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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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ist jetzt schon wieder passiert?«
    »Wir waren etwa drei Tage unterwegs, dann sahen wir einen Adler hoch über uns. Der Adler kreiste dreimal, dann rief er uns etwas zu und flog dann weg. In diesem Augenblick erschien ein Wolf am Ufer. Der Wolf heulte uns an, und auch er rannte davon. Als Nächstes sprang ein Fisch aus dem Wasser und landete im Boot. Er sprach mit uns, und dann sprang er wieder hinaus. Und sobald der Fisch im Wasser war, fiel ein gewaltiger Baum vor uns um und verfehlte um Haaresbreite unser Boot.«
    »Und wie deutet der Schamane das alles?«, fragte Shadamehr.
    »Es war eine Warnung«, sagte der Ork feierlich. »Eine Warnung von den Göttern. Der Adler der Elfen, der Wolf der Zwerge, der Fisch der Orks, der Baum von euch Menschen. Alle wollten uns warnen.«
    »Ich verstehe«, meinte Shadamehr nachdenklich.
    »Und es war gut, dass sie uns gewarnt haben«, fuhr der Kapitän fort. »Ganz kurz, nachdem der Baum umgestürzt war, holten uns die Orks, die hinter uns gepaddelt waren, eilig ein. Die Armee der Tiermenschen war nicht weit hinter uns. Einige von diesen Tiermenschen sind zu Schiff unterwegs – auf riesigen Flößen aus frisch geschlagenen Bäumen. Die anderen kamen über Land. Die Tiermenschen laufen so schnell wie ein galoppierendes Pferd, und sie scheinen nicht müde zu werden. Sie töten Tiere im Laufen und verschlingen sie roh.«
    Shadamehr betrachtete den Ork verblüfft. Selbst wenn er nur die Hälfte dieser Geschichte glaubte – Orks lieben es, eine gute Geschichte auszuschmücken –, waren das schlechte Nachrichten. »Wie weit hinter euch waren sie?«
    »Zwei, vielleicht drei Tage.« Der Kapitän schüttelte den haarigen Kopf und kratzte sich an der Brust. »Im Hafen gibt es viele orkische Handelsschiffe und Fischerboote. Der Schamane sagt, wir müssen sie warnen, aber ich wollte zunächst mit Euch sprechen.«
    »Danke, Kapitän. Ja, ihr könnt sie warnen, aber sagt ihnen, sie sollen Neu-Vinnengael so unauffällig wie möglich verlassen. Ich möchte nicht, dass Panik ausbricht.«
    Der Kapitän grunzte. »Wir Orks haben dieser Tage nicht so viel für Menschen übrig, dass wir uns überschlagen würden, um ihnen etwas Gutes zu tun. Anwesende selbstverständlich ausgenommen«, fügte er mit einem Nicken seines zottigen Kopfes hinzu. »Diese Orks sind nur hier, um Handel zu treiben. Dennoch, ich glaube, selbst die dümmsten Menschen werden anfangen, sich zu wundern, wenn sie morgen aufwachen und keine Orks mehr im Hafen sind.«
    »Ja, aber bis dahin wird es mir auch gelungen sein, den König zu warnen.«
    »Die Götter mögen uns helfen«, sagte der Ork und zupfte respektvoll an einer Haarlocke an seiner Stirn. »Welche Befehle habt Ihr für uns?«
    Shadamehr dachte nach. »Es kann sein, dass ich diese Stadt schnell verlassen muss. Ich brauche ein seetüchtiges Schiff, es muss nicht groß sein. Kannst du eins für mich finden, bis du von mir hörst? Ich habe Geld genug – «
    Der Ork winkte ab. »Nicht jetzt. Vielleicht später. Ich weiß ein solches Schiff, und der Kapitän ist mir etwas schuldig. Wir werden im Hafen warten. Sagt mir Bescheid.«
    Shadamehr stimmte zu, und die beiden trennten sich. Der Ork machte sich wieder auf zum Hafen. Kopfschüttelnd und unter tiefem Seufzen stieg Shadamehr wieder aufs Pferd und ritt auf den Palast zu, nun in schnellerem Tempo.
    Die Bürger von Neu-Vinnengael behaupten gerne, dass sie in der magischsten Stadt der Welt leben.
    Jedes wichtige Gebäude der Stadt, von den Verteidigungsmauern bis zum Palast, war mit Hilfe von Erdmagie errichtet worden. Neu-Vinnengael ist ein wahrer Hort der Magie. Der Tempel der Magier im Herzen der Stadt ist der größte seiner Art in Loerem. Menschen, die sich für Erdmagie interessieren, kommen aus dem ganzen Kontinent, um hier zu studieren, denn die Bibliothek ist angeblich die beste Sammlung magischen Wissens in der Welt. Auch Anwender der Magie anderer Elemente kommen zum Tempel. Die Schönheit der Stadt selbst ist eine andere Art von Magie, denn die Neu-Vinnengaelier haben Recht, wenn sie behaupten, es sei die wunderbarste Stadt in Loerem.
    Dank der Erdmagie lieferten Silber, Gold und Diamantenminen dem Reich Wohlstand, so dass es rasch fett und vergnügt und herzinfarktgefährdet wurde. Die Marine von Neu-Vinnengael hätte gegen die rasch segelnde Flotte der Orks keinen Bestand gehabt, aber die Neu-Vinnengaelier wussten, dass sie mit Draufgängertum und Dreistigkeit wettmachen konnten, was ihnen an Tempo,

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