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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Berghang. Eine breite Straße führt von der Festung, die das Portal umgibt, zu einem Tal darunter, nicht weit entfernt von der Mündung des Flusses Arven, wo die Elfen einen großen Hafen gebaut haben. Alle Waren, die durch dieses Portal gelangten, wurden per Schiff weitertransportiert.
    Damra stampfte müde über die Straße und fragte sich, ob es tatsächlich möglich war, im Laufen einzuschlafen. Sie dachte gerade, dass es ging, als Jessan ihren Arm berührte.
    »Was ist?« Damra hob den Kopf.
    Jessan zeigte auf den Waldrand. Dort warteten vier Elfen zu Pferd. Sie näherten sich nicht, sondern blieben am Rand der Straße stehen, beobachteten sie und warteten, bis Damra und ihre Begleiter sie erreicht hatten.
    Damra beäugte sie misstrauisch. Waren das Männer des Schilds? Sie erkannte die tätowierten Masken, aber das sagte ihr nichts darüber, mit wem diese Leute verbündet waren, denn eine wies auf das Haus Tanath hin, die andere gehörte zu einem geringeren Haus, Hlae, und zwei weitere kennzeichneten Angehörige eines weiteren kleineren Hauses, Sith-ma-Oesa. Es war durchaus möglich, dass sich jedes dieser Häuser mit dem Schild verbündet hatte.
    Vorsichtig, die Hand nah dem Schwertgriff, ging sie weiter. Als sie die Reiter erreicht hatte, wollte sie den üblichen höflichen Gruß von sich geben und weitergehen, aber einer der Elfen drängte sein Pferd aus dem Wald und ihr in den Weg. Damra musste stehen bleiben.
    »Paladin«, sagte er respektvoll. »Ihr und Eure Freunde habt einen langen Weg hinter Euch. Ihr müsst hungrig und müde sein. Unser Herr lädt Euch ein, zu seiner Burg zu kommen, wo Ihr Euch ausruhen und erfrischen könnt.«
    Damra war zu müde, um sich noch Zeit für höfliche Nichtigkeiten zu nehmen. Sie zeigte hinter sich. »Eine Armee von Geschöpfen, wie sie noch nie in dieser Welt gesehen wurden, ist auf dem Weg durch das Portal. Wisst Ihr das?«
    »Ja«, sagte der Elf. »Das haben wir von den Feiglingen vom Haus Wyval gehört, die mit eingezogenen Schwänzen von hier geflohen sind. Und das ist noch mehr Grund für Euch, die Gastfreundschaft unseres Herren anzunehmen.«
    »Und wer ist Euer Herr?«, fragte Damra.
    »Baron Shadamehr«, erwiderte der Elf.
    Die Elfen hatten keine zusätzlichen Pferde mitgebracht, aber zwei Elfen boten die ihren an und erklärten, sie hätten ohnehin den Befehl, an der Straße zu bleiben und festzustellen, was es mit dieser berühmten Armee auf sich habe. Damra fragte sich, wie sie wohl planten, lange genug am Leben zu bleiben, um Bericht erstatten zu können, nachdem sie die Armee gesehen hatten, aber das schien die Späher nicht zu beunruhigen. Also schloss Damra, dass sie im Wald andere Reittiere verborgen hatten – vielleicht sogar Hippogryphe.
    Sie stiegen auf die Pferde und ritten dann zum Hafen, wo Boote auf sie warteten. Damra merkte nicht viel von der Reise. Eingelullt vom Plätschern des Wassers und dem Wissen, dass man dieses eine Mal nicht von ihr erwartete, weitere Entscheidungen zu treffen, schlief sie ein.
    Sie erwachte zu einem weiteren Ritt über Land, und dann mussten sie noch eine steile Klippe hinaufklettern, die, wie sie erfuhr, als der Kaiserliche Steilhang bekannt war. Über sich sah sie eine Burg, ein hoch aufragendes Gebäude aus grauem Stein, das zwischen den Wolken zu schweben schien, denn man hatte es am höchsten Punkt des Steilhangs errichtet.
    »Was ist das für ein Haus?«, fragte sie.
    »Shadamehrs Festung.«
    Während Damra noch zu Shadamehrs Festung unterwegs war, sah sich Ulaf – einstmals für viele Monate als Bruder Ulaf bekannt – überall in der Festung nach seinem Herrn und Meister um.
    »Wo ist Shadamehr?«, fragte Ulaf jeden, dem er begegnete.
    »Ich habe ihn nicht gesehen«, lautete die immer gleiche Antwort.
    Endlich fand Ulaf einen Stallburschen, der vage auf die Festung zeigte. »Ich habe gesehen, wie er ins Haupthaus ging, aber das ist Stunden her. Er kam in den Stall und wollte alle Seile haben, die wir entbehren konnten.«
    »Seile?«, wiederholte Ulaf verwirrt. »Wozu braucht er denn Seile?«
    Der Stallbursche zuckte grinsend die Achseln. »Ihr kennt doch Seine Lordschaft.«
    »In der Tat«, murmelte Ulaf. »Nur zu gut.«
    Er eilte über den Stallhof und auf das gewaltige Gebäude zu, das überall im Reich von Vinnengael – manchmal mit Flüchen, manchmal voller Lob – als Shadamehrs Festung bekannt war.
    Erbaut auf dem Kaiserlichen Steilhang, der östlich des Mehr-Gebirges verläuft, hatte die

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