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Der Stachel des Skorpions

Der Stachel des Skorpions

Titel: Der Stachel des Skorpions Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Hardy
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Zettel, warf einen Blick auf die Adresse und stand auf. »Eine Minute.«
    Sie trat zur Bürotür und öffnete sie. »Koss!«
    Die jüngere ihrer beiden Ritter stand vom Schreibtisch auf und kam herüber. »Ja, Ma'am?«
    Sie streckte ihr den Zettel entgegen. »Schau nach, ob dieses Lagerhaus auf der Liste steht, die ich dich habe anlegen lassen.«
    Koss' Augen leuchteten. »Die Liste, wo ich Konterbande verstecken würde?«
    »Genau die. Falls es draufsteht, darfst du dir auf den Rücken klopfen. Falls nicht, korrigiere die Kriterien, bis es auftaucht, und bring mir pronto eine korrigierte Liste. Santangelo!«
    Der ältere Ritter kam ebenfalls herüber. »Ma'am?«
    »Stell ein Drei-Mann-Team zusammen und überprüfe alle Adressen auf Koss' Liste, angefangen mit dieser hier. Unauffällig. Wir wissen noch nicht, was los ist, und das Letzte, was wir wollen, wäre jemanden aufzuscheuchen, bevor wir darauf vorbereitet sind.«
    »Ja, Ma'am.«
    Heather kehrte in ihr Privatbüro zurück und zog die Tür hinter sich zu. Das dämpfte den draußen einsetzenden Lärm merklich. Sie drehte sich wieder zu Jonah Levin um.
    »Das sollte sie eine Weile beschäftigt halten.« Sie setzte sich wieder. »Ich fürchte, ich habe nichts von dieser Qualität, was ich dir im Austausch anbieten könnte. Es sei denn, du bist interessiert an Dossiers über die Kittery-Renaissance und sortierte andere Spinner?«
    »Schaden kann es nicht«, antwortete Levin. »Ich bezweifle, dass Victors Tod etwas mit einer politischen Fraktion zu tun hatte. Zum einen hat sich keine Gruppe mit einem Hauch von Glaubwürdigkeit für verantwortlich erklärt. Aber sicher kann man sich da nie sein. Und die Kittery-Gruppe zumindest war sicher nicht victorfreundlich.«
    »Ich schicke dir die Dateien. Ich wette, du hast dich ohnehin schon danach gesehnt, mehr Zeit vor dem Datenschirm verbringen zu können.«
    Levin reagierte nicht. Er schien sie nicht einmal anzuschauen, sein Mund stand leicht offen.
    »Jonah?«
    Er starrte rechts an ihr vorbei und wirkte, als hätte er gerade einen leichten Schlaganfall erlebt.
    »Jonah?«, fragte sie noch einmal. »Was ist los?«
    Seine Hand hob sich zitternd, bis sie auf den Monitor in der Zimmerecke deutete. »Was ist das?«
    »Mein Vidschirm. Was ist los mit dir?«
    »Nein, nein.« Jonah beugte sich so weit vor, dass er genau genommen schon gar nicht mehr auf dem Stuhl saß. »Was läuft da?«
    »Oh, das. Hast du von dem Aufruhr letztens am Plateau de St. Georges gehört? Ein paar Überwachungskameras von Banken und dergleichen haben Teile des Geschehens aufgezeichnet. Ich schau es mir an, um zu sehen, ob ich mögliche Mitglieder der Kittery-Renaissance darauf finde.«
    »Spiel es zurück. Vor einer Minute habe ich etwas gesehen. Spiel es zurück.«
    Heather starrte ihn an. Was immer er gesehen hatte, es hatte ihn stärker in den Bann geschlagen als das Waffenlager.
    Sie nahm eine kleine Fernbedienung, drückte einen Knopf, und die Bilder auf dem Schirm bewegten sich rückwärts. Sie beobachtete den Zeitcode, bis sie fast eine Minute zurückgespult hatte.
    »Da!«, rief Jonah. »Was war das?«
    »Was?«
    »Nein, verdammt, er ist wieder weg. Wieder zurück und langsam vor.«
    Heather gehorchte. Sie beobachtete den Schirm.
    Die Kamera befand sich über dem Eingang der Banque du Nord und zeigte eine breite Freitreppe hinunter zur Straße. Die Frau, die Mandela Norah genannt hatte, war in dieser Aufnahme kaum mehr als ein schlanker Fleck, der wild gestikulierte und jemanden beiseite stieß, der zu nahe kam. Aber Jonah beachtete sie gar nicht.
    Die Türen unter der Kamera flogen auf und zwei Wachen stürmten heraus. Statt direkt die Treppe hinabzulaufen, bogen sie weit nach rechts aus und verschwanden aus dem Blickfeld der Kamera. Sie mussten geradewegs auf jemanden auf der Treppe zugelaufen sein, denn er wich hastig nach rechts aus, in das Kamerafeld, um sie vorbeizulassen.
    Ebenso schnell war er auch wieder verschwunden.
    »Dieser Mann!«, rief Jonah, der sich jetzt voll aufgerichtet hatte. »Gib mir ein Standbild von diesem Mann!«
    Heather spielte mit den Knöpfen, bis der Schirm ein halbwegs klares Bild zeigte. Sie holte das Gesicht so groß wie möglich auf den Monitor.
    Genau in diesem Augenblick stürmte Duncan mit einem Bündel Zettel ins Zimmer.
    »Jetzt nicht!«, bellte Heather, bevor der Praktikant einen Ton gesagt hatte. Erschreckt verschwand er wieder.
    Sie wandte sich erneut zu Jonah um, der immer noch auf den Schirm starrte.

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