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Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter

Titel: Der Stein der Könige 2 - Der junge Ritter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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war verblüfft. »Wieso, die sind doch kaum etwas wert.«
    »Vielleicht nicht hier«, erklärte Wolfram, »aber in Tromek werden die Elfen teuer dafür bezahlen. Was die Rüstung angeht« – er schauderte, und das war keine Schauspielerei – »zerschlagt sie und verbrennt sie und vergrabt dann die Überreste und betet, dass Ihr sie losgeworden seid.«
    »Oder vielleicht sollte ich sie dir geben«, schlug Rabe heimtückisch vor. »Vielleicht kannst du sie uns ja…«
    »O nein!« Wolfram wich zurück und hob abwehrend die Hände. »Nicht ich!« Er schüttelte den Kopf. »Ich will nichts damit zu tun haben. Mir ist gleich, was Ihr deshalb mit mir anfangt.«
    Diese Antwort war offensichtlich nicht, das, was der Trevinici erwartet hatte. Rabe rieb sich das Kinn. Er war glattrasiert wie alle Trevinici-Männer. Er betrachtete den Zwerg verdutzt.
    »Dann ist diese Rüstung also tatsächlich magisch?«, fragte er.
    »Ja, und es handelt sich um die allerschlimmste Magie«, erwiderte Wolfram eindringlich. »Magie der Leere. Ihr habt doch sicher davon gehört, oder?«
    Rabes Miene wurde finster. »Ich weiß, dass es Magie des Todes ist.«
    »Tod, Schmerz, Leid.« Wolfram schüttelte den Kopf. »Eure Schwester hat Recht. Sie wird das Böse auf Euer Volk herabbeschwören. Ihr müsst sie loswerden.« Er sah den Krieger flehentlich an und trat noch einen Schritt vor, um Rabes Gesicht besser erkennen zu können. »Aber das wisst Ihr bereits, nicht wahr. Ihr wusstet, wie böse sie ist, als Ihr sie zum ersten Mal gesehen habt.«
    »Ich… ich habe gespürt, dass etwas damit nicht stimmt«, gab Rabe zu. »Aber was konnte ich tun? Mein Neffe hat sie mir geschenkt. Sie nicht anzunehmen hätte ihn gekränkt.«
    »Besser diese Art von Kränkung als der Schmerz, den die Rüstung Euch bringen wird«, sagte Wolfram.
    »Warum? Sag mir, was für ein Geschöpf sie getragen hat. Warum muss ich sie fürchten? Es ist nichts anderes als Metall…«
    »Ein Metall, das nicht aus dem Eisen der Erde besteht«, erklärte Wolfram. »Metall, das nicht in einer Schmiede dieser Welt geschmiedet wurde. Das Metall dieser verfluchten Rüstung kommt aus der Schmiede des Todes, und der Tod selbst hat den Hammer geschwungen. Fragt den Ritter. Fragt Ritter Gustav, wenn Ihr mir nicht glaubt.«
    »Ich glaube dir«, erwiderte Rabe. »Oder genauer gesagt, ich glaube, was ich selbst gespürt habe. Tatsächlich bin ich hergekommen, um die Rüstung zu zerstören…« Er sah den Zwerg an und runzelte die Stirn. »Aber was mache ich jetzt mit dir?«
    »Lasst Euch nicht aufhalten. Ich werde schon den Weg zurückfinden. Zeigt mir nur, wie ich hier hinauskomme – «
    »Nachdem du den Weg herein gefunden hast? Das denke ich nicht. Ich will nicht, dass du wiederkommst. Ich will auch nicht, dass du weißt, was wir hier gelagert haben.«
    Rabe streckte die Hand aus, griff nach dem breitkrempigen Hut des Zwergs und zog ihn ihm fest über die Augen.
    »He! Was soll das?«, brüllte Wolfram.
    Rabe packte die tastenden Hände des Zwergs, fesselte sie gut auf seinem Rücken und benutzte dazu Wolframs eigenen Gürtel.
    »Meine Hose wird hinunterrutschen!«, protestierte der Zwerg.
    »Ich halte sie schon hoch«, erwiderte Rabe.
    Dann erklang das Geräusch von Feuerstein, der benutzt wurde, es roch nach Kiefernharz, und Flammen flackerten auf. Der Zwerg konnte durch den Filzhut orangefarbenes Licht erkennen. Rabe packte die Hose des Zwergs hinten am Bund und schob Wolfram sanft vorwärts. »Ich kann nichts sehen!«, stöhnte Wolfram und stolperte. »Ihr werdet mich in eine Grube werfen!«
    »Das würde dir nur recht geschehen. Aber ich tue es nicht. He, lass das! Steh auf und geh, oder ich schleppe dich herum wie einen Sack Kartoffeln.«
    Wolfram bewegte sich weiter, von Rabe herumgestoßen. Er erkannte, dass sie den Vorratsraum erreicht hatten, als er Lavendel, Basilikum und andere Kräuter roch, den dumpfen Geruch von Kartoffeln, dazu Äpfel und das Blut frisch geschlachteter Tiere. Rabe schob ihn nach links. Sie gingen eine Schräge abwärts, dann kam Rabe so plötzlich zum Stehen, dass er Wolfram beinahe von den Füßen riss.
    »Hoh!«, rief Wolfram. »Passt doch auf!«
    »Sei still!«, Rabes Stimme klang sehr angespannt.
    »Was ist los?«, fragte Wolfram erschrocken. Ein Trevinici-Krieger ließ sich nicht so leicht nervös machen. Der Zwerg wand sich, um seine Hände zu befreien, und versuchte gleichzeitig, den Hut abzuschütteln. »Nehmt mir die Fesseln ab, verdammt! Nehmt mir

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