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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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andere zu Wasser. Das sollte alle, die uns verfolgen, vollkommen durcheinander bringen.
    Und was mich angeht«, Shadamehr rieb sich die Hände, »ich brauche mehr Seil…«

»Geht es dir besser, Shakur?«, fragte Dagnarus.
    »Ja, Herr«, erwiderte Shakur mürrisch.
    »Erzähl mir noch einmal, wie es dir gelungen ist, dich mit deinem eigenen Blutmesser stechen zu lassen.«
    »Es war nicht mein Messer, Herr«, entgegnete Shakur zornig.
    »Das ist gleich«, meinte Dagnarus kalt. »Ich nehme an, dass du keine weiteren Bemerkungen über Vrykyl machen wirst, die ihre Aufträge nicht richtig erledigen.«
    »Ich werde die Steine verfolgen, Herr. Sie sind nach Neu-Vinnengael unterwegs – «
    »Selbstverständlich sind sie das. Und dort werden sie einen ordentlichen Schrecken bekommen. Du wirst folgendermaßen vorgehen…«
    Nachdem Shakur seine Befehle erhalten hatte und verschwunden war, blieb Dagnarus weiterhin in seinem Zelt am Ufer des Arven, nördlich der Grenze des Vinnengaelischen Reiches. Draußen erklangen Axtschläge. Die Geräusche hatten selbst während der Nacht nicht nachgelassen, weil die Taan im Fackellicht weitergearbeitet hatten. Dagnarus hatte dieses Geräusch nun seit zwei Tagen gehört, und zwar ununterbrochen, so dass er es nicht mehr wahrnahm.
    Er ging noch einmal seine Pläne durch. Er hatte ein paar Rückschläge einstecken müssen – es hatte ihn verärgert zu hören, dass eine Streitmacht von Elfen seine menschlichen Söldner am westlichen Ende des Portals angegriffen und sie vollkommen überrumpelt hatte. Die verdammten Elfen hatten wie tollwütige Wölfe gekämpft und keinerlei Rücksicht auf ihr eigenes Leben genommen. So wild war ihr Angriff gewesen, dass es nur einigen wenigen Überlebenden gelungen war, durch das Portal zu fliehen, um ihm Bericht zu erstatten.
    Zunächst hatte Dagnarus sich Gedanken gemacht, ob diese Elfen vielleicht ebenfalls das Portal durchqueren wollten, um ihn am östlichen Ende anzugreifen. Nicht, dass er befürchtete, ihnen unterlegen zu sein, aber ein solcher Angriff würde seinen Marsch auf Neu-Vinnengael ein wenig aufhalten. Spione, die durch das Portal zurückgeschickt worden waren, um die Situation zu beobachten, berichteten, dass die Elfen nur gering an der Zahl waren. Außerdem schienen sie damit zufrieden, ihr Ende des Portals zu halten. Dagnarus würde sich später um dieses Problem kümmern. Oder der Schild würde sich darum kümmern müssen, denn es war offensichtlich ein Fehler des Schilds, der zu diesem Debakel geführt hatte.
    Dann erhielt er einen Bericht von seinem Vrykyl in der Stadt der Pferdelosen, dass der zwergische Teil des Steins der Könige gestohlen worden war. So sehr der Vrykyl sich auch bemüht hatte, selbst in der Gestalt eines Zwergs war es ihm nicht gelungen, irgendetwas darüber herauszufinden, wer den Stein genommen hatte. Die Zwerge weigerten sich, darüber zu sprechen, selbst untereinander. Sie sagten nur, der Klanhäuptling würde sich um die Angelegenheit kümmern. Dagnarus wusste, dass die Zwerge, die jeglicher Magie misstrauten, sich nie sonderlich für ihren Teil des Steins der Könige interessiert hatten, und er hielt es für wahrscheinlich, dass ein Zwerg den Stein zu seinem persönlichen Nutzen gestohlen hatte und vielleicht hoffte, ihn an die Menschen verkaufen zu können. Dagnarus befahl seinem Vrykyl zu bleiben, wo er war und sich weiter umzuhören, bis er herausfand, wer den Stein gestohlen hatte und wohin der Dieb ihn gebracht hatte. Wenn er erst einmal diese Information hätte, würde es ihm nicht mehr schwer fallen, den Stein in seinen Besitz zu bringen. Vielleicht, überlegte er, war der Dieb sogar schon auf dem Weg nach Vinnengael. Immerhin war die Macht der Leere in der Welt im Zunehmen begriffen.
    Alles in allem war Dagnarus sehr zufrieden. Seine Pläne verliefen entsprechend dem Zeitplan. In absehbarer Zeit würde er König von Vinnengael sein, und den Stein der Könige – alle vier Teile – besitzen.
    »Und dann wirst du ja sehen, Vater«, sagte Dagnarus leise zu dem längst verstorbenen König Tamaros. »Du wirst sehen, was für einen König
ich
abgebe.«
    In späteren Jahren, als jene, die Baron Shadamehr gedient hatten, schon alte Männer und Frauen waren, sprachen sie oft voller Stolz von ihm. Sie erinnerten sich lachend an viele schreckliche und gefährliche Abenteuer. Aber wenige sprachen je über jene wilde Flucht aus der Festung.
    Die meisten, die sich an diese schreckliche Reise erinnerten, wussten,

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