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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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noch geweigert einzuschreiten«, sagte Alise.
    »Sie hatten einen guten Grund«, erklärte Damra. »Die Pflicht eines Paladins besteht darin, Frieden zwischen den Völkern zu schaffen, nicht sich dem Krieg eines Volkes gegen das andere anzuschließen. Wir haben versucht, das den Orks zu erklären, aber wir sind nicht weit gekommen. Ihre Paladine haben den Rat verlassen und wurden seitdem nicht mehr gesehen.
    Inzwischen strengt sich Dagnarus weiter an, alle vier Teile des Steins der Könige zu finden. Seine Vrykyl haben die Regierungen anderer Völker infiltriert. Ich sehe keinen Grund, wieso es bei den Orks anders sein sollte. Was uns zu unserer ursprünglichen Vermutung zurückbringt, dass er den Orks angeboten hat, ihnen bei der Rückeroberung des Sa'Gra zu helfen, wenn sie Krammes vom Meer aus angreifen und die Verteidiger der Stadt ablenken, während er sich vom Land her nähert.«
    »Ich muss zugeben, dass das sinnvoller klingt als den Leuten von Krammes die Nase mit einer Hand blutig zu hauen und ihnen mit der anderen einen Handschlag anzubieten«, meinte Griffith.
    »Dennoch«, gab Shadamehr zu bedenken, »an dieser Sache ist eine gewisse wunderbare Logik, die mir gefällt.«
    »Was machen wir also?«
    »Wir können im Moment gar nichts machen«, sagte Shadamehr. Er lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. »Wir sorgen dafür, dass die beiden Steine in Sicherheit sind, bis wir Krammes erreichen …«
    »Griffith«, sagte Alise plötzlich. »Möchtet Ihr Euch nicht das Gesicht waschen?«
    »Ist es schmutzig?«, fragte Griffith verblüfft. »Wo …«
    »Ja, es ist ziemlich schmutzig. Wascht Euch das Gesicht in dieser Schale mit Wasser«, drängte Alise ungeduldig und zeigte auf die Schale. »In dieser angenehmen, erfrischenden Schale mit Wasser…«
    »Ah!«, sagte Griffith. »Danke, dass Ihr mich darauf aufmerksam gemacht habt.«
    Er griff nach der Schale und ließ sie aufs Deck fallen. Die Schale zerbrach. Wasser spritzte über seine Schuhe und den Saum seines Gewandes.
    Shadamehr setzte sich auf und starrte ihn an. »Gehört es zu Euren Angewohnheiten, Geschirr zu zerbrechen?«
    Griffith achtete nicht weiter auf ihn.
    »Ich bin auf den gleichen Trick hereingefallen, als ich noch Student war«, sagte er verbittert. »Ich musste eine Woche nur von Wasser leben, um meine Lektion zu lernen. Offensichtlich war eine Woche nicht lang genug.«
    »Wenn mir jemand erklären würde …«, sagte Shadamehr.
    Alise bückte sich und hob eine Scherbe auf. »Erinnerst du dich an die Botschaft, die Rigiswald dir geschickt hat? Quaighai hat in eine Schale Wasser geschaut und konnte …«
    » – alles hören, was der andere Ork ihr sagte«, beendete Shadamehr den Satz. Er stand auf, um sich die Scherben anzusehen. »Gut gemacht, Alise, obwohl du ein bisschen schneller hättest sein können.«
    »Es wirkte vollkommen harmlos«, sagte Damra und griff nach einer weiteren Scherbe. »Vielleicht lassen wir uns einfach nur zu sehr von unserer Angst beeinflussen. Lässt sich denn sicher sagen, dass sie diese Schale benutzt haben, um uns zu belauschen?«
    »Jetzt nicht mehr«, sagte Griffith. »Der Zauber hätte sich schon aufgelöst.«
    »Was sollen wir tun?«, fragte Alise.
    Shadamehr schüttelte den Kopf. »Nicht viel. Wir haben viel über die Steine der Könige geredet und ein paar Katzen aus dem Sack gelassen. Es hat keinen Sinn mehr, ihnen jetzt hinterherzujagen. Seid Ihr der Überzeugung, dass Ihr es wart, der diese Wasserhose geschaffen hat?«
    »Ja, warum?«, fragte der Elf verblüfft.
    »Ich wollte nur ganz sicher gehen«, sagte Shadamehr finster.
    »Ich kann nur für mich selbst sprechen, aber das hier war das letzte Mal, dass ich mich je mit schlechten Vorzeichen abgegeben habe.«
    Sie hatten ein kleines Bullauge in ihrer Kabine. Der Sonnenuntergang war beeindruckend – die sinkende Sonne ergoss eine Bahn von strahlendem Orange über das blaugoldene Wasser, aber keiner der vier fühlte sich in der Stimmung, den Anblick zu genießen. Griffith hob die Scherben der zerbrochenen Schale auf, stapelte sie auf den Tisch und bereitete sich darauf vor, sich zu entschuldigen, falls die Orks fragen sollten, was passiert war.
    Die Orks taten das nicht. Die Orks störten sie überhaupt nicht. Die Elfen legten sich hin und versuchten vergeblich zu schlafen. Shadamehr – leicht vornübergebeugt – ging rastlos auf und ab und lauschte dem Knarren des Schiffs und den Geräuschen laufender Füße, flatternder Segel

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