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Der Splitter Im Auge Gottes

Titel: Der Splitter Im Auge Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven , Jerry Pournelle
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hohlen Händen zu-rechtgedrückt hat. Es hatte scheinbar willkürlich angeordnete Vorsprünge sowie einen Kreis von Haken an dem Ende, das Whitbread für das Heck hielt, einen schmalen, hellsilbrigen Gürtel in der Mitte, durchsichtige Buckel vorneund hinten, höchst fantasievoll geschwungene Antennen und in der Heckmitte eine Art von Stachel: rutenähnlich, von mehrfacher Rumpflänge, schmal, dünn und gerade.
    Whitbread ließ sich langsam näher treiben. Er war mit einem sogenannten Raumtaxi unterwegs, einer Blase aus polarisierendem Plastik mit einem kurzen Rumpf, der mit Richtungsdüsen besetzt war. Das Gesichtsfeld eines solchen Gefährts war gewaltig, es war kindisch einfach zu steuern — und Whitbread war außerdem speziell im Umgang damit ausgebildet — es war billig, unbewaffnet, und sein Verlust war zu verschmerzen.
    Und das fremde Wesen konnte Whitbread darin sehen. Wir kommen in Frieden, haben nichts zu verbergen, sollte das besagen, vorausgesetzt, die Augen des Fremden konnten durch klares Panzerplastik sehen.
    »Dieser Stachel erzeugt das Magnetfeld für den Plasmaantrieb«, erklärte die Sprechanlage in der Kabine. Bildschirm gab es in dem winzigen Boot keinen, doch die Stimme war als die Cargills erkennbar. »Wir haben beim Abbremsmanöver zugeschaut.
    Dieses nippelähnliche Ding unter dem Stachelansatz spuckt vermutlich den Wasserstoff in die magnetische Flasche.«
    »Ich werde einen Bogen um dieses Ende machen«, versicherte Whitbread.
    »Wird gut sein. Die Intensität des Feldes würde vermutlich Ihre Instrumente ruinieren.
    Ihr Nervensystem könnte auch etwas abkriegen.«
    Das fremde Schiff war jetzt sehr nahe. Whitbread bremste mit ein paar kurzen Düsenstößen weiter ab. Wenn die kleinen Richtungsdüsen feuerten, klang das in der Kabine wie aufplatzendes Popcorn.
    »Sehen Sie etwas wie eine Luftschleuse?«
    »Nein, Sir.«
    »öffnen Sie Ihre eigene Luftschleuse. Vielleicht macht das Beispiel Schule.« »Aye, aye, Sir.« Whitbread konnte das fremde Wesen in seiner durchsichtigen Kabinenkuppel sehen. Es beobachtete ihn, ohne sich zu rühren, und es erinnerte sehr an die Fotos, die er von dem toten Wesen aus der Sonde gesehen hatte. Jonathon Whitbread sah ein Geschöpf mit einem schiefen, halslosen Kopf, weichem braunen Fell, einem muskulösen linken Arm, der irgend etwas festhielt, und zwei schlanken, rechten Armen, die sich ganz unglaublich schnell bewegten. Was sie taten, war nicht zu erkennen.
    Whitbread öffnete seine Luftschleuse und begann zu warten.
    Wenigstens hatte das Split noch nicht auf ihn geschossen.
    Die Technikerin war fasziniert. Sie bemerkte das winzige Boot in ihrer Nähe kaum. Bei dem gab es nichts Neues zu erfahren. Das große Schiff dagegen! Es war von einem seltsamen Feld umgeben. Die Technikerin hatte nie gedacht, daß es so etwas geben könne. Das Feld wurde von einem halben Dutzend ihrer Instrumente registriert. Andere konnten die Energiehülle teilweise durchdringen. Die Technikerin wusste bereits genug über das Kriegsschiff, um Kapitän Blaine einen Herzschlag beizubringen, hätte er das ahnen können. Aber das war noch lange nicht genug, um eine Technikerin zufrieden zustellen.
    Diese Geräte! Das Metall!
    Die gewölbte Tür des kleinen Schiffs ging jetzt auf. Lichter blinkten. Muster elektromagnetischer Energie strömten zwischen den Schiffen hin und her. Die Signale waren für einen Techniker bedeutungslos.
    Die Geräte des Schiffes waren es, was sie interessierte. Und das Feld, mit seinen rätselhaften Eigenschaften, dem nur vermuteten Prinzip, das ihm zugrunde lag. Die Technikerin war bereit, den Rest ihres Lebens der Lösung dieser Geheimnisse zu widmen. Für einen Blick auf den Generator wäre sie gerne gestorben. Der Antrieb des großen Schiffs war anders als jeder Fusionsantrieb, von dem die Technikerin je gehört hatte. Seine Funktionsweise hing anscheinend auch mit dem Grundprinzip jener rätselhaften Energiehülle zusammen.
    Wie konnte sie an Bord kommen? Wie konnte sie durch diese Hülle kommen?
    Intuition war für eine Technikerin ungewöhnlich, aber sie begann zu begreifen ...
    Dieses kleine Schiff ... versuchte es mit ihr zu reden? Es war aus dem großen Schiff gekommen. Das hieß ...
    Das kleine Schiff war ein Verbindungsglied zu dem großen, es versprach Zugang zu den Geheimnissen jener Krafthülle, ihrer Technologie, ihrem plötzlichen Erscheinen.
    Sie vergaß die Gefahr. Sie vergaß alles in dem brennenden Verlangen, mehr über dieses Feld zu

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