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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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stöhnte leise. »O Shadamehr, wie konntest du dich von den Orks entführen lassen?«
    »Ich werde hier sein, wenn du aufwachst«, sagte Rigiswald und zog ein anderes Buch aus seiner Tasche.
    »Sagt Shadamehr… wenn Ihr ihn seht… dass ich ihn hasse«, murmelte Alise und schloss die Augen. »Das werde ich tun.«

    Der Kapitän der Kapitäne saß im Heck des Ruderboots, die Hand am Ruder, und steuerte das Boot, welches sich langsam und lautlos die Flussmündung hinaufschlich. Die Ruder waren gedämpft worden. Die sechs Seeleute, die das Boot ruderten, achteten darauf, sie nur mit einem ganz geringen Klatschen ins Wasser zu senken, damit man sie nicht hörte. Die Orks reisten bei Nacht, denn sie wollten ungesehen an der Festung vorbeigleiten, die sich bei ihrem Angriff auf Krammes als so lästig erwiesen hatte.
    Der Kapitän machte sich keine großen Sorgen, dass man sie entdecken könnte. Die Vorzeichen waren in dieser Nacht besonders gut gewesen, so wie schon die gesamte Woche zuvor. Der jämmerliche Versuch des Elfen, ein Vorzeichen zu fälschen, zählte nicht. Der Kapitän musste jedes Mal kichern, wenn sie an die Wasserhose dachte, die aus blauem, wolkenlosem Himmel entstanden war. Selbst ein Kind hätte das durchschauen können!
    Die Vorzeichen hatten die Wolkendecke vorhergesagt, die den Mond und die Sterne verbarg, und den Regen, der die Geräusche des Boots übertönte, welches sich vor der Nase der Menschen vorbeischlich.
    Und es regnete tatsächlich, goss in Strömen auf das Wasser. Ein Ork stand am Bug, starrte in die Dunkelheit und hielt nach Hindernissen Ausschau. Der Kapitän erwartete keine. Die Orks waren seit Jahrhunderten mit ihren großen Schiffen in diese Flussmündung gesegelt. Sie hatten jeden kleinen Wirbel, jeden Felsen erfasst und auf Karten verzeichnet. Die Orks ruderten mit Leichtigkeit und kamen gut voran. Ihren Rudergesang flüsterten sie diesmal nur, statt ihn laut herauszubrüllen. Die Schamanin des Kapitäns saß neben ihr. Vor ihren Füßen lagen zwei größere Bündel, ordentlich mit Planen zugedeckt, damit sie warm und trocken blieben.
    Eines der Bündel fing an, laut zu schnarchen. Die Schamanin warf dem Kapitän einen besorgten Blick zu.
    »Dreh ihn auf den Bauch«, sagte der Kapitän.
    Die Schamanin tat das, und das Schnarchen hörte auf.
    »Selbst jetzt klammert er sich noch an seinen Rucksack«, sagte die Schamanin bewundernd.
    »Ja«, antwortete der Kapitän, »das tut er.«
    »Hat er dort den Stein der Könige versteckt?«, fragte die Schamanin.
    »Ja«, sagte der Kapitän.
    »Und die andere?«
    »Sie ist ein Paladin. Der Stein wird von ihrer Rüstung geschützt.«
    Die Schamanin nickte verständnisvoll.
    »Wie lange werden sie schlafen?«, fragte der Kapitän.
    »So lange du willst, Kapitän«, erwiderte die Schamanin. »Ich muss nur den Zauber hin und wieder erneuern.«
    »Gut.« Der Kapitän grunzte. »Lass sie lange schlafen. Sie müssen ausgeruht sein, wenn wir unser Ziel erreicht haben.«
    Die Schamanin nickte, und der Rest der Nacht verlief ruhig, während das Boot weiter durch die Flussmündung glitt.

Im Illanof-Gebirge, etwa fünfhundert Meilen nordöstlich von Krammes, lag Mardurar, eine Bergbaustadt, welche nicht nur für ihre Gold- und Silberminen bekannt war, sondern auch für den unabhängigen Geist ihrer Bewohner. »Unabhängig« war zumindest das Wort, das die Mardurs selbst benutzten. Andere nannten die Einwohner schlicht Gesetzlose.
    Die Minen gehörten der Krone und wurden von Beamten der Krone geführt. Nach Mardurar geschickt zu werden, hatte einen großen Vorteil – die Person, die für den Abbau von großen Mengen von Wohlstand aus dem Berg verantwortlich war, konnte selbst reich werden. Es gab allerdings auch einen Nachteil an einer solchen Stellung: Sie war in Mardurar.
    Die erste Widrigkeit, mit der ein verwöhnter königlicher Beamter aus dem sonnigen Neu-Vinnengael zurechtkommen musste, war das Wetter. Die Kälte war unglaublich, und der Schnee war noch schlimmer. Der Schneefall begann im Herbst und hörte nur während der drei kurzen, sonnigen Sommermonate auf, dann fing es wieder von vorne an. Die Menschen, die hier geboren und aufgewachsen waren, kümmerten sich allerdings kaum um Schnee und Kälte. Erdmagier hielten die Bergpässe offen, sodass der Wohlstand aus den Minen das ganze Jahr über aus den Bergen herabfließen konnte. Die Bewohner schnallten sich Bretter an die Füße und glitten die Abhänge hinab oder schirrten Hunde oder

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