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Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Der Sportwettkampf von Schreckenstein

Titel: Der Sportwettkampf von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Wespen saßen allein in der Falle.
    Sonja war außer sich. Auf und ab gehend schlug sie die Hände vors Gesicht. „Das… das kann mich meine Stellung kosten!“
    Väterlich nahm Ottokar sie in den Arm. „Nichts wird passieren“, tröstete er. „Ich hab’s schon am Hüsteln gemerkt – deine Chefin…, das war unser Stimmenimitator Dieter!“
     
    Im Omnibus hatten die Wettkämpfer ihre alten Plätze wieder eingenommen. Wie auf der Hinfahrt streckten sie alle viere von sich, dösten oder schliefen nach den aufregenden Ereignissen. Da längst nicht alle Kleidungsstücke über Nacht getrocknet waren – sie lagen auf einem Haufen in der Ecke auf der hinteren Sitzbank –, hatten sie ihre Trainingsanzüge angezogen.
    Nicht dösend, doch still in Gedanken, saßen die beiden Schulleiter und die beiden Lehrer auf ihren Plätzen in der ersten Reihe.
    Nur zwei Insassen waren hellwach: Strehlau und – glücklicherweise – der Fahrer. Das Computergehirn hatte als Schiedsrichter weniger Kraft nachzutanken und schrieb. In der Schulzeitung Wappenschild für die Chronik verantwortlich, ordnete er die Ereignisse, solange sie frisch waren wie warme Brötchen – eine Formulierung, die er gerade niedergeschrieben hatte. Jetzt blätterte er zurück und las seine Telegrammstil-Notizen, um zu prüfen, ob er auch nichts vergessen hatte.
    … Dieters Horn-Imitation hat unerfreuliche Entwicklung doch noch in Schreckensteiner Streich ausklingen lassen. Alle sofort wiedergekommen: Constanze, Stephan, Pummel, Eugen, die technischen Nothelfer, Andi und Fräulein Doktor Dieter…
    Schlimm ist es Stephan ergangen. Hat sich geweigert zu trinken — haben ihm Schnaps durch die Nase eingeträufelt. Hat aber alles zurückgenossen. Hühner glimpflicher weggekommen…
    Nach später Rückkehr Wespen freigelassen. Zur Sicherheit gemeinsames Nachtlager im Gymnastiksaal. Anke ganz traurig abgezogen. Hat sich mit Beatrix angefreundet…
    Keine Störungen mehr dank Ingrids Schlüsseltrick. Tolldreist, wie sie den erobert hat. Mädchen von Burg Schreckenstein! Das wird die Überschrift für meinen Bericht…
    Sonntag morgen: Kein Mensch will mehr schwimmen! Nicht einmal Emil, unser zu kurz gekommener Delphin. Hatte ja schon zwei Wettbewerbe gewonnen. Alles in Trainingsanzügen, weil Klamotten noch feucht…
    Rolle läßt Bus zur Schwimmhalle fahren. Einladen. Im Eßsaal - Fehlanzeige! Sonntags im Collegium kein offizielles Frühstück. Hat Sandra berichtet. War wieder auf den Beinen und ganz der alte. Hat sich sehr herzlich verabschiedet. Besonders von Beatrix. Tilo und Philo sehr kameradschaftlich mit Pummel und Eugen. Sonst kaum Wespen oder Bienen zum Abschied. Schliefen wohl noch oder waren sauer. Komisch, daß Anke nicht mehr kam…
    Gewaltiges Frühstück im Gasthaus. Stank noch idiotisch nach Rauch, gab aber Spiegeleier mit Speck, Honig undwarme Brötchen…
    Hummel Frühstück mit unseren Lehrkräften im feinen Teil. Gab jedem zum Abschied die Hand. Tat ihm wohl manches leid. Erstklassiger Eindruck, wie wir dastanden in unseren Trainingsanzügen!
    „Tadellose Gemeinschaft!“ hat er gesagt…
    Vorn im Bus wurde Fräulein Doktor Horn munter. „Ich rekapituliere gerade und muß sagen: Alles in allem ein erfolgreiches Unternehmen! Und der Wein gestern abend! Ich habe himmlisch geschlafen. Wie hieß er doch gleich…?“
    „Castellaner Römerberg“, antwortete der Rex schmunzelnd. „Ich habe mir erlaubt, für Sie einige Flaschen mitzunehmen.“
    „Aber, Herr Kollege!“ zwitscherte sie. „Ich erröte ja auf meine alten Tage.“
    Sonja drehte sich um und grinste. Strehlau notierte sofort für die Chronik. Chefredakteur Mücke nickte ihm zu. Solche Perlen durften nicht verlorengehen.
    Es wurde wieder still. Nur Dampfwalze schnarchte, als hätte der Bus einen zweiten Motor.
    Plötzlich meldete sich hinten eine ungewohnte Stimme. „Puh! Wo sind wir denn?“

    Einige wurden wach und drehten die Köpfe.
    „Mensch – Anke!“ rief Beatrix und stand auf.
    Aus dem Berg der feuchten Klamotten ragte ein zerzauster Kopf.
    Anke als blinder Passagier! notierte Strehlau. Muß sich während des Frühstücks reingeschmuggelt haben… Die Überraschung weckte alle auf, und sie redeten alle gleichzeitig. Vor allem Fräulein Doktor Horn. Anke kam überhaupt nicht zu Wort. Erst als FDH den Fahrer in strengem Ton aufforderte, zur nächsten Bahnstation zu fahren, und der Rex ihr widersprach, konnte sich die Biene Gehör verschaffen.
    „Ich geh’ nicht mehr

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