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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Kopf nach unten, bevor du noch ohnmächtig wirst.«
    »Ich hatte es tatsächlich nicht erwartet, Euer Hoheit«, erwiderte Gareth und tat, wie Dagnarus ihn geheißen hatte. »Ich hätte nie angenommen… jedenfalls nicht so bald…«
    »Wir müssen die Gelegenheit am Zügel packen, wie Dunner sagen würde«, entgegnete der Prinz. »Ich will unbedingt herausfinden, ob es funktioniert. Und wir werden vielleicht nie ein passenderes Objekt finden. Ein berufsmäßiger Mörder, der nächste Woche gehängt werden soll! Wir bieten ihm die Freiheit dafür an, dass er einen Auftrag für uns erledigt. Einen Auftrag, der nichts weiter beinhaltet, als dass er sich der Leere weiht. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Kerl ablehnt.«
    Gareth hob den Kopf. Er konnte ein verzerrtes Spiegelbild seines immer noch kreidebleichen Gesichts in der Rüstung gegenüber sehen. Der körperlose Ritter schien ihn ablehnend zu betrachten.
    »Euer Hoheit, nächste Woche müsst Ihr Euch im Tempel einfinden, um mit den Sieben Prüfungen zu beginnen. Ihr solltet Euch lieber darauf konzentrieren. Ich habe Euch die entsprechenden Bücher gegeben. Ihr müsst … «
    »Ich habe sie mir angesehen. Langweiliges Zeug. Du wirst es an meiner Stelle lernen, Fleck. Du wirst mir bei den Prüfungen helfen. Komm schon«, grinste Dagnarus und packte den Freund bei der Hand. »Ich möchte, dass du diesen Kerl siehst. Du musst ihm erklären, was er tun soll; ich verstehe es nicht so ganz. Brauchen wir eine schriftliche Erklärung von ihm?«
    »Mein Prinz«, sagte Gareth ernst, »denkt gut darüber nach! Wo wollen wir die Tat vollbringen? Wie sollen wir ihn aus dem Gefängnis holen? Was wird passieren, wenn wir Erfolg haben? Wo soll er hingehen? Was soll aus ihm werden? Dieses Geschöpf wird keine Schlange sein, die wir als Haustier halten und der wir jeden Monat eine Ratte vorwerfen können. Er wird Seelen verlangen, Dagnarus. Nein«, wieder schüttelte er den Kopf, »nein, ich kann das nicht tun. Bittet mich nicht…«
    »Du bist der Einzige, den ich darum bitten kann«, zischte Dagnarus. Er schloss die Hand fest um Gareths dünnen Arm. »Wieso hast du mir diesen Dolch gegeben, wenn du nicht annahmst, dass ich ihn benutzen werde?«
    »Ich dachte… Ihr wisst, was ich dachte«, erwiderte Gareth verzweifelt und ohne aufzublicken.
    »Du dachtest, du könntest mich davon abbringen, Paladin werden zu wollen. Aber der Rat hat abgestimmt. Ich werde einer werden, und nichts auf dieser Welt kann mich aufhalten. Was diesen Vrykyl angeht, so ist er ein Experiment. Wie kann ich Pläne für ihn machen, wenn ich nicht einmal weiß, wie es funktionieren wird? Wo wir ihn unterbringen? Falls wir Erfolg haben – und das muss ich erst sehen, bevor ich es glaube –, werde ich ihn in ein Zimmer im Hasen und Hund stecken. Dort kennen sie mich, und was wichtiger ist, sie kennen mein Geld. Sie stellen keine Fragen. Und was seine Ernährung angeht…« Dagnarus zuckte die Achseln. »Es gibt in Vinnengael genug Bettler. Man könnte sogar sagen, wir erweisen der Stadt einen Dienst.
    Fleck«, fuhr Dagnarus fort und packte Gareth noch fester, »hör mir zu, Fleck. Ich will es unbedingt. Du kannst dich nicht weigern.«
    Ich könnte, dachte Gareth müde, aber du würdest mir nie verzeihen. Und ich könnte nicht mit deinem Zorn leben. Sieh der Wahrheit ins Gesicht, Gareth. Du hast diese Entscheidung bereits gefällt. Du hast sie gefällt, als du dir von dem alten Mann den Dolch geben ließest. Du hast sie erneuert, als du Dagnarus den Dolch überlassen hast. Alles andere ist nur eine Ausrede, eine Ausrede für deine Schwäche, deine Feigheit. Gib es zu. Du verlangst genauso begierig wie er zu wissen, ob es funktioniert. Du willst wissen, ob du die Macht hast, die Toten wieder zum Leben zu erwecken.
    »Also gut, Euer Hoheit«, sagte er.
    »Dann komm mit!« Dagnarus zerrte Gareth weiter, begeistert wie ein Kind, das einem Freund ein neues Spielzeug zeigen will.
    »Euer Hoheit!« Der Kerkermeister kam überrascht auf die Beine und verbeugte sich mit einiger Verspätung. »Ehrenwerter Magus!« Er verbeugte sich abermals, nicht ganz so tief, vor Gareth, der sein Gesicht halb unter der Kapuze verbarg. Gareth und der Prinz waren zu der Ansicht gekommen, dass es besser wäre, wenn der junge Magus nicht erkannt würde. Die Leute könnten anfangen, Fragen zu stellen.
    »Wie kann ich Euer Hoheit dienen?«, fragte der Mann mit verständlicher Neugier.
    Tamaros hatte in all den Jahren seiner Herrschaft

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