Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
Vom Netzwerk:
Orkschiffe zu schleudern, in der Hoffnung, sie zu versenken.
    Wolfram stellte sich im Kopf eine Karte der Stadt vor. Die Orks würden als Erstes den Hafen angreifen, denn die Mauer hörte am Wasser auf. Massive, mit schweren Ketten verbundene Baumstämme, verbarrikadierten den Hafen, aber das würde die Orks nicht lange abhalten, und was noch schlimmer war, die Stiefelstraße lag nur ein paar Blocks vom Hafen entfernt.
    »Wir müssen hier raus!«, knurrte Wolfram, und diesmal widersprach Ranessa ihm nicht.
    Er hielt die Pferde gut fest, denn rings um sie herum brach Feuer aus. Rauch stieg empor. Die Pferde verdrehten die Augen, wurden nervös von dem Brandgestank und der Angst, die überall deutlich in der Luft hing. Andere Pferde gingen durch, aber Wolfram blieb dicht neben den Köpfen seiner Tiere und sprach ohne Unterlass beruhigend auf sie ein. Die Pferde ließen es zu, dass er sie durch die ganze Verwirrung und den Rauch führte.
    Die Straßen von Karfa Len waren voller Menschen, aber anders als in Dunkar geriet niemand in Panik. Jeder Bürger hier hatte eine militärische Ausbildung und wusste, was zu tun war. Dennoch, Wolfram und Ranessa mussten sich durch Straßen drängen, in denen Soldaten unterwegs waren, um ihre Kameraden auf den Mauern zu unterstützen oder die Feuer zu löschen, die nun in verschiedenen Teilen der Stadt tobten. Sie kamen nur noch sehr langsam voran.
    Da der Rauch und der Lärm immer schlimmer wurden, musste Wolfram sich vollkommen auf die Pferde konzentrieren. Er konnte sich nicht um Ranessa kümmern. Sie würde entweder Schritt halten oder nicht. Jeder Augenblick brachte die Orks näher, und obwohl Orks im allgemeinen Zwergen gegenüber recht freundlich eingestellt sind, würden diese Orks hier sich niemandem gegenüber freundlich verhalten, den sie in der Stadt ihrer verhasstesten Feinde antrafen – dieser Feinde, die ihren heiligen Berg angegriffen und erobert und so viele Orks als Sklaven genommen hatten.
    Wolfram wollte in eine Straße einbiegen, aber sie war blockiert. Ein Holzhaus hatte Feuer gefangen und war eingestürzt, und brennende Trümmer lagen auf der Straße. Also kehrte er um, fand eine weitere Straße, machte sich nun aber Sorgen, dass sie sich verlaufen würden. Er mochte Karnuaner nicht sonderlich, die ihrerseits Zwerge nicht sonderlich schätzten, und hatte nur wenig Zeit in Karfa Len verbracht. Er kannte den Weg zu seinem Ziel, und das war auch schon alles.
    Ranessa blieb dicht bei ihm, die Hand in der Mähne des Pferdes. Wolfram hatte keinen Atem mehr, um mit ihr zu sprechen. Rauch reizte seine Kehle und brannte ihm in den Augen. Seine Arme taten weh. Er hustete, blinzelte die Tränen weg und stapfte entschlossen weiter.
    Am Ende der nächsten Straße wurden sie von einer Eimerkette aufgehalten. Eine Reihe von Menschen erstreckte sich vom Brunnen zu einem brennenden Haus und reichte Wassereimer weiter, gefüllte Eimer zum Haus hin und die leeren wieder zum Brunnen zurück. Wolfram ging weiter, entschlossen, sich durchzudrängen, wenn sie ihn nicht vorbeiließen.
    Ein Batzen brennenden Schlamms landete auf dem Kopfsteinpflaster in der Nähe der Karnuaner, bespritzte einige von ihnen und setzte ihre Kleidung und die Haut in Brand. Die Menschen ließen die Eimer fallen und eilten sich, in Deckung zu gehen, während der brennende Schlamm sich über die Pflastersteine ausbreitete. Einige rissen sich die brennenden Kleider vom Leib, andere schrien, wenn die Schlammbatzen ihnen Löcher ins Fleisch brannten. Am schlimmsten hatte es einen alten Mann getroffen. Der brennende Schlamm bedeckte sein Gesicht und die Brust, verbrannte sofort seine Kleidung und dann seine Haut. Er schrie schrill vor Schmerz, taumelte rückwärts und schlug um sich.
    Seine Haut war schwarz verbrannt, riss und warf Blasen von der Hitze. Seine Todesschreie waren schrecklich und hallten in der Straße wider. Eine junge Frau eilte zu ihm, rief, dass er ihr Vater war und flehte die Menschen an, ihm zu helfen. Seine Nachbarn betrachteten ihn voller Schrecken und Mitleid, aber niemand wagte sich in seine Nähe. Sie konnten nichts tun. Wenn jemand ihn berührte, würde die brennende Substanz auch an ihm kleben bleiben und ein zweites Opfer fordern.
    Endlich griff einer der Männer – ein Veteran mit einem Holzbein – nach einer Diele, die aus dem brennenden Gebäude gefallen war, und schlug sie dem alten Mann über den Kopf. Er schlug ihm den Schädel ein, und der Mann fiel tot um.
    »Al Shat alma

Weitere Kostenlose Bücher