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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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Gäste ist, wie du es immer geglaubt hast. Die Frau ist ein echter Drache, und ich gäbe einiges darum, sie auf meine Gehaltsliste zu beko mm en.«
    »Ja. Nun. Der Exarch...«
    »Der momentane Exarch«, korrigierte ihn Emil sanft.
    »Der momentane Exarch sagte, du hast eine Zusammenfassung der generellen Situation nach der Wahl für mich vorbereitet.«
    »Stimmt«, bestätigte Emil. Er holte einen Datenwürfel aus der Tasche und legte ihn auf Redburns Schreibtisch. »Dieser Würfel enthält Kopien der Geheimdienstberichte, die nur für den Exarchen persönlich bestimmt sind. Du wirst sie sicher vor der Amtseinführung lesen wollen.«
    »Allerdings.«
    »Außerdem habe ich ein paar kurze direkte Informationen für dich. Erstens betreffs der SteinerDavion-Untersuchung und basierend hauptsächlich auf dem Material in deinem Abschlussbericht an den Exarchen, wurden Senator Geoffrey Mallowes und Henrik Morten in siebenunddreißig Punkten angeklagt.«
    »Nur siebenunddreißig?«
    »Bis jetzt, ja. Außerdem wurden deinem Angestellten Burton Horn alle Ausgaben erstattet. Und in Anbetracht seiner Funktion unter deiner Autorität wurde er gegenüber allen Anklagen freigestellt, die jemand mit Bezug auf diese Angelegenheit gegen ihn erheben könnte.«
    »Der Rest des Senats?«
    »Lässt sich nicht an einem Tag ausmisten. Lina Derius dürfte als Nächste stürzen, aber selbst das ist nicht garantiert.« Emil sah Jonah an. »Devlin Stone hat den Senat als wertvollen Helfer des Exarchen etabliert. Von jetzt an und vermutlich für den Rest deiner Amtszeit ist der Senat dein Feind. Die Senatoren sehen, woher der Wind weht, und versuchen ihre Macht zu verteidigen. Viele von ihnen betrachten sich in erster Linie als Adlige, und erst in zweiter Hinsicht als Senatoren, vor allem seit dem HPG-Kollaps. Es gibt zwar viele Senatoren, die das Amt des Exarchen loyal unterstützen und weiterhin für die Republik eintreten, aber eine beträchtliche Zahl zeigt eine Tendenz, in alte Denkmuster zu verfallen, die Adel mit Herrschaft gleichsetzen.«
    »Das wird meine Arbeit nicht erleichtern.«
    »Das sehe ich ebenso.«
    »Kann ich sie alle verhaften lassen?«, fragte Jonah und war sich gar nicht einmal sicher, ob er das als Witz meinte.
    »Vielleicht, irgendwann«, antwortete Emil mit dem Hauch eines Lächelns.
    Jonah schüttelte den Kopf. »Die ganze Idee, dass Paladine und Senatoren - Militär und Adel - für das Wohl des Volkes kooperieren, war einer von Stones besten Einfällen. Der Gedanke dahinter sollte uns daran erinnern, dass es um Belange geht, die größer sind als wir selbst.«
    »Das fällt vielen Menschen schwer. Adligen besonders.«
    Fast hätte Jonah gelacht. »Ich wünschte, wir könnten die ganze Schuld den Adligen geben. Aber es ist deutlich, dass die Probleme der Republik tiefer reichen.« Er seufzte. »Na schön«, konzentrierte er sich wieder auf die aktuellen Schwierigkeiten. »Was ist mit der Kittery-Renaissance?«
    »Geheime Untergrundorganisationen sind darauf angelegt, Informationen geheim zu halten. Cullen Roí, der Mann, den Paladinin GioAvanti verhaftet hat, zeigt ein beachtliches Talent zu schweigen. Wir sind uns ziemlich sicher, dass er zu den drei Spitzenleuten der Organisation gehört, aber er ist ausgesprochen unkooperativ. Wir wissen sicher, dass wir nicht alle erwischt haben. Die Frau, die Paladinin GioAvanti Norah nennt, ist zum Beispiel noch frei, und vermutlich ist sie nicht die Einzige.«
    »Haben wir eine Ahnung, warum sie den Aufruhr anzetteln wollten?«
    »Das haben wir. Am Tag der Wahl kam es zu noch einer wichtigen Festnahme: ein Page des Senats, der auf der Gehaltsliste der Renaissance stand. Er wurde dabei ertappt, wie er während der Wahl
    versuchte, in die Halle der Paladine zu gelangen.«
    »Lass mich raten: mit einer Bombe.«
    »Falsch. Mit einer dringenden Nachricht des Senats. Die Nachricht sprach von offenem, außer Kontrolle geratenem Aufruhr in den Straßen und verlangte ein Einschreiten Paladin McKinnons.«
    Jonah hob die Augenbrauen. »Offener Aufruhr in den Straßen?«
    »Sie haben ihre Effektivität überschätzt.«
    »Warum McKinnon? Wollten Sie ihn in einen Kampf locken? Um ihn zu töten?«
    »Ihn in einen Kampf locken, ja«, antwortete Emil. »Ihn töten wohl nicht. Man kann ihn kaum als den wichtigsten Gegner der politischen Ziele der Kittery-Renaissance bezeichnen. Nein, unsere Theorie sieht anders aus. McKinnon sollte die Revolte niederschlagen. Die Terroristen wollten nach einem

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