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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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dritten Kandidaten.
    Ein weiteres Licht jeder der drei Farben leuchtete auf. Drei rote, vier gelbe, zwei blaue. Knapp über die Hälfte der Stimmen war abgegeben und McKinnon lag vorne.
    Dann blau. Noch einmal blau. Und ein drittes Mal. Blau lag mit fünf Stimmen an der Spitze, sechs Stimmen standen noch aus.
    »Alle Stimmen müssen innerhalb einer Minute abgegeben werden«, erinnerte Drummond. »Bitte trefft eure Wahl.«
    Zwei weitere blaue Lichter. Der dritte Kandidat hatte sieben Stimmen, zwei zu wenig für den Sieg. Dann eine weitere Stimme für Gelb, McKinnon, gefolgt von einer weiteren für Blau.
    Rot blieb bei drei. Sorenson baute ab, während sich McKinnon bei fünf Stimmen stabilisiert hatte. Doch der dritte Kandidat stand bei acht, nur eine Stimme unter der nötigen Mehrheit für einen Wahlsieg. Und Jonah hatte die letzte Stimme.
    Er konnte die Wahl hier und jetzt mit seiner Stimme entscheiden oder für einen vierten Kandidaten stimmen und eine Wiederholung erzwingen. Doch er wusste, welche Stellung hier zu halten war. Und seit seinen ersten Tagen als Milizoffizier hatte er niemals von jemandem eine Arbeit verlangt, die er nicht bereit gewesen wäre, selbst zu übernehmen. Ganz gleich, wie sehr er es sich auch anders wünschte, manche Aufgaben konnte man nicht delegieren.
    Er drückte auf einen der siebzehn Knöpfe, und ein neuntes blaues Licht leuchtete auf.
    Tyrina Drummond betrachtete die Anzeige auf ihrem Schirm, dann stand sie auf und trat ans Rednerpult. Wieder ließ die Novakatzen-Paladinin ihren Blick über das Konklave schweifen, dann sprach sie.
    »Mit-Paladine, die letzte Abstimmung hat einen Sieger ermittelt. Der Designierte Exarch der Republik der Sphäre ist Jonah Levin.«
    Büro des Exarchen, Regierungspalast, Genf, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    2. Januar 3135
    Eine Woche nach der Wahl war Jonah Levin noch immer wie in Trance. Das heutige Treffen im Büro des Exarchen mit dem Phantompaladin - dem Chef des wichtigsten Geheimdienstes der Republik, dem Kommandeur der Phantomritter - versprach auch nicht wirklich, daran etwas zu ändern. Selbst die Umgebung deprimierte ihn, nachdem Damien Red-burn sie ihm mit dem fröhlichen Hinweis geliehen hatte, dass es ohnehin bald sein Büro sein würde. Darauf freute sich Jonah ganz und gar nicht.
    Kurz nach der Wahl hatte er mit Heather GioA-vanti gesprochen und so getan, als hätte ihn ihre Ansprache zu diesem Amt verteufelt. Sie hatte nur lächelnd den Kopf geschüttelt.
    »Ich habe deinen Namen nicht einmal erwähnt. Ich habe nur festgestellt, welche Qualitäten wir in diesem Amt benötigen. Es ist nicht meine Schuld, dass sich die meisten einig sind, dass du dieser Mensch bist.«
    »Ich bin mir da nicht so sicher«, hatte er ehrlich geantwortet.
    »Das geht in Ordnung. Wir anderen sind es. Das genügt.«
    Und in diesem Moment hatte er sich entschieden, dass es zu spät war, sich noch Gedanken über die Situation zu machen, in die er sich gedrängt sah, oder sich Sorgen über seine Qualifikation zu machen. Es war Zeit, sich auf die Aufgabe zu konzentrieren, die er zu erfüllen hatte.
    Heute gehörte dazu, in Damien Redburns Büro zu warten. Auf einen ihm unbekannten Mann oder vielleicht auch eine Frau. Niemand außer dem Exarchen
    -    und sehr bald auch seinem designierten Nachfolger
    -    wusste mit Sicherheit, wer der Phantompaladin war. Für einen Moment fragte sich Jonah, wie der Phantompaladin es schaffte, den Regierungspalast zu betreten und zu verlassen, ohne erkannt zu werden, und nahm sich vor, ihn danach zu fragen.
    Exakt zur vereinbarten Uhrzeit öffnete sich die innere Tür zu Redburns Büro und der Phantompaladin trat herein. Jonah betrachtete ihn einen Moment. Dann musste er trotz der Last, die dieses Amt in den vergangenen Tagen bereits auf seine Schultern geladen hatte, grinsen.
    »Eine ausgezeichnete Tarnung«, teilte er dem Portier des Hotels >Duquesne< mit. »Und perfekt platziert, um ein Auge auf alle zu halten, die in der Republik etwas zu sagen haben, dank der großzügigen Vereinbarung der Republik, so viele ihrer Würdenträger in deinem feinen Etablissement einzuquartieren.«
    Emil setzte sich. Unter seinem perfekt gewachsten Schnauzbart lachte er. »Du hast mir über die Jahre eine Menge Mehrarbeit bereitet, Paladin Levin, dadurch dass du immer so stur in der Pension Flambard absteigst. Ich kann dir bestätigen, dass Madame Flambard tatsächlich eine so unbestechliche Beschützerin der Privatsphäre ihrer

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