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Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit

Titel: Der Stein der Könige 3 - Die Pforten der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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zitternden Fingern.
    »Haben sie noch etwas gesagt?«, fragte sie.
    »Sie sagten, der Ring gehöre ›Shadamehrs Frau‹.« Rigiswald lächelte ein wenig.
    Eine Träne lief über Alises Wange.
    »Das tut er«, sagte sie leise zu sich selbst. »Das tut er.« Sie umklammerte den Ring fest.
    »Wo haben die Orks sie wohl hingebracht? Zu…« Sie schluckte und versuchte, die Worte an dem Kloß in ihrem Hals vorbeizuzwingen. »Zu Dagnarus?«
    »Ich weiß es nicht«, erklärte Rigiswald ernst. »Aber ich fürchte schon. Beide hatten immerhin Teile des Steins der Könige dabei.« Er tätschelte Alises Hand. »Dennoch, wir dürfen die Hoffnung nicht aufgeben. Es ist nicht so trostlos, wie es aussieht. Die Botschaft, die sie dir wegen des Rings geschickt haben, klang nicht so, als käme sie von jemandem mit bösen Absichten.«
    Alise machte noch einen Versuch, ihr Haar wegzuschieben. »Ich weiß nicht. Die Orks wussten, wer die Steine hat, und sie haben diese beiden Personen behalten. Welche anderen Gründe könnten sie haben, als sie Dagnarus übergeben zu wollen?«
    Sie seufzte und blieb einen Augenblick still sitzen und umklammerte den Ring.
    »Habt Ihr von Ulaf gehört? Wann erwartet Ihr ihn und die anderen?«
    »Ich habe nichts gehört«, erwiderte Rigiswald. »Und ich habe keine Ahnung, wann er hier eintreffen wird. Er wollte sich auf dem Weg mit einigen Paladinen treffen.«
    »Ich nehme nicht an, dass Paladine hier in Krammes aufgetaucht sind.«
    »Nein«, sagte Rigiswald ungehalten. »Ich erwarte das auch nicht. Ich bezweifle, dass überhaupt noch welche am Leben sind. Dagnarus und seine Vrykyl haben sich sicher längst um sie gekümmert.«
    »Und was werden wir jetzt tun?«, fragte Alise.
    »Dich und den Elf in ein anderes Gasthaus bringen«, sagte Rigiswald und sah sich mit verächtlicher Miene um.
    »Und dann?« Alise musste gegen ihren Willen lächeln. Zumindest ein paar Dinge in ihrem Leben waren gleich geblieben.
    »Ich habe vor, mein Buch zu Ende zu lesen«, erklärte Rigiswald ungerührt. »Du bist doch diejenige, die immer etwas unternehmen will. Du solltest dich vielleicht im Hafen aufhalten und sehen, ob du etwas von den Orks erfahren kannst. Sie werden dir nichts weiter sagen, aber es wird dir wenigstens das Gefühl geben, nützlich zu sein.«
    »Danke«, sagte Alise trocken. Sie legte die Hand an ihren pochenden Kopf. »Ich kann einfach nicht glauben, dass wir zugelassen haben, dass sie uns Drogen verabreichten! Wir hätten es eigentlich wissen müssen. Es war so verdammt offensichtlich. Die Orks haben nichts von dem Wein getrunken. Schon das hätte uns warnen sollen.«
    »Manchmal machen wir freiwillig die Augen zu«, sagte Rigiswald salbungsvoll.
    Alise starrte ihn erschrocken an. »Wollt Ihr damit sagen, dass Shadamehr wusste, dass Drogen im Wein waren, und ihn dennoch getrunken hat? Aber warum?«
    Rigiswald antwortete nicht, sondern schaute sie nur forschend an. »Denk an die Botschaft, meine Liebe.«
    »O nein!«, rief Alise. »Das würde er doch nicht tun! Das… das…«
    »Er wusste, wo er hingehen musste, nicht wahr?«
    »Unsinn! Er kann das nicht alles herausgefunden haben«, sagte Alise und warf den Kopf zurück, was sie sofort bedauerte.
    »Er wusste, wohin er gehen musste. Er wusste, dass er allein für den Stein verantwortlich ist. Er war sich wohl ziemlich sicher, dass keine Paladine nach Krammes kommen würden. Und er wusste, dass du in Gefahr wärest, wenn du mit ihm kämst. Er wusste außerdem, wenn er darauf bestehen würde, dass du ihn verlässt …«
    »Er hat es gewusst, er hat es gewusst!«, sagte Alise ungeduldig. »Nein, er wusste überhaupt nichts. Er kennt mich nicht so gut, wie er glaubt. Er hatte kein Recht, mich wegzuschicken. Ich hasse ihn«, erklärte sie, setzte sich aufrecht hin und wischte sich die Augen. »Ich hasse ihn mit jeder Faser meines Wesens. Ich habe ihn gehasst, seit ich ihn zum ersten Mal gesehen habe. Ich habe ihn in der Vergangenheit gehasst, und ich plane, ihn auch in Zukunft zu hassen. Er ist der unerträglichste Mann im ganzen Universum.«
    Sie hielt den Amethystring sehr, sehr fest umklammert.
    »Und jetzt«, sagte sie, »werde ich Griffith wecken, und dann werden wir uns daranmachen herauszufinden, was passiert ist… was passiert ist…«
    Sie stand auf, oder jedenfalls versuchte sie es. Der Raum kippte. Der Boden rutschte unter ihren Füßen weg. Sie hatte vor, zur Tür zu gehen, aber sie landete mit dem Gesicht nach unten auf ihrem Kissen. Sie

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