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Der sterbende Detektiv - Roman

Der sterbende Detektiv - Roman

Titel: Der sterbende Detektiv - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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der Plastikfolie wickelte.
    »Du bist doch nur neidisch, Lars«, sagte Jarnebring, der ihren Proviant noch nicht angerührt hatte. »Du musst Max bitten, beim nächsten Mal ein Drei-Gänge-Menü mitzunehmen plus Schnaps, kaltes Bier und einen guten Rotwein, eben alles.«
    »Ich glaube, es ist Zeit«, meinte Johansson. »Ich glaube, er geht jetzt.«
     
    Nilsson erhob sich, nahm die Kaffeetasse und sein leeres Glas mit, ging zum Tresen, stellte Tasse und Glas hinter den Tresen und zog dann die Brieftasche aus der Jacke, um zu bezahlen.
    »Ich ändere die Position«, sagte Max, ließ den Motor an und fuhr hundert Meter weiter. Gleichzeitig verließ Nilsson die Pizzeria und ging auf das Haus zu, in dem er wohnte.
    »Was wohl aus seiner Bekannten geworden ist?«, meinte Johansson und klang eher so, als würde er laut nachdenken.
    »Ihre Mutter hat ihr wohl verboten, noch mal rauszugehen«, sagte Jarnebring grinsend. »Schließlich ist es schon nach acht. Kleine Mädchen müssen um diese Tageszeit im Bett liegen.«
     
    Fünf Meter von seiner Haustür entfernt hielt Nilsson inne. Schaute auf die Uhr und ging dann mit rascheren Schritten an seiner Haustür vorbei.
    »Was macht der Typ jetzt?«, fragte Jarnebring.
    »Parkzeitbegrenzung«, meinte Johansson, der im Unterschied zu seinem besten Freund sein gesamtes erwachsenes Leben in der Innenstadt gewohnt und des Öfteren die dortigen Regeln übertreten hatte. »Er muss einen anderen Parkplatz suchen.« Bevor er sich wieder hinter seinem Computer
verschanzt und für einen neuen Untermieter die ganzen Pornoseiten abgrast, dachte er.
     
    Zwei Minuten später hatte Nilsson seinen Wagen auf der anderen Straßenseite geparkt, war ausgestiegen und in dem Haus, in dem er wohnte, verschwunden.
    »Verdammt«, meinte Jarnebring. »Wären wir im Dienst gewesen, hätten wir das Schwein angehalten, ihn blasen lassen, eine Anzeige geschrieben und das Plastikröhrchen behalten. Dann wäre alles geritzt gewesen.«
    »Das lässt sich auch anders regeln«, meinte Max.
    »Immer mit der Ruhe«, meinte Johansson. »Diese Gestalt wird uns schon nicht davonlaufen.« Ob das wohl so eine gute Idee war, Max mitzuschleppen?, dachte er.
    »Was machen wir jetzt?«, fragte Jarnebring. »Brechen wir die Aktion ab?«
    »Wenn die Herren die halbe Nacht hier herumhocken wollen, so möchte ich euch nicht daran hindern. Ich für meine Person gedenke, nach Hause zu fahren, ein Schinkenomelett zu essen und ein paar Gläser Rotwein zu trinken.«
    »Klingt gut«, meinte Max und nickte.
    »Dann machen wir das«, meinte Jarnebring. »Zurück nach Hause. Dann können wir eine Kleinigkeit essen und besprechen, wie es weitergehen soll. Und der kleine Nilsson kann sich vor dem Computer einen runterholen.«
     
    Auf wen er wohl gewartet hat?, überlegte Johansson, bevor er einschlief.

75
Dienstag, 10. August 2010
    Körperpflege, Frühstück zubereiten, die erste Mahlzeit des Tages. Anschließend der tägliche Besuch bei der Krankengymnastin. An diesem Dienstag auch noch ein Kontrollbesuch bei seinem Kardiologen. Erst ein EKG, dann Ultraschall und Blutdruck, schließlich ein Herzspezialist, der bekümmert den Kopf schüttelte.
    »Da Sie es unverblümt schätzen, muss ich Ihnen sagen, dass ich auch schon Patienten hatte, denen es besser ging als Ihnen«, sagte der Arzt und nickte Johansson freundlich zu.
    »Das glaube ich gern«, erwiderte Johansson. »Aber dem einen oder anderen wird es doch wohl auch schlechter gegangen sein?«
    »Das Problem mit denen ist nur, dass sie fast alle tot sind«, sagte der Arzt. »Seit Sie zuletzt hier waren, haben Sie zwei Kilo zugenommen. Das deute ich dahingehend, dass Sie meine Diätvorschriften und Fitnesstipps negieren. Der Blutdruck ist noch schlechter als das letzte Mal. Daher muss ich die Dosis Ihrer blutdrucksenkenden Medizin erhöhen. Ich muss Ihnen sagen, dass das längerfristig keine Lösung ist. Gesunde Kost, viel Bewegung, weniger Stress. Ist das denn so schwer zu verstehen?«

    »Das dürfen Sie mich nicht fragen, schließlich sind Sie der Arzt«, meinte Johansson. »Nicht ich.«
    »Ich bin nicht ganz dieser Meinung. Warum befolgen Sie nicht meine Ratschläge?«
    »Was soll das denn für ein Leben sein, wenn man nur die Tage bis zum Ende zählt?«, meinte Johansson und erhob sich.
     
    Max fuhr ihn nach Södermalm zurück. Sah ihn dabei verstohlen an. Er sagte erst etwas, als sie vor dem Haus in der Wollmar Yxkullsgatan standen.
    »Wie sieht’s aus, Chef?«, fragte

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