Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter
Höhleneingang, als er verwirrt zwischen den Felsen herumsuchte. Er rutschte auf einem glatten Stein aus und landete fest auf seinem Hinterteil. Da der Boden abschüssig war, rutschte er weiter und versuchte verzweifelt, sich an Zweigen festzuhalten, bis er durch einen Schirm von Ästen brach, die geschickt ineinander verwoben waren, um ein großes Loch im Boden zu verbergen.
Zusammen mit splitternden Zweigen und trockenem Laub fiel Wolfram etwa vier Fuß tief ins Dunkel und landete auf fest gestampftem Boden.
Soviel also zu Heimlichkeiten. Er fragte sich, wie viele Knochen er sich wohl gebrochen hatte, und blickte auf in das grimmige Gesicht des zornigen Trevinici-Kriegers.
»Oh!«, stöhnte der Zwerg. Er verdrehte die Augen. Sein Kopf sackte zurück. Er blieb still liegen.
Er hörte, wie der Trevinici sich neben ihn hockte. Er spürte die Hände des Mannes an seinem Arm. Finger kneteten die Haut und zwickten ihn plötzlich fest. Der Schmerz war heftig, und ehe er sich bremsen konnte, schrie der angeblich bewusstlose Zwerg auf. Dann setzte er sich hin und starrte den Trevinici wütend an.
»Ich habe in der Armee genug Leute gesehen, die sich krank oder tot stellen«, sagte Rabe. »Wieso bist du mir gefolgt?«
Er sprach Trevini. Wolfram plusterte sich auf. »Ich verstehe nicht, was Ihr sagt. Sprecht gefälligst in einer zivilisierten Sprache.«
»Ich denke schon, dass du mich verstehst«, sagte Rabe immer noch auf Trevini. So ein störrischer Mistkerl! »Warum folgst du mir, wenn du nicht gewusst hast, wohin ich gehe?«
»Ich habe mich verlaufen«, behauptete Wolfram immer noch in der Gemeinsamen Sprache. Er fuhr sich über den Körper und fand heraus, dass er sich nichts gebrochen hatte. »Ich bin ausgerutscht und in dieses elende Loch gefallen. Ich spioniere Euch nicht nach, wenn es das ist, was Ihr glaubt.«
Er sah sich nervös um und versuchte, den Ausgang zu finden. Die Trevinici würden ihre Schätze gut beschützen. Wahrscheinlich drohte einem Fremden, der diese Höhle fand, die Todesstrafe.
»Ich bin verletzt«, jammerte er. »Ich glaube, ich habe mir etwas gebrochen.«
Rabe fasste nacheinander an seine Arme und Beine, und Wolfram keuchte und ächzte bei jeder Berührung. Der Trevinici war nicht sonderlich sanft, und wenn jetzt noch keine Knochen gebrochen waren, würde Rabe das vielleicht ändern. Aber es war alles in Ordnung. Der Trevinici wischte sich die Hände ab und stand auf. Er starrte grimmig auf den Zwerg nieder.
»Ich denke, du hast einen sehr passenden Ort gefunden, um dich zu verlaufen.« Rabe blieb weiterhin bei seiner eigenen Sprache. »Du bist nicht verletzt. Steh auf.«
»Sieht so aus, als wäre doch nichts gebrochen«, sagte Wolfram und stand auf. Er wich so weit von Rabe zurück, wie er konnte und sah sich die ganze Zeit nach einem Ausweg um. »Nun, dann werde ich Euch verlassen, damit Ihr tun könnt, was immer Ihr in diesem Loch vorhattet…«
»Auf diese Weise kommst du nicht raus«, sagte Rabe. »Der Ausgang ist hinter mir.«
Wolframs Blick glitt unwillkürlich zu einer Stelle hinter Rabenschwinge. Zu spät erst bemerkte er seinen Fehler und versuchte verzweifelt, darüber hinwegzutäuschen.
»Geht es da nach draußen?« Er zeigte in die entsprechende Richtung.
Rabe hatte den Mund fest zusammengekniffen. »Wo hast du unsere Sprache gelernt?«
Wolfram gab auf. Er hatte sich bereits selbst zum Tode verurteilt. Sie konnten ihn wohl kaum zweimal töten.
»Ich komme ziemlich viel herum«, murmelte er auf Trevini. »Ich wollte Euch nicht wissen lassen, dass ich Eure Sprache beherrsche. Ich weiß, dass sie Euch heilig ist. Das respektiere ich.«
»Ich kann mir nicht vorstellen, dass es etwas gibt, dass du respektierst, Zwerg«, entgegnete Rabe. »Ich glaube, dass du zu uns gekommen bist, um uns auszuspionieren. Jessan sagte, du seist derjenige gewesen, der vorgeschlagen hat, ihn und Bashae zum Lager zu begleiten. Ich verstehe nur nicht warum«, fügte er trocken hinzu. »Was hast du geglaubt, in unserem Dorf zu finden? Gold? Silber? Einen Schatz kostbarer Steine? Oder vielleicht eine wertvolle Rüstung?«
Wolframs Atem ging ein wenig leichter. Er war noch nicht aus diesem Loch heraus, aber zumindest hatte Rabe ihn nicht sofort umgebracht. So lange Wolfram noch sprechen konnte, hoffte er, die Katastrophe abwenden zu können.
»Türkise«, knurrte der Zwerg. »Ich suche Türkise. Der Pecwae hat gesagt, seine Großmutter könne sie aus dem Boden singen.«
»Türkise?« Rabe
Weitere Kostenlose Bücher