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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Neuigkeiten gehört. Was ist überhaupt los?«
    Die Frau warf ihm aus den Augenschlitzen des Helms einen kühlen Blick zu. »Dann hast du nicht gehört, dass die Stadt Dunkar gefallen ist?«
    »Wie bitte? Dunkar ist gefallen? Dann muss ich wohl gratulieren«, sagte Wolfram, aber dann entdeckte er, dass die Frau sich nicht über ihre Neuigkeiten freute.
    »Dunkar ist nicht an uns gefallen«, erklärte die Soldatin bitter. »Sondern an diesen neuen Feind, schreckliche Geschöpfe, die aus dem Westen gekommen sind, angeführt von einem, der sich Dagnarus nennt und behauptet, dass er von den alten Königen von Dunkarga abstammt. Er behauptet außerdem, dass er Dunkarga wieder den Glanz und Ruhm verschaffen will, über den dieses Reich einmal verfügte, und er hat die Stadt Dalon Ren und das karnuanische Portal angegriffen.«
    Wolfram riss den Mund auf. »Davon hatte ich wirklich noch nichts gehört«, begann er, und dann stieß ihn Ranessa beinahe aus dem Weg.
    Sie beugte sich vor und packte den Arm der Soldatin. »Dunkar ist gefallen? Sag mir – was ist mit den Trevinici-Kriegern? Was ist aus ihnen geworden?«
    »Sie hat einen Bruder, der in der Armee von Dunkarga dient«, fügte Wolfram hinzu.
    Die Soldatin befreite sich aus Ranessas Griff. »Anders als die jämmerlichen Feiglinge aus Dunkarga, die sich in Massen ergeben haben, haben die Trevinici angeblich standgehalten und wurden allesamt getötet.« Sie fügte den traditionellen Karnuanischen Segen für einen gefallenen Krieger hinzu:
»Al Shat alma Shal –
Er ist den Tod gestorben«, was bedeutete: »Er starb den Tod eines Helden.«
    »Ich war unfreundlich zu ihm«, sagte Ranessa leise. »Und ich wollte es nicht. Ich konnte einfach nicht anders.« Sie verschränkte die Arme und fuhr sich hektisch mit den Händen über die Oberarme. »Manchmal ist meine Haut zu eng!«
    Sie sprach in Trevini, wofür Wolfram dankbar war, denn er wollte nicht, dass ihre Gastgeber begriffen, dass sie eine Verrückte in die Stadt gelassen hatten. Wir werden nicht lange hier bleiben, dachte er bei sich. Es klingt, als wäre dieser Teil der Welt nicht mehr zu retten. Je eher wir von hier verschwinden, desto besser.
    Sie hatten gerade die Hauptmauer der Stadt erreicht, als ein Ruf erklang: »Segel! Segel von Süden!«
    Ein zweiter Ruf erfolgte bald.
    »Orks!«
    Die Soldatin drehte sich sofort um, ließ die beiden stehen und lief zur Außenmauer zurück, um ihren Posten wieder einzunehmen. Wolfram riss an den Zügeln seines Reittiers und drängte die Pferde weiter auf das innere Tor zu. Der Zwerg warf einen Blick zurück zu Ranessa und brüllte sie an. Sie hatte den Kopf gesenkt, das Haar hing ihr wie ein Schleier vor dem Gesicht. Sie schien nichts von der Unruhe zu bemerken, die rings um sie her ausgebrochen war.
    »Beeil dich, Mädchen! Hast du das denn nicht gehört?«
    Sie hob den Kopf. »Was denn? Was gehört?«
    »Orks! Die Stadt wird belagert!«
    Sie hatte keine Ahnung, was er meinte, das war klar ersichtlich, aber sie ging nun schneller. Die beiden wurden nun ohne weitere Fragen in die Stadt gelassen, denn die Karnuaner waren inzwischen viel zu beschäftigt, um sich noch wegen eines Zwergs und einer Barbarin Sorgen zu machen.
    Überall läuteten die Glocken. Die Menschen eilten auf die Mauern oder stiegen auf ihre Dächer, um zu sehen, was los war. Wolfram brauchte das nicht. Er hatte schon öfter Orkschiffe gesehen, er kannte ihre bemalten Segel, die langen, schlanken Schiffe mit Reihen von Rudern, die sich in anmutiger, tödlicher Bewegung hoben und senkten.
    Sobald er und Ranessa die Stadt betraten, begann auch die gefürchtetste Orkwaffe, nämlich Brocken brennenden Schlamms, auf Karfa Len niederzuregnen.
    Dieser brennende Schlamm wird von Katapulten abgefeuert, die sich auf den Schiffen befinden, und ist eine explosive Substanz, die alles in Brand setzt, was sie berührt, Menschenhaut eingeschlossen. Das Schlimmste dabei ist, dass die Flammen nicht gelöscht werden können. Wasser macht ihre Wirkung nur noch schlimmer.
    Wolfram verfluchte sein Pech. Hätten sie die Stadt nur eine Stunde früher erreicht, dann wären sie inzwischen schon wieder draußen. Jetzt waren er und Ranessa noch viel zu nah an der Mauer, die die Orks als Erstes angreifen würden. Die Orks hatten Boote ausgesetzt und schickten Krieger aus, um auch von Land her anzugreifen, während ihre Schiffe die Stadt weiter vom Meer her bombardierten.
    Karnuanische Katapulte begannen, schwere Felsblöcke auf die

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