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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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gemeinsame Verteidigung. Wer sich absondert, steht allein. - Kessel
    Dass Kessel die letzte Nachricht unterschrieben hatte, ließ es Jonah als nahezu sicher erscheinen, dass er nicht der anonyme Absender war, da sie eine ziemlich hässliche Botschaft enthielt, mit der Kessel jedoch sichtlich bereit war, identifiziert zu werden. Sie war zwar in Politikersprech verfasst, entschlüsselt bedeutete sie aber, dass Sorenson, falls er gewann, für eine robuste Verteidigung der Heimatwelten seiner Anhänger sorgen würde, während die Welten seiner Gegner würden sehen müssen, wo sie blieben. Jonah wusste, dass Devlin Stone derartige Überlegungen niemals toleriert hätte.
    Sieh dich vor, Jonah. Manch einer hatte dich bereits im Visier, aber mit deiner Rede hast du dich zusätzlich zur Zielscheibe gemacht. Man hat es auf dich abgesehen. - Mandela
    Danke für die Warnung, Otto, aber das wusste ich schon, dachte Jonah säuerlich.
    Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, Kessel hat mir gerade Prügel angedroht, falls ich nicht für Sorenson stimme. Was glaubst du, schaffe ich ihn? -Sinclair
    Fast hätte Jonah laut gelacht. Dass Sinclair, der gerade erst zum Paladin ernannt worden war und bis vor Kurzem noch unter dem Verdacht gestanden hatte, den Mann ermordet zu haben, den er ersetzt hatte, selbst jetzt noch seinen Humor behielt, war ein gutes Zeichen. Er würde einen ausgezeichneten Paladin abgeben.
    Keine Sorge, Gareth. Ich halte dir den Rücken frei. -Levin
    Eine neue Nachricht erschien, gerade als Jonah seine Antwort abschickte.
    Wenn wir mit dir fertig sind, wird Ezekiel Crow im Vergleich wie ein Held dastehen.
    Wer war das? Er hätte von keinem seiner MitPaladine solchen Hass erwartet. Anonymität aber hatte die Fähigkeit, auch ansonsten ehrbaren Seelen Obszönitäten zu entlocken. Alle Versuche einer Antwort auf die anonymen Botschaften scheiterten.
    Was weißt du über Paladinin GioAvantis Verbleib? -Drummond
    Sehr wenig. Ich war an ihren Nachforschungen nur beiläufig beteiligt. Ich habe keine Ahnung, was sie heute früh vorhatte. - Levin
    Jonah konnte den Tadel in ihrer Antwort fast hören.
    Es besteht kein Grund, sich zu sperren. Ich versuche keinen Vorteil bei der Abstimmung zu erlangen. Ich frage nur aus Termingründen. - Drummond Ich weiß es wirklich nicht. - Levin
    Ich wünschte, ich wüsste es, dachte er. Eine so lange Verspätung konnte bedeuten, dass ihre Pläne, wie auch immer sie ausgesehen hatten, auf ernste Schwierigkeiten gestoßen waren.
    Bei dieser Wahl müssen wir sorgfaltig entscheiden, wem wir vertrauen. Ich glaube nicht, dass du weise entscheidest. - Drummond
    Wunderbar. Tyrina Drummond, die vor Kurzem erst seine Ehre gelobt hatte, hielt ihn jetzt für einen Lügner. Dieser Tag war die beste mögliche Erinnerung daran, aus welchem Grund ihm die Politik verhasst war.
    In diesem Augenblick öffneten sich die Türen zur Halle der Paladine und Heather GioAvanti kam herein. Die normalerweise sehr akkurate und perfekt gestylte Paladinin kam offensichtlich geradewegs von der Arbeit. Sie trug noch immer die knappe, schweißnasse Unterwäsche einer Mech-Kriegerin und hatte den Neurohelm unter dem Arm. Sie kam zur Stirnseite der Halle, wo Tyrina Drummond als Vorsitzende auf dem normalerweise dem Exarchen vorbehaltenen Platz saß.
    »Ich bitte um Entschuldigung für mein verspätetes Erscheinen«, erklärte sie. »Ich wurde durch Aufgaben für die Republik unvermeidbar aufgehalten.«
    »Daran ist nichts auszusetzen«, erwiderte Tyrina Drummond. »Wir haben fünf vorläufige Abstimmungen abgehalten und bereiten uns auf die sechste vor. Nachdem jetzt alle Paladine anwesend sind, können wir stattdessen zur formellen Beratung und entscheidenden Abstimmung übergehen, es sei denn, du möchtest an einer Probeabstimmung teilnehmen.«
    »Nicht sonderlich«, stellte Heather fest. »Aber mit deiner Erlaubnis möchte ich Bericht über meine Aktivitäten heute Morgen ablegen.«
    »Ich bitte darum.«
    Heather drehte sich zu den anderen Paladinen um. »Wie ihr euch vielleicht denken könnt, herrscht heute Morgen auf den Straßen eine gewisse Unruhe. Der größte Teil der Aktivitäten ist friedlicher Natur. Das war jedoch nicht so geplant. Die Kittery-Renaissance
    - ich vermute, der Name ist euch allen ein Begriff -hatte eine Serie gewaltsamer Aufstände im ganzen Stadtgebiet geplant. Hätten wir nicht hauptsächlich durch Informationen, die uns Paladin Levin lieferte, einen Glückstreffer gelandet, wären sie bis zu

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