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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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jetzt?«
    »Jedenfalls nicht in Santa Fe, so viel weiß ich. Ich vermute, er ist wieder hier. Für einen Diplomaten gibt es keinen besseren Ort. Aber ob er wirklich hier ist, und falls ja, wo genau in der Stadt, kann ich nicht sagen.«
    »Wir müssen ihn finden«, erklärte Levin entschieden. Dann runzelte er die Stirn und schnitt fast wieder eine Grimasse. »Und ich benötige möglicherweise noch in einer anderen Angelegenheit Ihre Hilfe.«
    »Solange Sie bezahlen, können Sie mit so vielen Angelegenheiten kommen, wie Sie wollen. Worum geht es?«
    Levin blickte wieder auf das Papier. »Ich muss mit einer Paladinin sprechen.«
    Staatsschutz, Zeitweiliges Hauptquartier, Genf, Terra Präfektur X, Republik der Sphäre
    17. Dezember 3134
    Heather GioAvanti füllte ihre Kaffeetasse am Großküchentank, den ihr Stab im Kellerhauptquartier der Einsatzgruppe aufgestellt hatte, und nahm sich vor herauszufinden, wer den Einfall dazu gehabt hatte, um ihn oder sie offiziell zu belobigen. Sobald sie Milch und Zucker hinzugegeben hatte, kehrte sie zu ihrem Zehn-Uhr-Termin ins Büro zurück.
    Spät in der vergangenen Nacht war eine Nachricht von Jonah Levin an ihre Privatnummer eingetroffen -oder genauer gesagt, sehr früh an diesem Morgen -, in der er um ein Gespräch und einen Informationsaustausch gebeten hatte. Zuerst hatte sie daran gedacht, ihr normales Büro dazu zu benutzen, das auf derselben eleganten Etage des Regierungspalastes lag wie das der übrigen Paladine. Bei näherem Nachdenken hatte sie sich jedoch dagegen entschieden.
    Dort oben war der Zutritt streng reguliert, und es wurde genau festgehalten, wer wann kam oder ging. Hier in den Untergeschossen gab es hingegen mehrere Ein- und Ausgänge. Falls Jonah Levin unbemerkt durch den Serviceeingang kommen wollte statt mit dem Aufzug aus der Eingangshalle, stand ihm nichts im Wege.
    Levin traf pünktlich und ohne Ankündigung ein. Er wirkte wie jemand, der schon ziemlich lange nicht mehr richtig ausgeschlafen hatte. Heather bat ihn in das fensterlose Kämmerlein, das als ihr Privatbüro fungierte. Dort gab es zwei Stühle und eine Tür, was schon mehr war, als der Rest ihrer Staatsschutzgruppe besaß. Viel war es dennoch nicht, aber es genügte. Ein kleiner Vidschirm in einer Ecke zeigte eine Schleife der Aufnahmen vom Aufruhr am Plateau de St. Georges, die Heather an diesem Morgen noch einmal studiert hatte.
    »Jonah, du siehst zum Kotzen aus«, stellte sie fest.
    »Ganz so schlimm ist es nicht«, wehrte er ab. »Niemand schießt auf mich, und ich hatte sogar Zeit zu frühstücken.«
    »Die beiden Zeichen eines guten Tages«, stimmte sie zu. »Ich habe deine Nachricht erhalten... Tatsächlich hat sie mich aus einem tiefen Schlaf gerissen. Hier wären wir also. Du sagtest etwas von einem Austausch?«
    »Um genau zu sein, ich möchte, dass wir unsere Informationen zusammenlegen.«
    »Du hast etwas zu teilen?«
    Er nickte. »So ist es. Du hast möglicherweise schon gehört, dass ich Victor Steiner-Davions Tod untersuchen soll.«
    »Nichts Offizielles, nein.«
    »Aber inoffiziell?«
    Heather lächelte. »Weiß ich es aus mindestens einem halben Dutzend Quellen. Wie laufen die Nachforschungen?«
    »Das ist geheim«, erklärte Levin streng. Heather erstarrte, als sie seinen Ton hörte, entspannte sich jedoch wieder, als sich seine Miene aufhellte. »Das klingt doch immer besser als >zäh<.«
    »Auf Fragen sage ich immer, ich sei momentan zu beschäftigt.«
    »Das muss ich auch mal probieren. Jedenfalls war es nicht völlig ergebnislos. Ich bin an Informationen gelangt, die auch dich interessieren dürften.«
    Wäre es Duncan gewesen, der ihr gegenübergesessen hätte, Heather hätte sich jetzt auf eine weitere nutzlose Nachricht a la »Das White Heat Consortium hatte Nudeln zum Mittag« eingestellt, aber sie wusste, Jonah Levin hätte etwas derart Belangloses niemals persönlich überbracht.
    »Was hast du?«, fragte sie.
    »Ich habe einen Kontakt, der einen Mann in einer St.-Croix-Lagerhalle hat, der dort über ein Waffenlager gestolpert ist.«
    Heather setzte sich kerzengerade auf. »Du machst Witze. Wo ist das Lager, und von was für einer Art Waffen reden wir?«
    »Pistolen - Laser, Flammer, alle Sorten -, Schrotflinten, Gewehre, sogar ein Panzerwagen. Und Munition, falls die Beschreibung meines Informanten korrekt ist. Hier ist die Adresse.« Levin schob ein Stück
    Papier mit einer Anschrift in sauberer, klarer Handschrift über den Schreibtisch.
    Heather nahm den

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