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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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Nun ja, eigentlich mehr einem Bekannten, aber einem wertvollen.
    Haben Sie die Möglichkeit, eine Arbeit für mich zu übernehmen? Falls ja, kommen Sie heute Abend um sieben in die Pension Flambard in der Rue SimonDurand. - Jonah Levin
    Pension Flambard, Genf, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    27. November 3134
    Die Dunkelheit des Spätherbstabends lag schwer auf den Fenstern des Salons der Pension in der Rue Simon-Durand, und ein feuchter Wind fegte durch die Straße. Jonah Levin saß vor der Attrappe des Kaminfeuers und genoss die Wärme und das Licht der tanzenden, gelb-orangen Flammen. Die waren ein von der Elektronik des Kamins gesteuertes Zufallstrivid, aber die so erzeugte Illusion wärmte das Herz, wie es die von den Keramikscheiten abgegebene Wärme für den Körper tat. Jonah hatte sich mit einem frühen Abendessen und einem Glas Wein in seinem Lieblingsrestaurant gestärkt, und jetzt wartete er.
    Er hörte, wie sich die Tür zur Straße öffnete, gefolgt vom Geräusch der Klingel an der Rezeption. Einen Moment später erschien Madame Flambard in der Tür des Salons.
    »Es möchte Sie jemand sprechen, Monsieur Levin. Er sagt, Sie erwarten ihn.«
    »So ist es«, bestätigte Jonah. »Ich werde hier mit ihm reden.«
    »Wie Sie wünschen, Monsieur. Falls Sie irgendetwas brauchen...«
    »Dann melde ich mich. Danke, Madame.«
    Sie bat Burton Horn herein und zog sich diskret zurück. Jonah deutete auf den Sessel an der anderen Seite des Kamins.
    Burton Horn war ein mittelgroßer Mann mit einem nichts sagenden, leicht zu vergessenden Gesicht. Er trug die Uniform des planetenweiten Zustelldienstes TerraPost, für den er arbeitete, wenn er nicht gerade als Privatkurier oder Detektiv tätig war. Jonah hatte den Mann zum ersten Mal im vergangenen Frühjahr während der Affäre Ezekiel Crow angeheuert und kannte ihn als kompetent, zuverlässig und vor allem diskret.
    »Ich habe Ihre Nachricht erhalten«, sagte Horn. »Sie haben etwas für mich?«
    »Erst das Grundsätzliche«, wehrte Jonah ab. »Können Sie sich bei TerraPost frei machen?«
    »Vielleicht. Für wie lange?«
    »Einen Monat, mehr oder weniger.«
    Horn starrte kurz in die flackernden Flammen des Keramikkaminfeuers. Sein Gesicht ließ nicht erkennen, was er dachte. Schließlich antwortete er: »Ich sollte in der Lage sein, Urlaub zu nehmen. Aber wenn es viel länger als einen Monat dauert, könnte TerraPost feststellen, dass ich nicht unbedingt gebraucht werde. Falls Ihr Projekt nicht bis zum neuen Jahr abgeschlossen ist, muss ich es an jemand anderen abgeben.«
    Jonah dachte zurück an sein Treffen mit dem Exarchen. Redburn wollte vor Ende Dezember und dem für die Wahl seines Nachfolgers angesetzten Termin Erfolge sehen. »Ich denke, ich kann Ihnen zusichern, dass dieses Projekt auf jeden Fall eher abgeschlossen wird.«
    Horn nickte entschieden. »Dann ist alles klar.«
    »Gut. Betrachten Sie sich als eingestellt. Übliches Honorar, plus Spesen.«
    »Ich stehe zu Ihrer Verfügung, Paladin. Worum geht es?«
    »Der Exarch hat mich beauftragt, den Tod von Victor Steiner-Davion zu untersuchen.«
    Horn machte ein fragendes Gesicht. »Ich habe nichts von irgendwelchen verdächtigen Umständen gehört. Immerhin war er ein alter Mann, auch wenn er zäher war als Stiefelleder.«
    »Zumindest war er wohl zäher, als jemand erwartet hatte«, stellte Jonah fest. »Sie werden sehen, was ich damit meine, wenn Sie die Akte über Santa Fe lesen. Es gibt Anzeichen, dass er durch Fremdeinwirkung zu Tode kam und nicht auf natürliche Weise.«
    »Und der Exarch möchte vermutlich das Wer und Warum zu dem Wie wissen?«
    Jonah nickte. »Ich werde den politischen Teil der Untersuchung hier in Genf übernehmen, aber ich brauche Sie für die Nachforschungen vor Ort in Santa Fe. Und sehen Sie sich vor: Das könnte gefährlich werden. Es ist nicht unmöglich, dass ein zufällig er-tappter Einbrecher auf der Suche nach dem Wandsafe und dem Familienschmuck einen Paladin der Sphäre umbringt, aber es ist unwahrscheinlich. In diesem Fall sogar extrem unwahrscheinlich. Sie könnten bei dieser Arbeit die Aufmerksamkeit ein paar ausgesprochen mächtiger Leute erregen. Halten Sie die Augen offen.«
    »Das tue ich immer. Aber wenn Leute in Machtpositionen in diese Sache verwickelt sind, wüsste ich es zu schätzen, wenn Sie auch ein Auge auf mich hielten.«
    Café >Étable Rougecc, Petit-Saconnex, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    27. November 3134
    Der harte Kern des

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