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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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Verantwortung dafür zu übernehmen. Im Gegenteil, sie hat ihre Spuren sehr gekonnt verwischt. Das ist nicht als erkennbarer Aufstand der Kittery-Renaissance gedacht. Es soll wie ein zufälliges Ereignis wirken.«
    »Um die Spannung in einer ohnehin bis zum Siedepunkt aufgeheizten Stadt weiter in die Höhe treiben.«
    »Korrekt.« Mandela schnippte mit den Fingern. »Was entweder zu einem Volksaufstand gegen die Regierung führt...«
    »Der angesichts des enormen technologischen Vorteils der Regierung dem Volk gegenüber wenig Chancen auf Erfolg hätte.«
    »... oder zu einem Durchgreifen der Behörden.« Mandela machte eine Pause, bevor er einen weiteren Gedanken nachschob. »Oder es drängt uns so kurz vor der Wahl, einen neuen Exarchen zu wählen, der einigen dieser Elemente gegenüber durchgreift.«
    »Sie hat einen Aufruhr veranstaltet, um uns zu beeinflussen?«, fragte Heather ungläubig. »Das funktioniert nicht allzu gut.«
    »Sie sind noch nicht fertig. Das war nur eine Ouvertüre. Was auch immer sie als Nächstes plant, soll den eigentlichen Effekt bewirken.«
    »Und sie plant...«
    Mandela, der mit schnellen Schritten durch das Büro getigert war, blieb plötzlich stehen und ließ sich auf seinen Sessel fallen. »Ich habe keine Ahnung.«
    »Falls es der Renaissance darum geht, die Wahl zu beeinflussen, wessen Wahl will sie damit sicherstellen?«
    Mandela lächelte dünn. »Bevor ich eine halbwegs sichere Vermutung dazu abgeben könnte, müsste ich erst wissen, was genau geplant ist.«
    »Und jetzt zu der wirklich schweren Frage: Benutzt jemand unter uns die KR, um sich die Wahl zu sichern?«
    »Nein«, lehnte Mandela entschieden ab. Aber dabei blieb er nicht ruhig sitzen.
    Heather sah ihn herumrutschen und blieb stumm.
    »Zumindest hoffe ich das nicht«, stellte Mandela schließlich fest. »Das widerspricht unserem Wesen, Terroristen für eine Arbeit zu bezahlen, die wir unser ganzes Leben selbst erledigt haben. Ich kenne die Paladine so gut, dass ich nur schwer glauben kann, einer von ihnen würde sich mit dieser Gruppe einlassen. Aber im derzeitigen politischen Klima kann ich keine Garantien abgeben.«
    »Außerdem«, setzte Heather hinzu, »gibt es zwei Paladine, die die wenigsten von uns wirklich gut kennen.«
    »Redburn hat sie ernannt und ich vertraue seinem Urteil«, stellte Mandela fest. »Aber du hast Recht. Wir kennen sie nicht.«
    Heather brauchte nicht nach Duncan zu suchen, als sie Mandelas Büro verließ. Sobald er sie sah, stürzte er heran.
    »Wir sind heute schon bei drei Bombendrohungen für den Regierungspalast«, erklärte er. »Möchten Sie wissen, von wem?«
    »Nein.«
    »Ich sollte erwähnen, dass man in der achten Etage ein geheimnisvolles Paket entdeckt hat.«
    »Eine Bombe?«
    »Nein. Es war ein vergessener Monitor.«
    »Warum erzählen Sie mir das?«
    »Um Sie...«
    »... auf dem Laufenden zu halten. Schon gut. Wie war das Gespräch mit der Rezeptionistin?«
    Duncans Augen leuchteten auf. »O ja! Interessant!«
    Heather konnte nur hoffen, dass er mehr herausgefunden hatte als die Kommnummer der jungen Frau.
    »Stellt sich heraus: Sie ist neu hier. Sie hat eine Weile für eine Senatorin gearbeitet, wurde dann aber versetzt.«
    »Okay.«
    »Sie sagt, man hat sie versetzt, weil sie mitbekommen hat, dass sich ihre Chefin heimlich mit einem Herrn vom Diplomatischen Corps traf.«
    »Zum Sex?«
    »Vielleicht. Aber nicht nur«, fügte Duncan hinzu und versuchte, sich mysteriös zu geben. »Eine Versetzung hindert sie nicht wirklich daran zu reden. Sie kann immer noch Gerüchte über die beiden verbreiten, so viel sie will, wie sie es mir gegenüber getan hat. Aber sie kann nicht mehr beobachten, was die beiden tun. Falls sie noch irgendetwas anderes treiben, kann sie es nicht mehr herausfinden.«
    »Ein schlauer Gedanke«, bemerkte Heather und versuchte, nicht allzu überrascht zu klingen. »Hat die junge Dame zufällig Namen erwähnt?«
    Duncan grinste. »Und ob.«
    St.-Croix-Bürobedarf-Lagerhaus, Genf, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    13. Dezember 3134
    Nachts glich der Lagerhallenkomplex von St.-Croix-Bürobedarf einem riesigen leeren Schuhkarton. Es war schwer zu glauben, dass dies ein geschäftiges Warenlager war, das täglich Kisten und Paletten von Waren im Empfang nahm und auslieferte: Schreibtische, Stühle, Computer, Drucker, Bindemaschinen, Reinigungsbedarf und tonnenweise Papier.
    Genf war das größte Verwaltungszentrum der Republik der Sphäre - und der Hunger der

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