlacht.
    »... keinerlei Beweise für kriegerische Aktivitäten bei den Splits gefunden«, Schloss Horvath. »Leider trifft dies nicht ganz zu«, warf Renner ein. »Doktor, ich mag die Splits genauso wie Sie, aber die Vermittler müssen sich ja aus irgendeinem Grund entwickelt haben.«
    »Oh, nun ja«, sagte Horvath leichthin. »In ihrer Frühgeschichte müssen sie wie Löwen gekämpft haben. Der Vergleich ist übrigens durchaus zutreffend. Ihr Territorialinstinkt tritt noch immer zutage — in ihrer Architektur und in ihrer Gesellschaftsstruktur zum Beispiel. Aber die Kampfe waren vor langer Zeit.«
    »Wie lange genau?« fragte Senator Fowler.
    Horvath zog eine unbehagliche Miene. »Möglicherweise eine Million Jahre.«
    Stille. Sally schüttelte traurig den Kopf. In einem winzigen System eine Million Jahre lang eingesperrt zu sein — eine Million Jahre der Zivilisation' Welche Geduld mussten sie gelernt haben!
    »Keine Kriege seitdem?« fragte Fowler. »Wirklich?«
    »Verdammt, ja, sie hatten Kriege«, antwortete Horvath. »Zumindest zwei der Art, die die Erde gegen Ende der Condominium-Ära durchmachte. Aber auch das ist lange her!« Er musste die Stimme heben, um Sallys überraschten Ausruf und das Gemurmel der anderen zu übertönen.
    »Einer davon reichte aus, um die Erde nahezu unbewohnbar zu machen«, sagte Ben Fowler

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