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Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis

Titel: Der Stein der Könige 1 - Quell der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Geschäfte, dass sie ihn gerne zahlen. Niemand beschwert sich über diese Steuern und Zölle. Selbst König Olgaf macht daraus kein Thema, obwohl es das ist, um was es ihm im Grunde geht.«
    »Ist Dunkarga denn ein armes Land?«, fragte Gareth.
    »Wenn dem so ist, dann durch ihre eigene Schuld«, entgegnete Evaristo gereizt. »König Tamaros hätte nur zu gerne seinen Wohlstand mit dem ärmeren Nachbarn geteilt. Er hat die Gebühren für die Kaufleute von Dunkarga gesenkt, und sie können nun ihre Waren für beinahe nichts auf den Markt von Vinnengael bringen. Er hat zwergische, elfische und orkische Kaufleute ermutigt, nach Dunkarga zu reisen, um dort ihre Waren zu verkaufen. Einige haben das auch getan, sind aber nicht lange geblieben. Dunkarga erwies sich als ungastlich für diese Fremden. Zwei Elfen wurden geschlagen, ein Zwerg aus der Stadt geworfen. Sie hätten beinahe einen der Orkkaufleute wegen angeblichen Betrugs gehängt. König Olgaf hat nichts dagegen unternommen und nicht versucht, die Haltung seines Volkes zu verändern, die ohnehin nur das Abbild seiner eigenen ist. Er will ernten, ohne gesät zu haben.
    Es gibt nur eines, was er gut kann, und das ist Streit zu säen. Wenn er auch nur ein Zehntel der Energie, die er darauf verwendete, anderen Ärger zu machen, zum Wohle seines Königreichs verwenden würde, dann wäre Dunkarga eine große Macht.«
    Evaristo seufzte und schüttelte den Kopf, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute finster aus dem Fenster in die Ferne, nach Westen, wo Dunkarga lag. »Er ist eine schlaue alte Hyäne, das muss man ihm lassen. Er hat eine Nase für Schwächen, er weiß, wo und wann er zuschlagen muss, um den größten Schaden anzurichten.
    Als Erstes kam er zu der Einsicht, dass es der einfachste Weg wäre, sich des berühmten Wohlstands von Vinnengael zu bemächtigen, indem er seine Tochter zur Königin machte. Ich erinnere mich noch daran, wie er zum ersten Mal Botschafter mit dem Angebot an den Hof schickte. König Tamaros lehnte ab. Der König hat seine erste Frau, die Mutter von Helmos, sehr geliebt.
    Aber leider«, fuhr Evaristo traurig und mit nachdenklichem Ton fort, »gehört es zu den Tatsachen des Lebens, dass die Götter mit der einen Hand geben und mit der anderen nehmen. Ein Unfall, ein sinnloser Unfall, beendete das Leben der Königin. Eine Schlange erschreckte das Pferd, das sie ritt, sie wurde aus dem Sattel geschleudert und brach sich das Rückgrat. Die Heiler konnten nichts tun, um sie zu retten.
    Königin Portia war noch kein Jahr tot, als König Olgaf bereits zu drängen begann, Tamaros solle wieder heiraten. Nun, er hat sein Ziel erreicht. Seine Tochter ist Königin, aber es hat ihm nicht viel eingebracht.
    Also denkt er weiter darüber nach, was er tun kann, um Dunkarga in der Welt vorwärts zu bringen. Und die einzige Möglichkeit, die dieser widerwärtige und kleingeistige Narr sieht, besteht darin, Vinnengael zu schädigen. Daher unterminiert er Tamaros' Arbeit, wo immer er kann, entweder, indem er Zweifel und Misstrauen in die Herzen der Elfen, Zwerge und Orks senkt, oder jene Zweifel ermutigt, die bereits bestehen. Diese Angelegenheit, mit der wir es jetzt zu tun haben, ist allein Olgafs Tat. Er hat einen Elf als Paladin vorgeschlagen.«
    Gareth erinnerte sich an die Frage, die Dagnarus Silwyth gestellt hatte:
Warum werden keine Elfen Paladine?
Und Silwyths Antwort:
Das ist eine gute Frage, Euer Hoheit. Ich glaube, diese Frage wurde Seiner Majestät auch schon von gewissen anderen Personen gestellt.
    »Tamaros erklärte den Elfen, dass ihm die Götter keine Macht über sie gewährt haben. Es steht ihm nicht zu, sich in Angelegenheiten der Elfen an die Götter zu wenden. Er wollte sich nicht in elfische Belange einmischen – und man sollte annehmen, die Elfen wären nur zu froh, das zu hören. Olgaf jedoch hat dem König die Worte im Mund herumgedreht, und nun wird es so dargestellt, als versuchte er zu verhindern, dass die Götter den Elfen Gaben gewähren.«
    »Was wird der König tun?«
    »Ich weiß es nicht, Gareth«, erwiderte Evaristo. »Die Elfen haben uns allerdings noch nicht den Krieg erklärt. Und die Tatsache, dass Seine Majestät ihren wichtigsten Botschafter, Lord Mabreton, überzeugen konnte zu bleiben, ist ein sehr gutes Zeichen.«
    »Dann glaubt Ihr nicht, dass es zum Krieg kommen wird?«, fragte Gareth hoffnungsvoll.
    »Ich bete, dass es keinen Krieg geben wird.«
    »Ich bete, dass es bald Krieg geben wird«, sagte

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