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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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rechten Hand erklärt, Chef. Kriegen Sie es hin durchzuladen?«
    »Ja«, antwortete Johansson, der das in der letzten Woche heimlich ausprobiert hatte.
    »Nur noch der Finger am Abzug ist also das Problem?«
    »Ja«, sagte Johansson. »Ich habe in diesem Finger kein rechtes Gefühl.«
    »Der Büchsenmacher meinte, dass sich dieses Problem lösen lassen müsste. Er hat das bei einem anderen Kunden schon mal hingekriegt, der dasselbe Problem hatte wie Sie, Chef. Da hat er das Gewehr aber so umgebaut, dass er mit dem linken Zeigefinger abdrücken konnte, indem er ganz vorne am Vorderschaft einen weiteren Abzug montiert hat.«
    »Was Sie nicht sagen«, meinte Johansson.
    »Wenn es Ihnen nur gelingt, den Kolben mit der rechten Hand an die Schulter zu drücken, Chef, dann wird es schon gehen.«
    »Worauf warten wir dann noch?«, fragte Johansson. Endlich passiert mal was, dachte er. Etwas, was zumindest an das Leben erinnerte, das er einmal gelebt hatte.

64
Mittwochnachmittag des 4. August 2010
    Vor dem Mittagessen rief Alf Hult an. Eine Stunde später stand er bei ihm vor der Tür.
    »Erzähl«, sagte Johansson, als sein Schwager Platz genommen und einen weiteren Papierstoß aus seiner abgetragenen braunen Aktentasche genommen hatte.
    »Eine bunte Mischung«, stellte Alf fest und spitzte seine schmalen Lippen. »Erinnerst du dich an das Gemälde, von dem ich erzählt habe? ›Wandersmann und Jäger‹ von Leander Engström, das Gemälde, das Vera Nilsson von ihrem Halbbruder Johan bekommen hatte und das dieser seinerseits wahrscheinlich von ihrem gemeinsamen Vater Anders Gustaf Nilsson geerbt hatte?«
    »Klar«, sagte Johansson. »Was ist damit?«
    »Es wurde bereits im Mai ’86 auf der Frühjahrsauktion von Bukowskis verkauft. Kostete eine knappe Million plus Gebühren. Der Verkäufer war im Übrigen ihr Sohn Staffan Nilsson. Noch bevor das Nachlassverzeichnis erstellt worden war, falls es dich interessiert.«
    »Das ist doch dem Auktionshaus egal«, meinte Johansson. Diese Kunsthausierer, dachte er.
    »Schon klar«, pflichtete ihm Alf bei. »Über den Kunsthandel könnte ich dir so einiges erzählen, wenn dir danach wäre,
Schwager. Ich habe übrigens ein Foto des Gemäldes mitgebracht. Ein schönes Bild«, meinte er und reichte Johansson ein großes Farbfoto.
    Ein Wandersmann und Jäger, der offenbar an einem See Rast gemacht hatte, als Leander Engströms Pinsel ihn eingefangen hatte. Die Fjälllandschaft in Rot, Blau, Grün und Grau, die sich im Hintergrund im Ungefähren verlor. Die klare Luft eines kühlen Herbstes, die den nahen Winter ahnen ließ. Die Flinte hatte er an einen Stein gelehnt. Die Beute, ein paar Enten und ein Hase, hingen in einer Astgabel. Er selbst saß an einem Feuer, das er offenbar gerade entzündet hatte, und las ein Buch.
    Wandersmann und Jäger, besser ließ sich das Bild kaum beschreiben, dachte Johansson.
    »Eine Million für das Gemälde«, stellte der ehemalige Finanzamtsabteilungsleiter Alf Hult fest. »Außerdem besaß seine Mutter ein paar Eigentumswohnungen in der Birger Jarlsgatan, die ihr Sohn ungefähr zum gleichen Zeitpunkt wie das Gemälde verkaufte. Offenbar mit Hilfe einer Vollmacht, die sie ihm ein paar Wochen vor ihrem Tod ausgestellt hatte. Eine sehr eigenartige Geschichte«, meinte Alf Hult.
    »Wie viel hat er insgesamt eingenommen«, unterbrach ihn Johansson.
    »Schätzungsweise zwei Millionen. Eine Million für das Gemälde, siebenhunderttausend für die Eigentumswohnungen, und ein paar hunderttausend lagen noch auf der Bank. Obligationen und Ähnliches scheint er zum selben Zeitpunkt veräußert zu haben.«
    »Kaum war die Leiche seines Mütterchens kalt, da hat er auch schon alles verkauft«, fasste Johansson zusammen.
    »Ja«, pflichtete ihm sein Schwager bei und verzog missbilligend den Mund. »Das ist vermutlich eine recht gute Zusammenfassung. «

    »Dann pfiff er auf die Steuer, fuhr nach Thailand und kaufte ein Hotel«, sagte Johansson, der plötzlich an seinen ältesten Bruder denken musste.
    »Ja«, seufzte Alf. »Das tat er. Aber mit diesem Teil musst du dich noch etwas gedulden. Ich warte noch auf einige Informationen über dieses Hotelprojekt, in das er offenbar verwickelt war.«
    »Was hat er sonst noch getan? Ich meine, bevor er nach Thailand abgehauen ist?«, fragte Johansson.
    »Alles, was gewisse junge Männer tun. Scheint recht nachlässig gewesen zu sein. Außerdem habe ich einige gefälschte Zeugnisse gefunden.«
    »Was du nicht sagst«, meinte

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